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Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

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70<br />

A3.1.3 Funktionelle Entwertung <strong>der</strong> Mündungsbereiche<br />

Unverbaut und niveaugleich münden nur noch Gewässer in Graubünden in den Alpenrhein. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Mündung <strong>der</strong> Cosenz in den Mastrilser Auen kann als Referenz für naturbelassene Mündungsbereiche<br />

kleiner Zuflüsse gelten. Auf Grund <strong>der</strong> deutlich verringerten Anzahl direkt in den<br />

Rhein münden<strong>der</strong> Zubringer und <strong>der</strong> großen funktionellen Defizite des Alpenrheins als Reproduktionsgewässer<br />

(IRKA, 2001), ist die niveaugleiche Anbindung <strong>der</strong> wenigen verbliebenen Mündungen<br />

für die Fischfauna des Alpenrheins von beson<strong>der</strong>er Bedeutung. Ein großer Teil <strong>der</strong> Zubringermündungen<br />

in den Alpenrhein und ein Teil <strong>der</strong> Zusammenflüsse von Talgewässern ist für Fische sowohl<br />

bei Nie<strong>der</strong>- als auch bei Mittelwasser unpassierbar. Teilweise passierbar sind unter den Mündungen oft<br />

nur diejenigen, die mit einer technischen Fischaufstiegshilfe ausgestattet sind. Oft ermöglichen <strong>der</strong>artige<br />

Aufstiegshilfen aber nur sehr schwimm- bzw. sprungstarken Fischarten, wie z.B. <strong>der</strong> Seeforelle,<br />

den Aufstieg. Der Mündungsbereich des Liechtensteiner Binnenkanals wurde im Jahr 2000 im Rahmen<br />

einer großräumigen Revitalisierungsmaßnahme naturnah und niveaugleich gestaltet und damit<br />

für alle Fischarten und -größen durchgängig gemacht (vgl. Beilagen, S. 140 f).<br />

a b<br />

Beispielhafter Entwicklungsbedarf:<br />

� Schaffung niveaugleicher, naturnaher Mündungsbereiche;<br />

� Berücksichtigung <strong>der</strong> Lockströmung für Wan<strong>der</strong>fischarten;<br />

� Qualitative Verbesserung <strong>der</strong> ökotoxischen Belastungen in den Zuflüssen zum Rhein.<br />

A3.1.4 Unterbrechung <strong>der</strong> Durchgängigkeit (Fließwasserkontinuum)<br />

Abklärungen<br />

Abb A3-3:<br />

Mündungsbereiche von Binnenkanälen, die bei Mittelwasserstand des Rheins nicht niveaugleich münden.<br />

a) Mündung des Saarkanals; b) Mündung des Werdenberger Binnenkanals (Schlauch).<br />

Neben den oben genannten funktionell entwerteten Mündungsbereichen finden sich auch innerhalb<br />

<strong>der</strong> Fließgewässersysteme im Alpenrheingebiet, vor allen in den Gebirgsflüssen, Schwellen und an<strong>der</strong>e<br />

für die aquatische Fauna unpassierbare Sohlbauwerke. Wan<strong>der</strong>ungen von aquatischen Organismen<br />

(Fische, Makrozoobenthos) sind damit nicht bzw. nur noch sehr eingeschränkt möglich.<br />

Einige <strong>der</strong> bereits bestehenden Fischaufstiegshilfen, z.B. in <strong>der</strong> Landquart, sind auf Grund fortschreiten<strong>der</strong><br />

Sohlenerosion und Hochwasserschäden nicht mehr funktionsfähig. Bei an<strong>der</strong>en, wie am<br />

neuen Fischpass des Kraftwerks Domat-Ems, wurde zwar eine hierfür optimale Aufstiegs-, aber keine<br />

gleichsam effektive Abstiegshilfe für große Wan<strong>der</strong>fische, wie die Seeforelle, geschaffen.<br />

Internationale Regierungskommission Alpenrhein

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