Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
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posted : 24.03.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Brüderle und Schwesterle.<br />
Er ist sicherlich eine ehrliche<br />
Haut. Zumal er schon immer<br />
ein Befürworter der Atompolitik<br />
war und ist. Das ist<br />
in der aktuellen Regierungskoalition<br />
ja kein Alleinstellungsmerkmal.Wirtschaftsminister<br />
Rainer Brüderle soll<br />
Brüderle im Bundestag. Natürlich hat die Sicherheit „absolute das Atom-Moratorium der<br />
Priorität“. (Foto: dpa)<br />
schwarz-gelben Regierung<br />
vor Industrie-Vertretern mit den anstehenden Landtagswahlen begründet haben.<br />
Das geht aus einem Protokoll des Bundesverbandes der Deutschen Industrie<br />
(BDI) hervor, das der „Süddeutschen Zeitung“ nach eigenen Angaben vorliegt.<br />
Das von Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete Moratorium für die Laufzeiten<br />
deutscher Atomkraft<strong>wer</strong>ke ist ein 180-Grad-Schwenk von Schwarz-Gelb in der<br />
Atompolitik nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima und eine Begründung,<br />
„dass angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen Druck auf der Politik laste<br />
und die Entscheidungen daher nicht immer rational seien“. Offiziell bestreitet<br />
Brüderle, diese Aussagen gemacht zu haben. Sicherheit habe für Schwarz-Gelb<br />
absolute Priorität.<br />
Der BDI sprang Brüderle bei und sprach von einem Protokollfehler. Hauptgeschäftsführer<br />
Werner Schnappauf sagte: „Die Äußerung des Bundeswirtschaftsministers<br />
ist falsch wiedergegeben worden.“ Was genau falsch gewesen sein soll,<br />
sagte Schnappauf aber nicht. Das Protokoll war am Mittwoch an rund 50 Mitglieder<br />
der BDI-Spitze verschickt worden.<br />
Die Regierung aus Union und FDP <strong>will</strong> erst nach Ablauf des Moratoriums Mitte<br />
Juni entscheiden, welche der abgeschalteten Meiler wieder ans Netz dürfen. Bis<br />
dahin sollen alle Atomkraft<strong>wer</strong>ke, besonders aber die ältesten Anlagen, einer umfassenden<br />
Sicherheitsprüfung unterzogen <strong>wer</strong>den.<br />
Die satte Mehrheit von 71 Prozent der Befragten schätzte in einer neuen Forsa-<br />
Umfrage für den „Stern“ den Beschluss als pure Taktik ein. Während die Grünen,<br />
die ihre Wurzel in der Anti-Atomkraft-Bewegung haben, ihren Höhenflug fortsetzten,<br />
büßten Union und FDP weiter ein. Die Liberalen müssen sogar fürchten,<br />
aus den Landtagen zu fliegen, in Baden-Württemberg steht die schwarz-gelbe<br />
Koalition vor dem Aus.<br />
Wir lügen 200 Mal am Tag – das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie.<br />
Dazu zählen sowohl große Phantastereien als auch kleine Notlügen. In ganz verschiedenen<br />
Lebenslagen. Die Lüge ist ein wichtiges Kommunikationsmittel, das<br />
Höflichkeit vermitteln kann. Allerdings kann Unehrlichkeit Ehen, Bündnisse und<br />
Freundschaften zerstören. Ehrlich währt am längsten.<br />
Tagged Politik Psyche<br />
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posted : 28.03.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Verloren ist verloren.<br />
Zugegeben es waren historische<br />
Wahlen gestern. In Baden-Württemberg<br />
und Rheinland-Pfalz.<br />
Das Land, das die Union immer<br />
als Stammland bezeichnet und<br />
in dem 58 Jahre lang ein Christdemokrat<br />
regiert hat. Es wird<br />
jetzt den ersten grünen Ministerpräsident<br />
der bundesdeutschen<br />
Geschichte bekommen.<br />
Und „Kurt und gut“ hat auch<br />
So sehen Sieger aus. Foto: Michael Gottschalk/dapd<br />
nicht mehr so funktioniert. Die<br />
SPD benötigt in Rheinland-Pfalz die Grünen als Koalitionspartner.<br />
Und anschließend liefen wiederum die Erklär versuche und Analysen und mir<br />
wird erneut staunend vor Augen geführt, woher die WählerInnen kamen, gingen<br />
und welche Wechselwirkungen für entsprechende Ergebnisse verantwortlich<br />
waren. Weshalb die Wahlbeteiligung so hoch war. Und alles in Windeseile.<br />
Ich bekomme erklärt, dass „der heutige Tag für Baden-Württemberg ein<br />
schlechter sei“ (Ministerpräsident Steffan Mappus, CDU), warum eigentlich?<br />
Eine Begründung für solche Aussagen wird in den meisten Fällen nicht geliefert.<br />
Im Gegenteil, das „zweitschlechteste Ergebnis“ wird als großer Erfolg (CDU in<br />
Rheinland-Pfalz) verkauft, weil sie 2 Punkte zugelegt und der politische Gegner<br />
fast 10 Prozent verloren hat.<br />
Generalsekretär Christian Lindner von der FDP konnte noch so oft die Formel<br />
vom „enttäuschenden Ergebnis“ benutzen, die ARD-Moderatorin Anne Will<br />
wollte mehr: die ganz große Einsicht, die Umkehr vor Millionenpublikum. Am<br />
liebsten die Aufkündigung der Berliner Koalition und Neuwahlen. Dies liegt jedoch<br />
in den Händen anderer Personen. Doch Christian Lindner tat eloquent so<br />
als verstünde er nichts – nicht mal die Fragen und gab Antworten auf Fragen,<br />
die (zumindest in der Runde) nicht gestellt wurden. Die einzige Frage, die sich<br />
der FDP-Mann offensichtlich stellte war, auf welchem Planeten er gerade gelandet<br />
ist und lebt.<br />
Die schwarz-gelbe Sprachregelung lautet: Japan hat die Wahlen in Rheinland-<br />
Pfalz und Baden-Württemberg verhagelt – und sicherlich auch verloren, oder?<br />
Gewählt haben doch noch die Wählerinnen und Wähler in Baden-Württemberg<br />
und Rheinland-Pfalz?<br />
Die „Schwarmintelligenz im Netz“ hatte gut zwei Tage benötigt, um Guttenbergs<br />
Dissertation bis auf die Knochen zu sezieren. Es gibt im Netz aber auch<br />
„Schwarmdummheit“. Und es gibt „Schwarmeinsamkeit“. Vielleicht sollten sich<br />
Teile von Politik mal fragen wo sie sich aktuell verorten.<br />
Tagged Politik Psyche<br />
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