Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
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posted : 22.09.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Auserwählt.<br />
Wir gehörten dazu. Zu den<br />
Haushalten, bei denen beim<br />
Zensus 2011 eine „Wiederholungsbefragung“stattfinden<br />
sollte. Da hätten wir<br />
gemeinsam erneut feststellen<br />
können, dass es meinen<br />
beruflichen Status („Altersteilzeit“,<br />
passiv) bei der<br />
Befragung nicht gibt. Ich<br />
bin befragungstechnisch<br />
nicht vorgesehen, wie vermutlich<br />
eine Vielzahl weiterer Befragter, die in der gleichen Situation wie ich sind.<br />
Ich hätte Rentner sein können – bin ich aber nicht. Nun, gestern war es soweit.<br />
Aber meine spezielle Frage kam leider nicht vor. Im Schreiben heißt es dazu 5-10<br />
Minuten pro Person sind für die Befragung angesetzt. Um die fünf Fragen aus § 15<br />
„Mehrfachfalluntersuchung“ Abs. 4 zu beantworten?<br />
a) Monat und Jahr der Geburt (Oktober 1950)<br />
b) Geschlecht (männlich)<br />
c) Familienstand (verheiratet)<br />
d) Staatsangehörigkeit (Deutscher)<br />
e) Wohnungsstatus der betroffenen Person in Bezug auf jede Anschrift<br />
(wohne dort, wo ich befragt <strong>wer</strong>de)<br />
Hat sich also nichts geändert seit der Erstbefragung. Und dann wollte man erneut<br />
wissen, warum unsere Kinder nicht mehr bei uns wohnen. Hallo, irgendwann sollten<br />
sie doch mal ausgezogen sein. Gerade auch dann, wenn sie die Dreißig überschritten<br />
haben. Deshalb sind beide seit mehr als zehn Jahren in anderen Städten<br />
gemeldet. Laut hiesigem Einwohnermeldeamt müssten sie doch noch bei uns<br />
wohnen! Wie schon bei der ersten Befragung gebe ich wahrheitsgemäß Auskunft<br />
darüber, dass der ältere der beiden Jungen seit Jahren nicht mehr bei uns wohnt,<br />
ordnungsgemäß in Hamburg gemeldet ist und dort auch bei der letzten Bürgerschaftswahl<br />
die entsprechenden Wahlunterlagen erhalten hat. Und bei der letzten<br />
Kommunalwahl in Niedersachsen (11. September 2011) lediglich meine Frau<br />
und ich Wahlbenachrichtigungen erhalten hätten. Also muss auch der jüngere<br />
Sohn woanders gemeldet sein. Aber das Gute an dem Zensus 2011 ist, dass unser<br />
Einwohnermeldeamt weiterhin im Trüben fischen wird und glaubt unsere Kinder<br />
bei uns antreffen zu können. Ja schon, aber nur zu Besuch.<br />
Nun gut, hätten sie gestern auch mal Zeitung lesen sollen, dass die Männer in<br />
der Region Hannover glücklicher sind als die Frauen. Und somit gehöre ich auch<br />
zu dem Alleinstellungsmerkmal. Im Rest der Republik sind laut „Glücksatlas<br />
Deutschland 2011“ nämlich grundsätzlich die Frauen glücklicher als die Männer.<br />
Zwar sei nach Angaben der Studie das Einkommen ein entscheidender Faktor für<br />
das subjektive Glücksempfinden, mindestens ebenso wichtig scheinen jedoch<br />
auch Gesundheit, intakte Partnerschaft und die Geselligkeit mit Freunden und<br />
Bekannten zu sein. Außerdem gilt: Die Jüngeren bis 30 und die Menschen nach<br />
der Familienphase – also etwa ab 60 Jahren – sind glücklicher. Also, wieder dabei.<br />
Tagged Lifestyle Politik Psyche<br />
S e p t e m b e r 2 0 1 1<br />
posted : 27.09.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Vernachlässigt.<br />
Wusste ich es doch! Ich<br />
gehöre aktuell zu einer<br />
Zielgruppe, die noch nicht<br />
genügend in den Blick genommen<br />
ist. Ich bin noch<br />
nicht Teil der „jungen Senioren“<br />
oder gar der „alten<br />
Senioren“, somit in der<br />
Umgangssprache „Rentner“,<br />
die im Focus von Politik<br />
und Marketing stehen.<br />
Nein, ich gehöre noch<br />
einem anderen (älteren)<br />
Kundensegment an, den<br />
„empty nesters“. Wir sind Frauen und Männer in der Lebensphase von 45 bis<br />
Anfang 60 Jahren deren Kinder aus dem Haus sind. Neuem gegenüber sind wir<br />
aufgeschlossen und finanziell unabhängig. Zugegeben, in der klassischen Definition<br />
müsste ein Partner noch im Berufsleben stehen – das trifft bei uns nicht<br />
zu. Macht aber auch nichts. Uns sagt man jetzt nach, dass wir:<br />
viel freie Zeit haben,<br />
über ein hohes verfügbares Einkommen verfügen,<br />
uns jetzt auf die persönlichen Bedürfnisse konzentrieren,<br />
neue Interessen und Freizeitaktivitäten entwickeln,<br />
und uns neue Aufgaben im beruflichen, sozialen und familiären<br />
Bereich suchen.<br />
Aber von der Werbung <strong>wer</strong>den wir jetzt schon heftig umworben. Soziologen<br />
nennen die Phase nach dem Auszug der Kinder „Empty Nest“. Nach vielen intensiven<br />
und manchmal turbulenten Familienjahren wird nun aus Mutter und<br />
Vater wieder Mann und Frau in einer Zweierbeziehung. Studien der Soziologin<br />
Christiane Papastefanou haben ergeben, dass das leere Nest nach anfänglicher<br />
Trauer von 87 Prozent der Eltern als Entlastung empfunden wird. Kann ich nicht<br />
so unbedingt teilen diese Ansicht. Nur ist diese Zeit nicht wirklich vergleichbar.<br />
Genauso wenig ist es ratsam, die berufliche Er<strong>wer</strong>bstätigkeit mit der Zeit danach<br />
zu vergleichen: Es sind zwei völlig andere Welten, die jeweils eigenständig<br />
ihren besonderen Wert haben.<br />
Nun sind wir beziehungstechnisch in der „Silvermoonphase“. Da soll laut Psychologen<br />
das „opening up“ ganz wichtig sein. Nach Familienalltag, Stress im<br />
Beruf und darum herum, sollen wir jetzt nach allen Streitereien und Machtkämpfen<br />
einmal mal Luft holen und die gemeinsame Kommunikationsplattform<br />
befeuern. Es gibt viel zu tun, packen wir´s an.<br />
Tagged Lifestyle Psyche<br />
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