Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute
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Schritte <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />
Die an dieser Arbeit mitwirkende Arbeitsgruppe aus Sachverständigen <strong>der</strong> Alpenrheinanlieger hat<br />
sich auf die im Fließschema verwendete Terminologie für die regionalen <strong>Gewässerentwicklung</strong> geeinigt.<br />
Ein Abgleich <strong>der</strong> im gesamten deutschen Sprachraum verwendeten Termini (vgl. weiterführende<br />
Literatur), die teilweise synonym o<strong>der</strong> für mehr o<strong>der</strong> weniger umfassende Inhalte gebraucht werden,<br />
war jedoch nicht möglich.<br />
Die nach dem Allgemeinen Teil (grau) folgenden Kapitel des Praxishandbuchs sind diesem Fließschema<br />
entsprechend geordnet und unterschiedlich farbig markiert (gelber Teil = Abklärungen; roter<br />
Teil = Planungsinhalte; blauer Teil = Maßnahmenumsetzung und Erfolgskontrollen).<br />
■ Den ersten und gleichzeitig umfangreichsten Teil <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong>splanung fassen wir<br />
unter dem Begriff <strong>der</strong> Abklärungen (Kapitel 3) zusammen. Sie beinhaltet alle Zustandserfassungen<br />
und sonstigen Informationssammlungen, benennt Defizite, leitet daraus den Entwicklungsbedarf ab<br />
und setzt Entwicklungsziele und Handlungserfor<strong>der</strong>nisse.<br />
Die Abklärungen sollten prinzipiell abgeschlossen und Entwicklungsziele formuliert sein, bevor die<br />
Ebene <strong>der</strong> Planung beschritten wird. An<strong>der</strong>nfalls riskiert man, dass die Planungsarbeit eine falsche<br />
Richtung einschlägt und durch nachträgliche Planungskorrekturen Zeit und Geld verschwendet wird.<br />
Im Rahmen übergeordneter <strong>Gewässerentwicklung</strong>sprogramme können Teile <strong>der</strong> Abklärungen (z.B.<br />
sich nur wenig verän<strong>der</strong>nde Inventare) im voraus erhoben werden. Beim Einstieg in ein <strong>Gewässerentwicklung</strong>skonzept<br />
sind sie dann ohne Zeitverlust nutzbar.<br />
■ Im zweiten Teil, <strong>der</strong> Planung (Kapitel 4), fließen alle relevanten Informationen und Zielsetzungen<br />
in die konkrete Planungsarbeit ein. Diese kann - je nach Objekt o<strong>der</strong> Umfang <strong>der</strong> geplanten<br />
Maßnahmen - aus nur einer o<strong>der</strong> aus mehreren Etappen bestehen und beeinhaltet im Idealfall ein<br />
“Überwachungssystem” in Form von planungsbegleitenden Arbeitsgruppen o<strong>der</strong> Kommissionen.<br />
Auf diese Weise wird die Planung über das Instrument <strong>der</strong> permanenten Rückmeldung optimiert.<br />
Generelle Aufgabe <strong>der</strong> Planungsebene ist es, in Form verschiedener Varianten (Kap. 4.4) Wege zur<br />
Umsetzung <strong>der</strong> formulierten Entwicklungsziele vorzuschlagen. Eine ökologische und schutzwasserbauliche<br />
Begleitkommission hilft im Idealfall bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> geeigneten Variante. Weitere<br />
Aufgaben dieser auch als „ökologisch-wasserwirtschaftliche Fachplanung“ zu bezeichnenden Arbeit<br />
ist es, den Umfang weiterer Ausbau- und Unterhaltsmaßnahmen abzuschätzen, um den angestrebten<br />
Zustand langfristig mit einem Minimum an steuernden Eingriffen zu erhalten.<br />
■ Der dritte Teil wird unter dem Begriff <strong>der</strong> Umsetzung (Kapitel 5) zusammengefasst und beinhaltet<br />
die eigentliche Maßnahme, die durch sie eingeleiteten Prozesse <strong>der</strong> Selbststrukturierung, notwendige<br />
Unterhaltsmaßnahmen sowie die allfälligen Erfolgskontrollen. Für bauliche Eingriffe ist<br />
eine Maßnahmenkontrolle und ökologische Baubegleitung vorgesehen. Negativ ausfallende<br />
Erfolgskontrollen erfor<strong>der</strong>n eine Maßnahmenkorrektur bis hin zu nachträglichen Än<strong>der</strong>ungen in<br />
<strong>der</strong> Detailplanung.<br />
Systemarer Planungsansatz<br />
Bereits im Rahmen <strong>der</strong> Abklärungen und später auf <strong>der</strong> Planungsebene müssen unbedingt Vorschläge<br />
für die Entwicklung und Pflege möglichst zusammenhängen<strong>der</strong> Gewässerabschnitte und <strong>der</strong> mit<br />
ihnen vernetzten/vernetzbaren Landschaftselemente erarbeitet werden. Auch muss schon in einer frühen<br />
Phase <strong>der</strong> Arbeiten eine Abstimmung zwischen <strong>der</strong> jeweiligen <strong>Gewässerentwicklung</strong>splanung<br />
und an<strong>der</strong>en flächenbezogenen Planungen erfolgen. Ein solcher systemarer Planungsansatz ist die einzige<br />
Möglichkeit, um Eingriffe zu vermeiden, die ihrerseits das Erreichen von Entwicklungszielen an<br />
an<strong>der</strong>en Stellen des Gewässersystems erschweren. Kleinräumige, in ihrem Entwicklungspotenzial<br />
(Kap. 3.6) stark eingeschränkte Maßnahmen können dann auch ohne Erfassung umfangreicher Inven-<br />
Praxishandbuch: <strong>Ökologische</strong> <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />
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