Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute
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Abklärungen<br />
A3 Arbeitsmaterialien zu Kapitel 3<br />
A3.1 Prinzipielle Defizite, Probleme und Entwicklungsbedarf im Alpenrheingebiet<br />
Im Alpenrheingebiet zeigen sich - unabhängig von einer objektbezogenen Defizitanalyse - auch prinzipielle<br />
Defizite und Probleme, die auf einen ökologisch nicht verträglichen Umgang mit den Gewässern<br />
hindeuten. Sie werden im Folgenden vorgestellt und durch die Auflistung beispielhaften Entwicklungsbedarfs<br />
ergänzt.<br />
A3.1.1 Gewässerverschmutzung<br />
Quellen für eine allfällige o<strong>der</strong> permanente chemische Belastung <strong>der</strong> Gewässer im Rheintal sind die<br />
Einleitungen aus Kläranlagen und diffuse Einträge aus landwirtschaftlich genutzen Flächen. Als Belastungsfaktoren<br />
lassen sich im Wesentlichen die Nährstoffe Phosphor und Stickstoff, die fischtoxischen<br />
Stickstoffverbindungen Ammonium und Nitrit (NH4-N, NO2-N) und die Belastung mit organischen<br />
Stoffen (gemessen mit BSB5, DOC) aufführen. Über weitere potenzielle Umweltschadstoffe<br />
ist noch wenig bekannt. Vor allem bezüglich synergistischer Stoffwirkungen und komplexerer Formen<br />
<strong>der</strong> chemischen Gewässerbelastung, wie z.B. Arzneimittelrückstände o<strong>der</strong> hormonwirksame Substanzen<br />
aus Abwasser-Reinigungsanlagen, werden ökotoxische Wirkungen auf die Gewässerorganismen<br />
vermutet. Landwirtschaftliche Nutzungen führen vor allem dann zu einer erhöhten Nähr- und Schadstoffkonzentration<br />
in den Gewässern, wenn sie bis unmittelbar am Gewässerrand erfolgen.<br />
Beispielhafter Entwicklungsbedarf:<br />
� ausreichend bemessene Uferrandflächen<br />
� Beseitigung <strong>der</strong> Belastungsquelle o<strong>der</strong> Minimierung <strong>der</strong> Einträge (Verursacherprinzip)<br />
� Forschungsbedarf bezüglich ökotoxisch wirksamer Substanzen.<br />
a b c<br />
Abb. A3-1: Beispiele chemischer Belastungsformen im Alpenrheingebiet: a: Nährstoffbelasteter Bach mit starker Hypertrophierung;<br />
b) Hofdüngerlagerung und - abschwemmung auf dem Alpenrheinvorland; c) Am Rechen vorbeigeführte und<br />
in einen Binnenkanal eingeleitete Mischabwässer einer ARA.<br />
A3.1.2 Allgemeine strukturelle Defizite<br />
Während im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Gebirgsflüsse ab Höhenlagen von 1200 Metern noch ein großer Teil<br />
<strong>der</strong> Fließgewässer natürlich und naturnah strukturiert ist, zeigen Fließgewässer im Alpenrheintal nur<br />
noch selten naturnahe Flußbettausformung, meist sind sie in das Entwässerungssystem des Rheintales<br />
einbezogen und kanalartig reguliert. Überwiegend künstliche Kanal- und Binnenkanalsysteme sorgen<br />
für eine effiziente Entwässerung des Rheintales. Viele Gewässer weisen monotone, trapezförmige<br />
Praxishandbuch: <strong>Ökologische</strong> <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />
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