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Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

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posted : 16.01.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Klar wie Kloßbrühe.<br />

Wer die „Produktionsmittel“ in der Hand hat, ist Bestimmer und hat das Sagen.<br />

Es bewahrheitet sich immer wieder. Und er kann die jeweiligen Gebühren und<br />

entsprechenden Gewinne selbst festlegen und offensichtlich handeln wie er<br />

<strong>will</strong>. Seit Sonnabend herrscht an den Geldautomaten Klarheit darüber was es<br />

kostet bei einem fremden Geldinstitut Geld abzuheben. Also da, wo man kein<br />

eigenes Girokonto hat. Bevor der Auszahlungsvorgang beendet wird, <strong>wer</strong>den<br />

die Kosten angezeigt. Der Kunde kann, wenn ihm die Gebühr zu teuer ist, den<br />

Auszahlungsvorgang abbrechen. Wir haben also die gleiche Situation wie beim<br />

Telefonieren mit bestimmten Nummern, wo vorher gesagt wird, dass z.B. die<br />

Minute aus dem deutschen Festnetz 3 Euro kostet. Bei diesen Gebühren weiß<br />

man zwischenzeitlich, dass es sich dabei um Abzocke handelt.<br />

Beim Geld abheben von seinem eigenen Konto bei einer „Fremdbank“ sind bis<br />

zu 7,50 Euro fällig. Die Kosten, die dafür entstehen, liegen nach Auskunft von<br />

Bankinsidern zwischen 30 und 70 Cent. Eine mögliche Verzinsung oder auch<br />

Gewinnspanne möge man sich selbst ausrechnen. Nach Berechnung der Finanzberatung<br />

FMH kostet das Fremdabheben angeblich im Schnitt 5,64 Euro.<br />

Wie auch immer die Zahl zusammenkommen mag. Die Privatbanken hingegen<br />

einigten sich darauf, von Kunden anderer Banken lediglich künftig 1,95 Euro je<br />

Abhebevorgang zu verlangen. Privatbanken machen in Deutschland allerdings<br />

nur zwanzig Prozent der Geldinstitute aus, die restlichen achtzig Prozent sind<br />

Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Die hohen Gebühren hatten das Bundeskartellamt<br />

auf den Plan gerufen. Lange Verhandlungen mit den Geldinstituten<br />

hatten dazu geführt, dass jetzt die Gebühren direkt am Geldautomaten<br />

angezeigt <strong>wer</strong>den. „Die jeweiligen Preise legen die Finanzinstitute weiterhin<br />

selbst fest. Eine Gebührenobergrenze lehnte das Kartellamt ab, denn dann bestünde<br />

für die Branche kaum ein Anreiz, die Höchstgrenze zu unterschreiten.“<br />

Wie heißt es so schön im Wirtschaftsteil der Zeitung - und ich musste den Satz<br />

zweimal lesen ehe ich ihn verstand: „Bankkunden können bei ihrer Bank kostenlos<br />

Geld erhalten.“ Welch ein Glück und nichts wie hin!<br />

Tagged Politik Psyche<br />

J a n u a r 2 0 1 1<br />

posted : 17.01.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Lesestoff für einen Euro.<br />

Ich dachte, ich könnte ihn mal investieren, den obligatorischen einen Euro. Und<br />

kaufte zum einmaligen Sonderpreis die Geburtstagsausgabe des „Focus“ beim<br />

Kiosk meines Vertrauens. Nun hatten mich weniger die „14 Seiten Gehaltsreport“,<br />

noch die „neue Sarrazin-Debatte: Verdummen unsere Kinder?“ beim Lesen<br />

besonders in den Bann gezogen, zumal die Werbung im Radio und Fernsehen<br />

schon seit geraumer Zeit die Inhalte entsprechend anpriesen. Eher mehr<br />

die anderen Beiträge auf den 150 Seiten des Nachrichtenmagazins, das vor 18<br />

Jahren als Konkurrenz zum „Spiegel“ auf den Markt kam. Seitdem gibt es zwei<br />

Nachrichtenmagazine in Deutschland.<br />

Legendär wurde der TV-Werbespot, mit dem der damalige Chefredakteur Helmut<br />

Markwort für den „Focus“ warb. Der Mann mit der prägnanten Haarpracht<br />

thronte inmitten seiner Redaktion und rief das Credo stakkato mäßig heraus:<br />

„Fakten, Fakten, Fakten!“ Oder: „Und immer an den Leser denken.“ Am Anfang<br />

hat der „Fokus“ dem „Spiegel“ journalistisch offensichtlich wohl ziemlich zugesetzt,<br />

was auch in der Auflagenhöhe zum Ausdruck kam. Der „Focus“ wollte<br />

seine Leser informieren, mit Text, Bild und Grafiken. Er stellte den Nutz<strong>wer</strong>t in<br />

den Mittelpunkt, wollte Berichterstattung nicht nur über Politik, Wirtschaft und<br />

Kultur, sondern auch über neue Technologien, neue Produkte. Der „Spiegel“ hat<br />

zwischenzeitlich wohl gelernt und seine Präsentation farbiger und strukturierter<br />

gestaltet. Heute verkauft der „Focus“ noch 550 000 Exemplare, während der<br />

„Spiegel“ sich weiterhin an der Millionenmarke orientiert.<br />

Beim Lesen Hängen geblieben bin ich vor allem in der Rubrik „Kultur & Leben“<br />

ab Seite 78 (ehe sich anschließend Harald Schmidt über „Familiensplitting“ auslässt)<br />

dem Beitrag zur „Generation Optimismus.“ „Coolness war gestern: Über<br />

das ungewöhnliche Lebensgefühl der 18-jährigen.“ Interessant dargeboten, informativ<br />

geschrieben, mit entsprechendem Hintergrundmaterial angereichert<br />

und einigen Forschungsergebnissen ergänzt, so dass dann aussagekräftige Fakten<br />

einen runden Artikel ergeben. Aber davon gibt es im aktuellen Heft eine Reihe<br />

mehr. Auch wenn sie zu einer aktuellen Werbestrategie zur Neuausrichtung<br />

des Blattes gehören wie der Preis von einem Euro.<br />

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J a n u a r 2 0 1 1

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