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Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

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posted : 13.03.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

„Im Blick nach vorn<br />

entsteht das Glück.“*<br />

heraus entstanden. Und es ist halt schade, wenn man das Gefühl hat, man muss<br />

erst Dinge gegen die Wand fahren, bevor man sich an das Wesentliche erinnert.”<br />

Ob er – wenn er das Beispiel Watzke nennt – das Gefühl habe, dass sich Bernd Hoffmann<br />

beim HSV nicht hinter die Mannschaft stelle: “Ich habe noch nichts gehört!<br />

Er hat 160 Millionen Jahresumsatz gemacht – das war sein Erfolg. Die Mannschaft<br />

hat nur 50 Spiele gemacht – aber scheißegal! Das ist total uninteressant, ob sie<br />

mich wegfackeln, ist mir Wurscht! Scheißegal, dann sollen sie mich wegfackeln.<br />

Wir müssen gucken, dass wir 40 Punkte kriegen – das ist das Entscheidende! Was<br />

glauben die hier: Dass wir irgendwo hinfahren und irgendwelche Leute abschießen?<br />

Wir haben heute nicht mal einen Blumentopf getroffen! Aber ich muss die<br />

Dinge aktiv regeln – und nicht aussitzen! Stellen Sie sich mal vor, jeder Spieler, bei<br />

dem der Vertrag ausläuft, macht jetzt Urlaub!” Der Torhüter auf die Nachfrage, ob<br />

er damit auf den im Skiurlaub weilenden Bernd Hoffman anspiele: “Was interessiert<br />

mich Bernd Hoffmann? Wir müssen ein Verein sein, der eine Einheit ist! Nur<br />

dann haben wir eine Chance! Was wir jetzt sehen, ist ein wankender Riese – und<br />

wenn wir noch eine auf die ‘Gusche’ kriegen, dann fällt er um, der Riese!”<br />

Was nun passieren müsse, um die Situation zu retten: “Dass alle fest zusammenstehen<br />

und dass man die Probleme, die man hat, aktiv regelt! Das geht von ganz<br />

oben los, die Spieler können es ja sch<strong>wer</strong> regeln!”<br />

Frank Rost auf die Frage, welchen Einfluss der Trainer dabei habe: ”Ich bin jetzt<br />

gute vier Jahre hier – fünf Trainer. Und, was ist besser geworden? Die Probleme<br />

sind doch die gleichen. Ihr fordert doch auch laufend: Wir müssen einen neuen<br />

Trainer holen, wir brauchen neue Spieler. Glauben Sie, wir gehen mit so einem<br />

breiten Kreuz ins Spiel, wenn wir wissen: Nächstes Jahr <strong>wer</strong>den eh’ alle ausgetauscht?<br />

Wenn Ihnen Ihr Chef sagen würde: Nächste Woche sind Sie eh’ weg – mal<br />

sehen, mit was für einer Begeisterung Sie mir dann Fragen stellen! Solange ich<br />

meine Leute hab’, verteidige ich sie bis aufs Messer: Meine Spieler, meine Mannschaft<br />

– die das Wertvollste ist, was dieser Verein hat! Weil ohne Bundesliga können<br />

alle anderen den Deckel zu machen!”<br />

Homepage HSV: Am Sonntagmorgen (13.03.11) trafen sich der Vorstand des HSV<br />

und Armin Veh in der Geschäftsstelle der Imtech Arena. Veh wurde in dieser Sitzung<br />

mitgeteilt, dass er mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben als Chef-<br />

Trainer des Hamburger SV freigestellt wird. „Armin Veh hat die Entscheidung<br />

akzeptiert“, erklärte Bernd Hoffmann, der anschließend gemeinsam mit Bastian<br />

Reinhardt den Pressekonferenzraum betrat, um den Journalisten diese Entscheidung<br />

zu erklären und die weitere Vorgehensweise aufzuzeigen. Als „wichtigen<br />

und notwendigen Schnitt“ wollte Hoffmann diese Entscheidung verstanden wissen,<br />

um „jetzt den Blick vorbehaltlos in die Zukunft richten“ zu können.<br />

Es bleibt abzuwarten wie die Redaktion des Vorstandes des HSV auf den vorbehaltlosen<br />

Blick von Frank Rost in die Vergangenheit ge<strong>wer</strong>tet wird.<br />

*Tocotronic<br />

Tagged Fußball Psyche<br />

m ä r z 2 0 1 1<br />

posted : 15.03.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Sicher ist sicher.<br />

Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Pressekonferenz am 14.03.2011<br />

Es ist schon alles mehr als merkwürdig. Wenn die Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel nach vier Tagen der Katastrophe in Japan die Laufzeitverlängerung der<br />

deutschen Atomkraft<strong>wer</strong>ke mit Hilfe eines Moratoriums aussetzt und der Vizekanzler<br />

versichert, „Es wird anschließend anders sein als vorher“, und „... die<br />

Bundesregierung sei im Zweifel für die Sicherheit“, dann muss sich nicht unbedingt<br />

politische Einsicht eingestellt haben. Oberlehrerhaft erklärt uns der<br />

Umweltminister Norbert Röttgen im Fernsehen, dass es nicht ums Rechthaben<br />

ginge, denn es habe sich eine neue Lage eingestellt. „Das Restrisiko hat sich realisiert.<br />

Das ist eine völlige neue Erfahrung.“ Wirklich, denn was hat sich zwischenzeitlich<br />

in Deutschland geändert? Entweder die deutschen Atomanlagen<br />

waren vorher schon so sicher wie die deutsche Bundesregierung behauptet hat<br />

und bildeten Grundlage für den Beschluss der Laufzeitverlängerung (und nicht<br />

die Lobbyarbeit der Energiewirtschaft). Also gibt es keinen Anlass die Richtung<br />

zu wechseln. Oder aber, die Standards waren vorher nicht auf extreme Ereignisse<br />

(wie sich mittlerweile herausstellt) ausgerichtet – und die Regierung hat<br />

vor sechs Monaten beim Beschluss der Laufzeitverlängerung bewusst weggeschaut<br />

oder die Tatsachen verleugnet bzw. ignoriert.<br />

Wie ich es auch immer drehe und wende. Politisch betrachtet ist das Moratorium<br />

der offensichtliche Versuch „Stärke“ und „Handlungs- und Entscheidungskompetenz“<br />

zu zeigen. In einer Situation, wo die Atomdebatte bei anstehenden<br />

Wahlen weitere Stimmenverluste für die Parteien nach sich ziehen wird, die diese<br />

Politik zu verantworten haben. Merkwürdige Form der Schadensbegrenzung.<br />

Ein kläglicher Versuch, ohnehin. Eine durch Sachargumente und nicht durch die<br />

„normative Kraft des Faktischen“ geprägte Politik ist glaubwürdig und nachhaltig.<br />

Und keine vordergründige Debatte über „Restrisiko“ und das Leid der Menschen<br />

in Japan nach der Katastrophe. Erneuerbare Energien und energiesparende<br />

Technik sind zwar teurer – aber sicherer.<br />

Tagged Politik<br />

m ä r z 2 0 1 1

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