gewerbe auf dem ehemaligen granini-gelände - Stadt Buxtehude

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STADT BUXTEHUDE BEGRÜNDUNG B-PLAN 110 A „GEWERBE AUF DEM EHEM. GRANINI-GELÄNDE“ 3. Die nach dieser Überprüfung evtl. als notwendig angesehenen Maßnahmen sind immer nach Vorgabe der zuständigen Fachbehörde fachgerecht vor Ort umzusetzen. 4. Eine ggf. notwendige Ausnahmegenehmigung nach § 45 Abs. 7 BNatSchG zum Abriss der Gebäude und zum Fällen der Bäume ist rechtzeitig bei der Unteren Naturschutzbehörde zu stellen. Bei Berücksichtigung dieser Vermeidungsmaßnahme tritt der Verbotstatbestand nicht ein. Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (§ 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG) Für die aufgeführten Arten besitzen Waldstrukturen und auch bauliche Anlagen (artspezifisch verschieden – siehe Tabelle) eine essenzielle Bedeutung für die Aufzucht der Jungen und / oder zur Überdauerung in den Wintermonaten. Auch werden entsprechende Habitate von ihnen als Tagesverstecke genutzt. Für baumbewohnende Arten kann jedoch festgestellt werden, dass insgesamt strukturreiche Wälder bevorzugt werden, in denen ein hoher Laubgehölzanteil vorherrscht und lockere Baumbestände sich mit Jungwuchs und Strauchbestand abwechseln. Das Plangebiet selbst besitzt durch seine nahezu vollständige Versiegelung kaum Potenzial für Fortpflanzungs- und Ruhestätten. Lediglich in den Randbereichen befinden sich Gehölzstrukturen, die theoretisch Fledermausquartiere aufweisen können. Der größte Teil der lokalen Populationen vorkommender Arten wird jedoch seinen Lebensraum in den umliegenden Waldstrukturen finden, da hier die Lebensraumqualitäten als wesentlich günstiger gelten dürfen. Der Eintritt des Tatbestandes ist aus diesem Grunde als sehr unwahrscheinlich einzustufen, ist jedoch aufgrund der bauleitplanerischen Inhalte nicht auszuschließen. Die Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten ist nicht verbotsrelevant, wenn deren ökologische Funktion im räumlichen Zusammenhang weiterhin erfüllt bleibt. Aufgrund der wesentlich günstigeren Lebensraumstrukturen nördlich und südlich des ehemaligen Werksgeländes kann davon ausgegangen werden, dass der Erhaltungszustand der lokalen Populationen baumbewohnender Arten in seiner derzeitigen Situation durch die Planung keine Verschlechterung erfährt. Der Verlust potenzieller Quartiere innerhalb des Plangebiets kann planextern durch die Besiedelung vorhandener Bäume kompensiert werden. Zudem setzt der Bebauungsplan die Neupflanzung von 5 Großbäumen fest, auf denen langfristig wiederum Quartiere für Fledermäuse entstehen können. Zur Sicherstellung der Vermeidung des Verbotstatbestandes ist jedoch bei der Feststellung von Quartieren innerhalb zu fällender Bäume je Baum ein Fledermauskasten in den Gehölzstrukturen jenseits des Plangebiets aufzuhängen. Der Verbotstatbestand der Entnahme, Beschädigung oder Zerstörung der Fortpflanzungsoder Ruhestätten des § 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG tritt für die baumbewohnenden Spezies nicht ein. Eine Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG ist aus diesem Grunde nicht erforderlich. Für die hausbewohnenden Arten ist im Vorfeld der Gebäudeabrissmaßnahmen ebenfalls das Vorkommen von Fledermausquartieren zu prüfen. Werden entsprechende Gebäudeteile von bestimmten Arten genutzt, so kann generell davon ausgegangen werden, dass die umliegenden Siedlungsflächen ausreichend Ersatzhabitate bieten, sodass auch hier die ökologische Funktion im räumlichen Zusammenhang erhalten bleibt. Der Verbotstatbestand wäre für diesen Fall nicht erfüllt, eine Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG wäre nicht erforderlich. Entwurf Werden jedoch große Vorkommen von Fledermäusen in dem alten Gebäudebestand festgestellt, so kann die Aussage über den Erhalt der ökologischen Funktion nicht mehr zweifelsfrei vertreten werden. In diesem Falle wäre auf Vorhabenebene eine Ausnahme nach § 45 Abs. 7 BNatSchG zu beantragen. 51
STADT BUXTEHUDE BEGRÜNDUNG B-PLAN 110 A „GEWERBE AUF DEM EHEM. GRANINI-GELÄNDE“ Störungstatbestände (§ 44 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG) Prinzipiell sind die Anlage und der Betrieb von baulichen Anlagen innerhalb eines Sondergebiets geeignet, Störungen während der Fortpflanzungs-, Aufzucht-, Überwinterungs- und Wanderungszeiten von Fledermäusen auszulösen. So können beispielsweise Sperrwirkungen von Gebäudekomplexen die Wanderbewegungen zwischen den Jagdrevieren bzw. zwischen Tageseinständen und Jagdrevieren behindern. Allerdings kann in dem aktuellen Planungsfall davon ausgegangen werden, dass für die betroffenen Arten ausreichend Ausweichmöglichkeiten bestehen, so dass kein Konfliktniveau erreicht wird, welches eine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Populationen erwirken könnte. Für den gehölzbegleitenden Verlauf der Este stellt die Realisierung der Bauleitplanung zwar ein Hindernis dar, welches sich negativ auf Wanderbewegungen der Fledermäuse auswirken kann, eine Zusatzbelastung zu dem Status quo ergibt sich jedoch nicht. Vermeidungs- oder Minderungsmaßnahmen werden daher nicht erforderlich. Ein Verbotstatbestand tritt nicht ein. Europäische Vogelarten Die artenschutzrechtlichen Betroffenheiten der Singvögel stellen sich durch den starken Versiegelungsgrad des Betriebsgeländes als relativ gering dar. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Häufigkeit der entsprechenden Arten verwiesen. Fang, Verletzung, Tötung (§ 44 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG) Dieser Verbotstatbestand kann erfüllt werden, wenn im Zuge der Bauarbeiten brütende Individuen oder Jungvögel mitsamt ihrem Nest entfernt werden. Aus diesem Grund ist zur Vermeidung des Verbotstatbestandes die Abholzung der Bäume außerhalb der sensiblen Brutzeiträume (1. März bis 30. September) durchzuführen (deckt sich mit dem nach § 39 Abs. 5 Nr. 2 BNatSchG geltenden Verbot). Abweichungen hiervon bedürfen einer Befreiung nach § 67 Abs. 1 BNatSchG, die bei der Unteren Naturschutzbehörde zu beantragen ist. Es ist sinnvoll, sich für Abrissarbeiten von Gebäuden oder Gebäudeteilen ebenfalls an den o.g. Zeitraum zu halten. Sind Abrissarbeiten dennoch während der Brutperiode vorgesehen, sind die entsprechenden Gebäudeteile zuvor auf Besatz durch Brutvögel (Halbhöhlen-/ Nischenbrüter) zu prüfen. Bei Gelegefunden während dieser Periode in den abzureißenden Gebäuden muss das Flüggewerden der Jungvögel abgewartet werden, da ein Umsiedeln sehr schwierig ist. Bei gut begründeter Abweichung hiervon ist ein Antrag nach § 45 Abs. 7 BNatSchG bei der Unteren Naturschutzbehörde zu stellen Die Stadt Buxtehude verpflichtet sich, dem zukünftigen Bauherrn folgendes zum Thema Europäische Vogelarten aufzuerlegen: 1. Der Abriss von Gebäuden ist möglichst außerhalb der für das Fällen der Bäume nach BNatSchG gesetzlich geregelten Periode (01. März bis 30. September) durchzuführen. Entwurf 2. Sind Abrissarbeiten während dieser Periode unumgänglich, sind die betroffenen Gebäude und Gebäudeteile fachkundig vor dem Abriss auf Gelege zu überprüfen. Bei Gelegefunden ist das Flüggewerden der Jungvögel abzuwarten. Sollte dies aus guten Gründen nicht möglich sein, stellt er einen entsprechenden Ausnahmeantrag nach § 45 Abs. 7 BNatSchG bei der Unteren Naturschutzbehörde. Entnahme, Beschädigung, Zerstörung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten (§ 44 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG) Beim Abriss der Gebäude werden Fortpflanzungs- und Ruhestätten der potenziell vorkommenden Gebäudebrüter (hier: Bachstelze, Blaumeise, Hausrotschwanz, Johlmeise, Mauersegler, Star, Straßentaube) zerstört. Beim Fällen von Bäumen oder dem Abräumen der Ve- 52
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