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Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

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posted : 04.09.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Ein Schiff wird kommen...<br />

Das letzte Mal als ich diesen Titel bewusst hörte, interpretierte<br />

ihn ein Shanty-Chor bei einem Auftritt<br />

in einem Ausflugslokal. Die Männer-Gruppe stellte<br />

einen Solo-Sänger mit Bart nach vorne und er sang:<br />

„Ich bin ein Mädchen von Piräus und liebe den Hafen,<br />

die Schiffe und das Meer. Ich lieb das Lachen<br />

der Matrosen und Küsse, die schmecken nach See,<br />

nach Salz und Teer.“ Die Szene war schon mehr als<br />

gewöhnungsbedürftig. Ich dachte noch, wenn alle<br />

Mädchen in Piräus so aussehen – aber es war wohl<br />

die künstlerische Freiheit. Mit einem Paulaner Dunkel<br />

konnte ich die Situation mannhaft durchstehen.<br />

Gestern Abend hörte ich das Stück wieder. Ich hatte mit Genuss Moderatorin<br />

Gerburg Jahnke in „Ladies Night“ erlebt, dem beliebten Comedy-Format im WDR<br />

Fernsehen und dachte hör doch mal rein. „Zwischen Himmel und Erde - das Konzert“<br />

von der erfolgreichste Sängerin Deutschlands Andrea Berg. Ihr „Best of“<br />

ist das langlebigste Album der Chartgeschichte - über sechs Jahre in den Top<br />

100 -, und Karten für ihre Konzerte sind immer heiß begehrt. Das dazugehörige<br />

Album wurde bereits drei Wochen nach Veröffentlichung mit Platin ausgezeichnet.<br />

Und dann erhielt ich einen Kurs über Liebe, Eifersucht, Gefühle und alles,<br />

was dazu gehört im Leben. Ich habe, um mir ein Bild machen zu können, bis zum<br />

Schluss ausgehalten. Nun, es ist nicht meine Musikfarbe – der Dauer-Disco Fox.<br />

Aber, ich musste da durch: Habe die Zwischentexte und Anmoderationen zu den<br />

einzelnen Titeln ertragen, das Kokettieren mit dem Publikum („Freunde“) und<br />

dass Andrea Berg damit drohte: „Ich ruf`gleich meine Mutter an.“ Um Ihr zu sagen,<br />

wie überwältig sie von dem Publikum ist. Hätte sie es doch getan. Es wäre<br />

eine erholsame Pause gewesen.<br />

Und dann hat sie es gesungen: Ein Schiff wird kommen. Warum sie es in ihrem<br />

Repertoire hat, weiß ich nicht. Nun gut, es ist wohl die seefahrerische Interpretation<br />

der Sehnsucht, dass der Prinz auf einem Schimmel kommt und das junge<br />

Mädchen in den Hafen der Ehe führt. Aber in Disco Fox mit den hölzernen Musikern,<br />

denen noch Leben eingehaucht <strong>wer</strong>den muss? Und alles aalglatt vom<br />

Band kommt? Bei der Vorstellung der Band hatte der Schlagzeuger zum Gruß<br />

die Drumsticks in die Höhe gereckt und das Schlagzeug spielte brav alleine weiter.<br />

Was für eine Magie. Wie bei der Liebe!<br />

Der Spätburgunder trocken schmeckte erst wieder beim anschließenden “Rockpalast“,<br />

als z.B. „The Kooks“ und „Deichkind“ auf dem „Area4 Festival“ trotz<br />

schlechtem Wetters schwitzten und ehrliche, hand<strong>wer</strong>kliche Musik machten.<br />

Und zwar live. Und hier und da mit kleinen Fehlern. Aber voller Leben. Und von<br />

Liebe wurde auch gesungen.<br />

Tagged Musik<br />

S e p t e m b e r 2 0 1 1<br />

posted : 05.09.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Bread and butter issues.<br />

Ich höre mir sie gerne an<br />

die Erklärungen von Politikern<br />

nach Wahlen. Nur<br />

wenige Minuten nachdem<br />

die ersten Hochrechnungen<br />

da sind, bin ich<br />

Zeuge warum es so ist<br />

wie es ist. Und woran es<br />

gelegen hat und warum<br />

man es nicht so sehen<br />

muss und was in Zukunft<br />

zu tun ist. Mein Lieblings-<br />

FDP-Generalsekretär Christian Lindner<br />

erklärbär ist aktuell der<br />

FDP-Generalsekretär Christian Lindner. Er guckt offensichtlich wie viele Liberale<br />

schon ängstlich in die Zukunft: In zwei Wochen wird in Berlin gewählt, und<br />

auch dort droht der FDP eine herbe Niederlage. Man müsse deshalb noch stärker<br />

an den „Brot-und-Butter-Themen“ der Partei arbeiten, so Lindner. Was bitte<br />

hat man denn in der Vergangenheit in der FDP getan? Über die „Süßigkeitenund-Bier-Themen“<br />

nachgedacht und Beschlüsse für entsprechende Klientel<br />

und Zielgruppen gefasst und in der Öffentlichkeit vertreten? Der Dichter Juvenal<br />

prägte die Brot und Spiele als Ausdruck seiner Kritik am Volk im Römischen<br />

Reich. Mit dieser Methode hatte man versucht, das Volk trotz politischer Krise<br />

kurzzeitig ruhig zu halten. Politisch hatte die Forderung nach Brot immer große<br />

Bedeutung. Gab sein Mangel doch immer Anlass für Hungersnöte, Geburtenrückgänge,<br />

Auswanderungen und Aufstände: Zentrale und zugleich alltägliche<br />

Themen etwa in der Politik <strong>wer</strong>den als „Brot-und-Butter-Themen“ bezeichnet.<br />

Und jetzt wissen wir auch welche Themen dies nach Auffassung von Christian<br />

Lindner sind: Das seien ein harter Euro, sichere Arbeitsplätze und eine stabile<br />

Wirtschaft. Aber bitte, wenn man es weiß, warum hat man sich nicht intensiv<br />

damit beschäftigt? Und sich politisch klar im Wahlkampf dazu geäußert? Oder<br />

ist die Erkenntnis erst gekommen nachdem man gemerkt hat, dass Wählerinnen<br />

und Wähler zu diesen Themen klare Ansagen möchten, die man offensichtlich<br />

versäumt hat zu geben?<br />

Man habe sich auch nie „der Illusion“ hingegeben, dass sich die Lage der FDP<br />

schnell verbessern lasse, so Lindner weiter. Aber wenn man zu zentralen und<br />

alltäglichen Themen in der Politik keine Antworten hat, geht der Überlebenskampf<br />

weiter, auch mit der neuen, jungen Führung um den Vorsitzenden Philipp<br />

Rösler. Der kann zwar schön frei sprechen, zu sagen hat er meiner Meinung<br />

nach zu den „Brot-und-Butter-Themen“ auch nichts.<br />

Tagged Politik Psyche<br />

S e p t e m b e r 2 0 1 1

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