29.12.2012 Aufrufe

Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28<br />

<strong>Gewässerentwicklung</strong>sprogramm<br />

Grundsätzliche <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />

Das <strong>Gewässerentwicklung</strong>sprogramm ist eine überregionale o<strong>der</strong> landesweite Rahmenvorstellung<br />

(z.B. ein sog. Aktionsprogramm) zum Schutz <strong>der</strong> (Fließ)gewässer und ihrer Auen bzw. Nie<strong>der</strong>ungen.<br />

Es ist nicht zwingend erfor<strong>der</strong>lich; auch ohne <strong>Gewässerentwicklung</strong>sprogramm können <strong>Gewässerentwicklung</strong>skonzepte<br />

aufgestellt werden. Das <strong>Gewässerentwicklung</strong>sprogramm kann verwaltungstechnische<br />

Zuständigkeiten zur Durchführung nach bestehenden Vorgaben regeln (z.B.<br />

Richtlinien, Empfehlungen zur Durchsetzung <strong>der</strong> EU-Wasserrahmenrichtlinie, GEP’s und REP’s)<br />

und ist überall dort sinnvollerweise aufzustellen, wo die Entwicklung eines Gewässersystems Verwaltungsgrenzen<br />

überschreitet. Im Rahmen von <strong>Gewässerentwicklung</strong>sprogrammen kann auch die<br />

Bereitstellung von För<strong>der</strong>mitteln angesprochen und festgelegt werden. Das <strong>Gewässerentwicklung</strong>sprogramm<br />

wird von höheren Verwaltungsebenen o<strong>der</strong> überregionalen Institutionen (z.B. EU,<br />

IRKA und an<strong>der</strong>e internationale Kommissionen, Län<strong>der</strong>, Kantone, Bundeslän<strong>der</strong>) festgelegt.<br />

Revitalisierung<br />

Als Revitalisierung (Wie<strong>der</strong>belebung) o<strong>der</strong> Vitalisierung werden alle Maßnahmen angesprochen, welche<br />

die Wie<strong>der</strong>herstellung natürlicher Gewässerfunktionen för<strong>der</strong>n. Sie setzen somit den Prozess <strong>der</strong><br />

<strong>Gewässerentwicklung</strong> in Gang - vom defizitären Ausgangszustand in Richtung eines naturnahen<br />

angestrebten Zustandes, auch wenn dieser nicht in einem Schritt o<strong>der</strong> überhaupt jemals erreicht werden<br />

kann. Im Zuge <strong>der</strong> hierzu nötigen Einzelmaßnahmen gewinnt das Gewässer mehr und mehr seiner<br />

ursprünglichen "Lebensfunktionen" zurück. Das Spektrum <strong>der</strong> Revitalisierungsmaßnahmen<br />

beginnt danach beim qualitativen Gewässerschutz und <strong>der</strong> Gewässerpflege und endet mit umfangreichen,<br />

technisch aufwändigen Wasserbaumaßnahmen. Generell muss sich die Qualität und <strong>der</strong> Umfang<br />

<strong>der</strong> Maßnahme am Zustand des Gewässers orientieren.<br />

Revitalisierung ist nicht zu verwechseln mit Renaturierung („wie<strong>der</strong> natürlich machen“). Diese<br />

beschreibt die Überführung eines naturräumlichen Objektes von einem ökologisch degradierten, kulturell<br />

bedingten Zustand in den Zustand eines ökologisch funktionsfähigen Naturraums. Für ein<br />

Gewässer bedeutet es den Zustand einer weitgehenden Wie<strong>der</strong>herstellung (mit dazugehörigen Landschaftselementen),<br />

entsprechend seinem früheren, natürlichen Charakter. Wegen seiner z.T. missverständlichen<br />

Auslegung und unter dem Aspekt einer prozessorientierten <strong>Gewässerentwicklung</strong> wird<br />

<strong>der</strong> Begriff in diesem Handbuch vermieden.<br />

Internationale Regierungskommission Alpenrhein

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!