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Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

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a b c<br />

Bei <strong>der</strong> Deponierung des Sedimentaushubs unterhalb des Speicherbeckens kann es bei Hochwasser<br />

zu Materialabschwenmungen (reduzierter Schlamm) kommen, <strong>der</strong> sich entlang des Gewässers ablagert.<br />

Beispielhafter Entwicklungsbedarf:<br />

� Alternativen zu Stauraumspülungen entwickeln;<br />

� Spülungen nur bei Hochwasserabflüssen im System; künstliche Hochwasser;<br />

� Einsatz interdisziplinärer “Spülungsgruppen”;<br />

� fakultativ: Bestandesbergungen von Fischen<br />

Restwasserproblematik<br />

Abklärungen<br />

Abb. A3-8:<br />

a) bis c) Bil<strong>der</strong> einer Stauraumspülung am Spöl im Engadin. Große Mengen an Schwebstoffen gelangen aus dem<br />

Staubecken in das Restwassergerinne. Zusätzliche Sedimente werden durch die erhöhten hydraulischen<br />

Schleppkräfte im Gerinne mobilisiert. Fische, die sich vor dieser oft Tage dauernden Sand- und Schlammfracht<br />

nicht in Sicherheit bringen können, werden mechanisch geschädigt o<strong>der</strong> an Land geschwemmt und zusedimentiert.<br />

Bei <strong>der</strong> hier gezeigten Spülung eines Grundablasses konnte eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit<br />

mit dem Betreiber ökologische Schäden auf ein Minimum beschränken.<br />

Die Restwasserdotierung, eine Vereinbarung zwischen einem Wassernutzer (Kraftwerkbetreiber) und<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Genehmigungsbehörde, bestimmt die minimale Wassermenge, die einem Gerinne verbleiben,<br />

bzw. sofort unterhalb <strong>der</strong> Wasserfassung wie<strong>der</strong> zugeführt werden muss. Ökologisch problematisch<br />

wird dieser Sachverhalt durch die Tatsache, dass diese Dotierung vielerorts noch nicht geregelt<br />

ist und überhaupt kein o<strong>der</strong> zu wenig Restwasser im Gerinne verbleibt. Eine Einschränkung <strong>der</strong><br />

als aquatischer Lebenraum nutzbaren Fläche und <strong>der</strong> Reproduktion sind die Folge. Darüber hinaus<br />

zeigen Restwassergerinne typischerweise eine sukzessive strukturelle Degradierung (Nivellierungen,<br />

Kolmationen) sowie Lebensgemeinschaften, die nicht mehr an hydraulischen Stress in Form periodischer<br />

Hochwasser angepasst sind.<br />

Wasserentnahmen zur Bewässerung von Landwirtschaftsflächen können dann ökologische Folgen<br />

haben, wenn bei Niedrigwasserabflüssen eine zu große Wassermenge aus kleineren Bächen entnommen<br />

wird. Es kann zu einer unnatürlichen Erhöhung <strong>der</strong> Wassertemperatur und zu Versickerungsstrecken<br />

und damit Unterbrechungen des Kontinuums führen. Daneben kann sich aber auch die<br />

Konzentration bestehen<strong>der</strong> Belastungsparameter erhöhen; so ist die erwünschte Verdünnung von vorgeklärten<br />

ARA-Abwässern nicht mehr voll gewährleistet. Über die Konzentration, aber auch über<br />

Temperatur und verän<strong>der</strong>te pH-Werte im Gewässer, können diffuse Nährtoffeinträge sowie ökotoxisch<br />

wirkende Substanzen o<strong>der</strong> Stoffgemische eine zunehmend negative Auswirkung auf die aquatischen<br />

Organismen zeigen (v.a. Anstieg von Nitrit- und Ammoniumkonzentrationen).<br />

Internationale Regierungskommission Alpenrhein

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