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Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

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posted : 20.04.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Wortfindungsschwierigkeiten.<br />

Es kommt nicht so häufig vor. Im Laufe<br />

meines beruflichen Lebens war ich<br />

darauf trainiert mit Sprache umzugehen,<br />

Fragen zu stellen und Antworten<br />

zu geben. Zu kommunizieren. In<br />

der Regel war ich dabei nicht auf den<br />

Mund gefallen. Ich bin nicht so schnell<br />

sprachlos, wenn mir eine Frage gestellt<br />

wird. Na klar, ich weiß auch nicht<br />

Wie war noch mal die Frage?<br />

auf Alles eine Antwort, wie auch!<br />

Aber hin und wieder gibt es schon Situationen, in denen ich einen Augenblick<br />

mehr Zeit benötige, um auf die Frage eine entsprechende Antwort geben zu<br />

können. Wenn ich heutigen Tages ehemalige Arbeitskollegen oder auch Ehrenamtliche<br />

aus der Jugendarbeit treffe, dann wird mir häufig als Gesprächseinstieg<br />

folgende Frage gestellt: „Na, wie geht es denn dir so im Rentner da sein?“<br />

Ich glaube schon, dass in den meisten Fällen ein echtes Interesse an meinem<br />

jetzigen anderen Leben besteht. Ich weiß nicht genau, warum ich normalerweise<br />

schon beim Ansatz der Beantwortung dieser Frage differenziere und erst einmal<br />

richtig stelle und formuliere: „Ich bin noch kein Rentner, sondern ich bin im<br />

passiven Teil der Altersteilzeit .“ Ich bin mir nicht sicher, warum ich diese Unterscheidung<br />

nicht nur sprachlicher Art vornehme, sondern auch inhaltlich im Kopf<br />

vor mir hertrage. Vielleicht liegt es daran, mich noch von dem Verhalten vieler<br />

Rentnerinnen und Rentner zu unterscheiden, denen ich im normalen Alltag vermehrt<br />

begegne und die nach meinem Geschmack etwas zu selbst verliebt in<br />

Warteschlangen Plätze weiter vorne belegen – obwohl der Reihenfolge nach sie<br />

sich selbst weiter hinten einordnen müssten. Ja ich glaube, ich <strong>will</strong> noch nicht<br />

dazu gehören. Insofern gibt es hier eine sprachliche und auch inhaltliche Unterscheidung.<br />

Wenngleich mein jetziger Status es zulässt, zu differenzieren, dass<br />

der Zeitungszusteller (4:50 Uhr) die Zeitung vor dem Zeitpunkt abliefert an dem<br />

die Vögel in der Regel anfangen zu zwitschern (5:15 Uhr). Wer hat schon ein solches<br />

Privileg? Und kann noch im Bett liegenbleiben, wenn er <strong>will</strong>.<br />

Vorgestern, beim Holz holen für den kommenden Winter, traf ich eine ehemalige<br />

Kollegin, die sich ebenfalls nach meinem Befinden erkundigte. Wie es mir<br />

denn so ginge, was ich denn so machte, ob denn der Tag auch ausgefüllt sei?<br />

Ob es mir denn langweilig wäre? Ob ich genügend zu tun hätte? Sie erläuterte,<br />

dass sie selbst eine weitere Fortbildung begonnen hätte und stellte mir dann<br />

relativ unvermittelt die Frage: „Bist du denn in deinem jetzigen Zustand auch in<br />

deinem Kopf ausgelastet?“ Ja, das war wieder so eine Frage. Da musste ich erst<br />

einen Moment nachdenken, ehe ich antworten konnte. Was für eine Frage? Wie<br />

war noch mal die Frage?<br />

Tagged Lifestyle Psyche<br />

A p r i l 2 0 1 1<br />

posted : 24.04.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Rot-Grün-Sehschwäche.<br />

Männer haben es auch nicht leicht. Sie sind<br />

ungefähr zehnmal so häufig betroffen wie<br />

Frauen. Der Begriff „Rot-Grün-Sehschwäche“<br />

bezeichnet eine Farbfehlsichtigkeit, die man<br />

auch umgangssprachlich als „Farbenblindheit“<br />

bezeichnet. Die Betroffenen können<br />

hierbei die Farben „rot“ und „grün“ schlechter<br />

als Normalsichtige unterscheiden. Vermutlich<br />

gehört auch Oliver Kahn dazu. Am<br />

22. Februar 2010 hat er seine Einreise im<br />

Flughafen München, von Dubai kommend,<br />

dazu genutzt, um den „grünen Ausgang“ zu<br />

wählen. Hier geht man normalerweise durch<br />

wenn man anmeldefreie Waren mit sich<br />

Auf seiner Homepage: Oliver Kahn motiviert<br />

Strafgefangene zum Neustart führt und nichts zu verzollen hat. Na klar,<br />

Edelklamotten (u. a. Dolce & Gabbana, Armani, Burberry), sowie Markenartikel<br />

seines Ex-Sponsors Adidas, die er dabei hatte, muss man verzollen. Zumal es<br />

42 Kleidungsstücke gewesen sind. 2119,04 Euro Zoll und Einfuhrgebühr wären<br />

fällig gewesen, hätte Oliver Kahn die Waren ordnungsgemäß angegeben.<br />

Bei wikipedia ist nachzulesen, dass Rot-Grün-Sehschwäche oder -Blindheit immer<br />

angeboren ist und sich im Laufe der Zeit nicht verstärkt oder vermindert.<br />

Von ihr sind etwa 9 % aller Männer und etwa 0,8 % der Frauen betroffen, sie<br />

ist damit deutlich häufiger als eine Gelb-Blau-Schwäche oder die vollständige<br />

Farbenblindheit.<br />

Weil Oliver Kahn den grünen Ausgang benutzt hatte, gilt es juristisch als versuchte<br />

Steuerhinterziehung. Sicherlich war es nicht Gedankenlosigkeit oder<br />

Oliver Kahn wusste nicht, dass man Kleidung verzollen muss. Hätte er Schmuck<br />

dabei gehabt, wäre es sicherlich anders gewesen. Nein, ich vermute es war eine<br />

„Rot-Grün-Sehschwäche“. Bei der knapp 15-minütigen mündlichen Verhandlung<br />

vor dem Landshuter Amtsgericht (Kahn selbst war nicht dabei) wurde die<br />

Strafe von ursprünglich 350 000 auf 125 000 Euro reduziert. Bedeutet: ein Tagessatz<br />

von 2500 Euro. Das Gericht ging demnach von einem Jahreseinkommen<br />

von 900 000 Euro aus. OIiver Kahn hat die Strafe akzeptiert.<br />

Einerseits bin ich froh, dass Oliver Kahn zurzeit einen Trainer-Lehrgang und keinen<br />

Schiedsrichter-Lehrgang absolviert, da er dabei weniger mit „gelben“, „grünen“<br />

oder „roten“ Karten hantieren muss. Zumal er in seiner aktiven Laufbahn<br />

in einigen Situationen (u.a. bei Tätlichkeiten) nur eine „gelbe“ statt einer „roten“<br />

Karte erhielt. Andererseits wirbt er für das Investmentunternehmen DWS.<br />

Aber da passt „Gedankenlosigkeit“ und „Rot-Grün-Sehschwäche“ auch gut zusammen.<br />

Deren Firmenfarbe ist bekanntlich „blau“.<br />

Tagged Fußball Lifestyle Psyche<br />

A p r i l 2 0 1 1

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