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Ökologische Aspekte der Gewässerentwicklung - HYDRA-Institute

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In den Altläufen, Flutmulden und Überschwemmungszonen natürlicher Auen findet sich oft mehr als<br />

90 % <strong>der</strong> Artenvielfalt des Talraumes. Ihr fast völliges Verschwinden im Alpenrheintal ist die Hauptursache<br />

für die heute zu beobachtende Artenverarmung. Ehemalige Altläufe sind hier in <strong>der</strong> Regel nur<br />

noch am gewässernahen Geländeprofil zu erkennen. Auch in Resten noch bestehen<strong>der</strong> Weichholzaue<br />

liegt <strong>der</strong> Grundwasserspiegel oft so tief, dass Altlaufstrukturen nicht mehr durchflossen werden.<br />

a b c<br />

Stillgewässer<br />

Schritte <strong>der</strong> <strong>Gewässerentwicklung</strong><br />

Abb. A2-12: Altläufe sind im Alpenrheintal oft nur noch am Geländeprofil zu erkennen. Ausnahmen bilden a) Reste eines<br />

Altlaufs im Alpenrhein bei den Mastrilser Auen und b) als Stillgewässer verbliebene Altarme in <strong>der</strong> Matschelser Au.<br />

Beson<strong>der</strong>s dort haben auch viele ehemalige Altarme des Spiersbachs (c) den Anschluss zum Grundwasser verloren.<br />

Stillgewässer haben als weiteres Strukturelement und als ökologische Trittsteine eine wichtige Bedeutung<br />

für das Gewässernetz des Alpenrheintals. Stillgewässer liegen im unteren Rheintal meist als Verlandungsseen<br />

in den Hinterwässern vor. Aus ihnen entspringen oft kleinere Ried- und Wiesenbäche.<br />

Weitere Stillgewässer sind Baggerseen o<strong>der</strong> entstehen als Sammelbecken von Regenwasser in den<br />

Riedgebieten. „Moorseen" bzw. „-tümpel" sind vergleichsweise selten.<br />

Abhängig von Entstehung, Alter und Verlandungsstadium zeigen die Gewässer unterschiedliche<br />

Größen und Tiefen. An den meist flachen Ufern bilden sich vor allem in größeren Gewässern charakteristische<br />

Uferstreifen aus, die vom Freiwasser über submerse Makrophyten, Schwimmblattgesellschaften<br />

zum Röhrichtgürtel reichen. Stark verlandete Tümpel gehen in Feuchtgebiete über.<br />

Die Wassertemperatur in den Stillgewässern steigt in den Sommermonaten in <strong>der</strong> Regel stark an. Je<br />

nach Verlandungsgrad weisen die Gewässer mittlere bis geringe Sauerstoffsättigung auf. Die<br />

Besiedlung <strong>der</strong> Gewässer ist von wärmeliebenden Stillwasserarten dominiert. Wenig verlandete bzw.<br />

vernetzte Gewässer weisen entsprechende Anteile indifferenter Arten auf.<br />

a b c<br />

Abb. A2-13: Stillgewässer sind im Alpenrheintal meist künstlichen Ursprungs und haben nur noch wenig Verbindung<br />

zum Gewässernetz. a) Lawenabach-Teiche bei Triesen (FL) (Foto: P. Pitsch); Teich am Werdenberger Binnenkanal bei<br />

Burgerau (Buchs, SG) (Foto: P. Pitsch); c) Gampriner Seeli nördlich von Ben<strong>der</strong>n (FL).<br />

Internationale Regierungskommission Alpenrhein

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