Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
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posted : 28.04.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Ist da ein anderer?<br />
Angefangen hatte alles vor circa<br />
drei Wochen. An einem Samstag.<br />
Ich war dabei den Zaun zu streichen.<br />
Karl und Gerda Meise hatten<br />
den Nistkasten an unserer Garage<br />
entdeckt, vermutlich zwar schon<br />
vorher, aber nun waren sie aktiv<br />
geworden. Sie bauten das Nest.<br />
Die Blaumeisen begannen mit<br />
dem Eintrag von Nistmaterial - vornehmlich<br />
Moos. Mit einer großen<br />
Präzision und Schnelligkeit. Immer<br />
wieder hatten Sie das entsprechende<br />
Nestmaterial im Schnabel und<br />
landeten in dem Flugloch des Nistkastens.<br />
Sie ließen sich auch nicht<br />
durch meine Aktivitäten rund um<br />
Künftige Heimstätte.<br />
die Garage stören. Nach getaner<br />
Arbeit sind sie offensichtlich auf Hochzeitsreise gegangen. Kann ich verstehen,<br />
nach dieser Arbeit. In der Zwischenzeit sind sie nur spärlich wiedergekommen.<br />
So wie gestern. Karl Meise flog zum Nistkasten, hämmerte auf die Öffnung zum<br />
Nest und zwitscherte einladend. Als wenn er sagen würde: „Gerda, alles o.k. Lass<br />
uns endlich hinmachen, mit dem Eier legen.“ Gerda Meise, ziemlich teilnahmslos,<br />
saß derweilen auf einem Zweig im Garten und pickte an den Resten eines<br />
Meisen Knödels. Ein Überbleibsel vom letzten Winter. Karl, etwas ungeduldig,<br />
klopfte lauter und intensiver auf die Öffnung des Nistkastens. Doch Gerda zog<br />
es vor, davon zu fliegen. Karl hinterher. Im Laufe des Nachmittags ist Karl des<br />
Öfteren noch alleine vorbeigekommen und hat sich davon überzeugt, dass das<br />
Nest weiterhin benutzbar und unbeschädigt ist.<br />
In diesen Tagen müssten sie nach Internet-Recherchen beginnen die Eier zu legen.<br />
Vor zwei Jahren war es ähnlich. In diesem Jahr glaube ich, dass die Meisen<br />
auf morgen warten. Wenn der große Tag da ist. Nicht nur für Kate und William.<br />
Spätestens um 13.25 Uhr, wenn laut Ablaufplan der Kuss der beiden auf dem<br />
Palastbalkon erwartet wird, ist es bei Karl und Gerda auch so weit. Das erste Ei<br />
wird im Nest sein. Einen anderen Verehrer gibt es sicherlich nicht. Aber wetten<br />
möchte ich darauf nicht.<br />
Tagged Lifestyle<br />
A p r i l 2 0 1 1<br />
posted : 04.05.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Kleine Schwarze.<br />
Wenn sie im Frühjahr<br />
geboren <strong>wer</strong>den sind<br />
sie schwarz, pechschwarz.<br />
Die Heidschnucken-Lämmer.<br />
Sie<br />
hellen erst später auf,<br />
im ersten Lebensjahr<br />
und bekommen dann<br />
ein braunes Fell. Ich<br />
besuche einen ehemaligen<br />
Kollegen in der<br />
Lieselotte im Anmarsch.<br />
Wedemark, der als bäuerlichen<br />
Nebener<strong>wer</strong>b eine Heidschnucken-Zucht betreibt. Vierzehn schwarze<br />
Lämmer sind auf der Weide oder im Stall und halten sich in der Nähe des jeweiligen<br />
Muttertieres auf. Ich höre, dass graue, gehörnte Heidschnucken robuste,<br />
kleine Heideschafe sind. Beide Geschlechter sind gehörnt, die Böcke tragen eindrucksvolle<br />
Schnecken, die im Hornansatz dreieckig sind, während die Muttertiere<br />
langsam wachsende Sicheln tragen. Die grobe, lange Wolle ist am Rumpf<br />
dunkel- bis hellgrau. Kopf, Beine und Brustlatz sind schwarz. Die Lämmer <strong>wer</strong>den<br />
im Frühjahr schwarz geboren und hellen im ersten Lebensjahr auf.<br />
Heidschnucken sind eine höchst genügsame Schafrasse und Herdentiere wie<br />
ich unzweifelhaft erlebe als wir bei den einjährigen braunen Jungtieren auf einer<br />
anderen Weide stehen. Fünfundzwanzig Heidschnucken <strong>wer</strong>den gerufen,<br />
sie machen sich im Pulk und den Weg Richtung Stall, wo es etwas zu fressen geben<br />
soll, machen dann allerdings geschlossen auf einem Hügel Halt und blöken.<br />
Sie bewegen sich nicht von der Stelle. Erst nach weiteren Anweisungen laufen<br />
sie in den Stall und entdecken die Plastikschüsseln mit Körnern. Das Gatter vom<br />
Stall wird geschlossen, nach einem kranken Tier (erkennbar am roten Strich)<br />
Ausschaugehalten, die Herde gezählt und frisches Wasser in die Schale gefüllt.<br />
Anhänglich scheinen sie auch zu sein. Lieselotte ist immer in der Nähe, wenn<br />
der Kollege auf der Weide ist. Sie erhofft sich ein „Leckerli“ aus seiner Hosentasche<br />
und zieht somit die anderen Heidschnucken ebenfalls in seine Richtung.<br />
Sie sind es gewohnt, in einem Anhänger von der einen Weide zur anderen zum<br />
Grasen gefahren zu <strong>wer</strong>den. Ganz entspannt und stressfrei. Auch zur letzten<br />
Fahrt, zum örtlichen Schlachter, der aus ihnen u.a. köstliche Heidschnucken-<br />
Mettwurst bereitet. Wie ich mich selbst überzeugen konnte.<br />
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