Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
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posted : 14.07.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Ich sehe was,<br />
was du nicht siehst.<br />
Klare Kante vorweg.<br />
Ich wünsche mir keine<br />
Reportagen zurück wie<br />
sie einst zum Beispiel<br />
Ernst Huberty gekonnt<br />
aus dem Hut zauberte.<br />
„Voigts, Beckenbauer,<br />
Overath, - Overath auf<br />
Müller, Kopfball, Tor!“<br />
Diese Form der spärlichen<br />
Berichterstattung<br />
passt nicht mehr in die<br />
Zeit. Zumal das Spiel<br />
schneller geworden ist,<br />
gerade auch im Frauenfußball. Ich kenne auch den Unterschied zwischen einem Radioreporter<br />
und dem Reporter, dessen Aufgabe es ist dem Fernsehzuschauer das Geschehen auf<br />
dem Platz und darum herum näher zu bringen. Der Radioreporter hinterlässt mit seiner<br />
Schilderung Bilder in meinem Kopf. Dazu muss er präzise schildern. Der Fernsehreporter<br />
steht in der Gefahr, dass aus meiner Perspektive sein Gesagtes überprüft <strong>wer</strong>den kann.<br />
Hier zur Vereinfachung eine kurze Definition:<br />
„Die Reportage belebt die Berichterstattung durch ihren Live-Charakter. Sie wird vor allem<br />
dann angefertigt, wenn Tagesnachrichten vertieft, erklärt, eingeordnet und mit Hintergrund<br />
versehen <strong>wer</strong>den sollen. Der Reporter tritt dabei als Augenzeuge in Erscheinung.“<br />
(www.verlagswelt.de) „Durch die Form der Reportage erhält die Darstellung eine subjektive<br />
Komponente. Obwohl der Journalist die Situation be<strong>wer</strong>tet, einschätzt, analysiert<br />
und gewichtet, muss er doch objektiv bleiben. Das unterscheidet ihn vom Kommentator.“<br />
(www.verlagswwelt.de)<br />
Bei der Präsentation von Fußballspielen während der Frauen-WM offeriert uns der jeweilige<br />
Fernsehsender drei unterschiedliche Journalisten-Typen. Den „Moderator“, die „Sachverständige“<br />
(Expertin) und den „Reporter“. Letzterer, ob weiblich oder männlich, zeichnet<br />
sich eher dadurch aus, dass er oder sie wilde Spekulationen anstellt, sich in die jeweiligen<br />
Köpfe anwesender und abgebildeter Spielerinnen und Personen (in der Regel Prominente<br />
aus Politik, Sport oder Öffentlichkeit) versetzt und Mutmaßungen anstellt. Da ist man in<br />
der Lage, das jeweilige Gespräch aus mehreren Metern Entfernung von den Lippen ab lesen<br />
zu können und gleichzeitig Erklärungen zu liefern warum die eine Gesprächspartnerin<br />
offensichtlich erst jetzt ihren Platz einnimmt („Sie stand im Stau oder ist zu spät losgefahren.<br />
Vielleicht weiß sie auch nicht wie lange eine Halbzeit dauert“). (Claudia Neumann,<br />
ZDF). Oder man übersieht, dass erfreulich viele weibliche Zuschauerinnen im Stadion sind.<br />
„Die Zuschauer stehen wie der zwölfte Mann hinter der deutschen Mannschaft.“ (Nobert<br />
Galeske, ZDF). Bis hin zu sprachlichen Entgleisungen und Verhaltensansagen wie von Nobert<br />
Galeske, ZDF: „So, zweimal 15 Minuten Zittern, Nägel kauen auf der Bank, Silvia Neid.“<br />
Und Regelmurks: „Der Ball war noch nicht mit vollem Umfang über der Seitenlinie, deshalb<br />
kein Einwurf.“ (Tom Bartels, ARD). Im Gegensatz zur Fußballberichterstattung der Fußball-<br />
Bundesliga der Männer, bei der uns die Statistik erschlägt, <strong>wer</strong>den wir aktuell mit anderen<br />
Nebensächlichkeiten überschüttet. Nobert Galeske hat es gestern Abend geschafft mal<br />
knapp 30 Sekunden zu schweigen. Bei aller innerlichen Anspannung: Das war erholsam.<br />
Tagged Fußball Psyche<br />
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posted : 02.08.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Reden kann man auch alleine.<br />
Im Gegensatz zu einem aktuellen<br />
Lied von Max Raabe: „Küssen kann<br />
man nicht alleine.“ Im Refrain<br />
führt er dazu aus: “Und ich sag<br />
Dir auch den Grund: Küssen geht<br />
auf keinen Fall alleine, denn dazu<br />
brauch ich einen anderen Mund.“<br />
Da wird uns glasklar vor Augen<br />
geführt, welchen Nachteil es gibt<br />
Wunstorf – bronzene Ziegen – einander zugewandt<br />
oder welche Unmöglichkeit beim<br />
angedachten Single-Kuss besteht. Dies leuchtet natürlich ein, zumal wir alle über<br />
einen entsprechenden Erfahrungsschatz verfügen (sollten). Oder vielleicht auch<br />
nur theoretisch davon gehört haben. Wer weiß?<br />
Beim Reden ist es offenbar anders. Ich erlebe zunehmend Menschen, die sich anfeuern,<br />
Mut machen, also mit sich selbst sprechen. Gründe dafür gibt es sicherlich<br />
sehr unterschiedliche. Manchmal mag der Grund auch darin liegen, dass die<br />
entsprechende Person gerade keinen adäquaten Gesprächspartner parat hat. Das<br />
ist sicherlich bedauerlich. Aber auch in Gesprächssituationen, bei denen mehrere<br />
Personen beteiligt sind, kann es sein, dass das Gespräch sehr eindimensional verläuft,<br />
weil die Gesprächsanteile bei nur wenigen Personen liegen (oder gar nur<br />
bei einer Person). Dies kann dazu führen, dass bei den Akteuren Unzufriedenheit<br />
auftritt. Deshalb möchte ich an dieser Stelle an Regeln des Miteinander-Redens<br />
erinnern.<br />
1. Ausreden lassen. (Nicht immer jedes Wort an sich reißen.)<br />
2. Hinhören trainieren. (Habe ich dich richtig verstanden?)<br />
3. Smalltalk pflegen. (Ein freundlicher Einstieg, den Alltag mit einbeziehen!)<br />
4. Gefühle ausdrücken. (Achtung: Nicht nur Jammern und Wehklagen. Die<br />
Gefühle des anderen mit eigenen Worten wiedergeben.)<br />
5. Achtung vor der eigenen Rechthaberei/Besserwisserei. (Sich in die Position<br />
des Gesprächspartners versetzen. Und dessen Sichtweise einnehmen.)<br />
6. Nicht nur ausfragen. (Fragen können sprachlos machen. Zu viele Fragen<br />
erwecken Misstrauen bei den Gesprächspartnern.)<br />
7. Keine Vorwürfe. (Vorwürfe führen zu Gesprächs-Blockaden.)<br />
8. Positive Rückmeldung. (Positivere Akzente des anderen heraus hören und<br />
ihm widerspiegeln.)<br />
9. Abgebrochene Gespräche neu beginnen. (Vielleicht ist auch mal ein<br />
Themenwechsel sinnvoll!)<br />
Vielleicht erschließen sich neue Gesprächspartner, wenn ein paar Regeln beachtet<br />
<strong>wer</strong>den. Denn: Sprache ist wie Wärme – auch in diesem manchmal nasskaltem<br />
Sommer. Gespräche verändern und gestalten dein Leben. Immer wieder neu.<br />
Tagged Lifestyle Psyche<br />
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