Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
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posted : 19.01.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Alternativen wie Sand am Meer.<br />
„Alternativlos“ ist das Unwort des Jahres 2010! Das hat die Gesellschaft für deutsche<br />
Sprache gestern entschieden. Aus insgesamt 1123 Einsendungen unter 624<br />
verschiedenen Begriffen verkündete die sechsköpfige Jury aus Sprachwissenschaftlern<br />
das Unwort 2010. „Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass<br />
es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit<br />
auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe”, erklärte Jury-<br />
Mitglied Horst Dieter Schlosser bei der Verkündung.<br />
„Behauptungen dieser Art sind 2010 zu oft aufgestellt worden, sie drohen, die Politikverdrossenheit<br />
in der Bevölkerung zu verstärken.” Das von Bundeskanzlerin<br />
Merkel im Zusammenhang mit der Griechenland-Hilfe genannte „alternativlos“<br />
war der meistgenannte Vorschlag. Es ist laut Schlosser das „Basta der Merkel-Regierung“.<br />
Bemerkens<strong>wer</strong>t finde ich die Tatsache, dass erst zum jetzigen Zeitpunkt<br />
eine so deutliche Infragestellung von Ansagen in der Politik erfolgt. Es gab schon<br />
immer dann Totschlagargumente von der Politik wenn man sich, aus welchen<br />
Gründen auch immer, in einen politischen Diskurs nicht einlassen wollte. Gerade<br />
im Bereich von Jugendpolitik und der Bildungspolitik wurden dann Gegenargumente<br />
gerne als „aussichtslos“ eingestuft wenn sie nicht ins Konzept passten<br />
oder „zu teuer“ waren. Natürlich gibt es Dinge, die alternativlos sind und auch so<br />
genannt <strong>wer</strong>den dürfen, wie z.B. das Wohl von Kindern und Jugendlichen, Bürgerinnen<br />
und Bürger in den Mittelpunkt allen Handelns zu stellen. Nur gab es in der<br />
Vergangenheit immer wieder politische Vorhaben, die von vornherein als alternativlos<br />
genannt wurden. Wenn man dies macht, dann möchte man keine wirkliche<br />
Diskussion und unterbindet eine Form der inhaltlichen Auseinandersetzung, vermeidet<br />
die notwendige Transparenz und gefährdet die politische Kultur in unserem<br />
Land. Es gibt immer mehr als eine Antwort oder Lösung für eine Fragestellung<br />
oder ein Problem.<br />
Auch unter den Favoriten, und dies nicht von ungefähr: „Stuttgart 21“ sowie das<br />
Wort „Wutbürger“, das bereits im Dezember zum Wort des Jahres 2010 gewählt<br />
wurde. Das Unwort des Jahres 2009 war „betriebsratsverseucht“. Zum ersten Mal<br />
wurde 1991 das Unwort des Jahres gekürt. Das damalige Wort war „Ausländerfrei“.<br />
Tagged Politik Psyche<br />
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posted : 20.01.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Nur kein Neid.<br />
Foto: Christian Thiel/ DER SPIEGEL<br />
Das iPad erfreut sich unter den Abgeordneten des Deutschen Bundestags großer Beliebtheit.<br />
Fast jeder zweite Parlamentarier nutzt inzwischen den Tablet-Computer von Apple,<br />
berichtet Spiegel Online. Seit Oktober 2010 ist das iPad als Hilfsmittel auch im Plenarsaal<br />
erlaubt. „Das neue Verfahren sorgt für einen regelrechten iPad-Boom im Bundestag: Wo<br />
früher Abgeordnete während langatmiger Plenarsitzungen gelangweilt in der Zeitung<br />
blätterten, wird heute auf dem Tablet gesurft. Es vergeht keine Sitzung, in der nicht auf<br />
allen Reihen gewischt und gerüttelt wird“, schreibt das Newsportal. Die Kosten für die<br />
iPad-Anschaffung <strong>wer</strong>den den Abgeordneten von der Bundestagsverwaltung erstattet,<br />
so wie dies auch bei anderen Arbeitsgeräten wie Handys oder Kugelschreibern der Fall<br />
ist. Je nach Ausstattung liegen die Kosten zwischen 499 und 799 Euro.<br />
Viele Abgeordnete nutzen das iPad, um Mails zu verschicken und Nachrichten zu lesen.<br />
„Man könnte glauben, Apple hätte das iPad für den Bundestag entwickelt“, sagt SPD-<br />
Fraktionsmitglied Dieter Wiefelspütz. „Es erleichtert uns die Arbeit, weil wir uns schneller<br />
informieren können, E-Mails sofort beantworten können. Kommunikation macht die<br />
Hälfte der Politik aus.“<br />
Doch es gibt nicht nur Begeisterung. Den Vorsitzenden des Innenausschusses des Bundestags,<br />
Wolfgang Bosbach (CDU), nervt die Technik-Begeisterung der Kollegen. „Ich<br />
glaube, einige hätten eine existenzielle Krise, wenn man ihnen das Gerät wegnehmen<br />
würde. Viele scheinen ja eine Art magische Beziehung zu diesem Ding aufgebaut zu<br />
haben.“ Das ist übrigens der Politiker, der bei Benjamin von Stuckrad-Barres Late Night<br />
Talk in ZDFneo sagte: „Was nützen mir 500 Freunde bei Facebook, wenn ich abends keinen<br />
habe, der mit mir in der Kneipe um die Ecke ein Bier trinken geht.“ Darunter leide<br />
vor allem die Konzentration der Abgeordneten, ist Bosbach der Überzeugung. „Manche<br />
starren in einer Drei-Stunden-Sitzung 180 Minuten lang auf den Bildschirm. Gleichzeitig<br />
dem Redner zu folgen, ist meines Erachtens schwierig.“ Na ja, hört sich griffig an, aber<br />
wie soll das bitte gehen?<br />
Es ist wohl ein Gerücht, dass es einen Vorstoß der Schwarz-Gelben Koalition gibt, neben<br />
der Erhöhung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags von 920 auf 1000 Euro (Entlastung pro<br />
Monat 1 bis 3 Euro!) bereits für dieses Jahr auch eine weitere Entlastung für die generelle<br />
Anschaffung eines Ipads für jeden Arbeitnehmer einzuführen.<br />
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