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Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

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Abklärungen<br />

a b<br />

Abb. A3-9:<br />

Restwasserprobleme im Alpenrheingebiet: a): Wasserrückführung eines Kleinkraftwerks an einem Gebirgsbach.<br />

Dem Bach wurde kein Dotierwasser belassen. b): Ein zu geringes Restwasser führt auch in grösseren Gebirgsgewässern<br />

zu Versickerungsstrecken. Der Wasserstrom verbleibt im Interstitial (Foto AJF GR).<br />

Wasserentnahmen für Beschneiungsanlagen im Hochgebirge greifen in <strong>der</strong> Regel auf äußerst unergiebige<br />

Wasserquellen zurück. Die ökologischen Folgen sind vor allem Versickerungen des Wasserkörpers<br />

in das großlumige Interstitial und damit die Gefahr von Kontinuumsunterbrechung und Vereisung.<br />

Beispielhafter Entwicklungsbedarf:<br />

� Individuell an das Gewässer angepasste Dotierwasserregelungen;<br />

� frühestmögliche Rückführung von Dotierwasser in das Restwassergerinne;<br />

� Restriktive Kontrollen/Regelungen <strong>der</strong> Wasserentnahmen für Bewässerungen;<br />

� Restriktive Kontrollen/Regelungen <strong>der</strong> Wasserentnahmen für Beschneiungsanlagen;<br />

� Berücksichtigung beson<strong>der</strong>er klimatischer Verhältnisse bei je<strong>der</strong> Art von Wasserentnahme.<br />

A3.1.6 <strong>Ökologische</strong> Defizite durch Kiesbewirtschaftung und an<strong>der</strong>e Trübstoffquellen<br />

Trübstoffe<br />

Trübstoffführung findet sich im Alpenrheingebiet im Zusammenhang mit den o.g. Schwallbetrieben,<br />

dort, wo noch immer eine hohe organische Belastung und/o<strong>der</strong> Produktion stattfindet (einige Riedgewässer<br />

und Kanäle) sowie dort, wo am und im Gewässer gearbeitet wird. So führt <strong>der</strong> Alpenrhein<br />

permanent große Mengen suspendierter Feststoffe, bedingt durch Schwall und Kiesentnahmen, aber<br />

auch durch die Schwebstofffrachten einiger seiner Zuflüsse. Bekannt für hohe Schwebstoffkonzentrationen<br />

ist die Landquart, wo an einigen Zubringern Kies in Gerinnenähe bearbeitet wird. Hohe<br />

Schwebstoffkonzentrationen können, je nach Zusammensetzung <strong>der</strong> Partikel, zu biologischer Entwertung<br />

von Substratflächen und des Interstitials führen (Sedimentation, Kolmation), aber auch<br />

Fische und an<strong>der</strong>e Gewässerorganismen direkt schädigen (Sandstrahleffekt, Kiemenverstopfung).<br />

Beispielhafter Entwicklungsbedarf:<br />

� Verbot von Kiesbewirtschaftung direkt im Gewässer;<br />

� Reduzierung <strong>der</strong> Trübstoffmobilisation durch Glättung des Schwallbetriebs;<br />

� Erfassung und Reduzierung <strong>der</strong> Trübstoffbelastung aus organischen Belastungsquellen.<br />

Praxishandbuch: <strong>Ökologische</strong> <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />

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