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Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

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<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Innere Sieger.<br />

posted : 13.02.2011 posted : 15.02.2011<br />

Tiefe Risse gingen durch das Team von Werder Bremen. © dpa<br />

Es gibt in Deutschland einen schönen Spruch, den ein Fußballer mal in einem Interview<br />

gesagt hat, sein Name ist Brehme, Andreas Brehme. Kluger Mann. Die meisten Deutschen<br />

kennen den Spruch. Er lautet: „Hast du Scheiße am Schuh, hast du Scheiße am<br />

Schuh“.1999 erwarb er an der Sportschule Honnef bei einem Sonderlehrgang für besonders<br />

verdiente Nationalspieler die A-Trainerlizenz für Fußballtrainer. Teilnehmende in<br />

dem Jahrgang waren u.a. Joachim Löw, Pierre Littbarski, Jürgen Klinsmann und Matthias<br />

Sammer. Zurzeit ist er für den DFB als Botschafter tätig und leitet die Aktion 1000 Mini-<br />

Spielfelder für Kinder und Jugendliche.<br />

Es ist ja wohl ein Ausspruch der totalen Ratlosigkeit, der Resignation, des Sich-Nicht-<br />

Erklären-Könnens. Oder auch: So ist Fußball. Da rackerst du und versuchst alles, es hat offensichtlich<br />

keinen Sinn und führt nicht zum Erfolg. Sicherlich sind ein Matthias Sammer,<br />

Jürgen Klinsmann und auch Joachim Löw in der Lage bestimmte Tatsachen und Sachverhalte<br />

im Fußball sprachgewandter zu erklären und zu „analysieren“, aber auf den Punkt<br />

bringen sie mit ihren Aussagen die Sache häufig nicht.<br />

Der „Maulwurf“ in der Mannschaft von Werder Bremen hat möglicherweise auch<br />

schmutzbehaftete Fußballstiefel. Die Nachricht über einen Motivationstrainer in der<br />

Woche war eine ungewöhnliche Aktion, gut gemeint, aber sie ging nach hinten los. Die<br />

Spieler von Werder Bremen hatten aus eigenem Antrieb einen Motivationstrainer engagiert.<br />

Sie wollten etwas für den inneren Zusammenhalt der Mannschaft tun. Um eben<br />

etwas nach vorne zu tun und sich nicht mit dem abzufinden, was vermeintlich an den<br />

Schuhen klebt. Und das war gut so. Ein Blick von Außen fokussiert manchmal den Blick<br />

nach innen. Die ungewöhnliche Aktion der Fußballprofis bewirkte allerdings genau das<br />

Gegenteil. Die Veröffentlichung des eigentlich geheimen Vorgehens sorgte für neuen<br />

Ärger und offenbarte die Differenzen innerhalb des Teams. „Wir haben so einen Spinner<br />

in der Mannschaft, der nicht dichthalten kann“, klagte Kapitän Frings: „Das ist unser<br />

Problem.“ Es ging nicht um Motivation, sondern wir als Mannschaft wollten unseren<br />

inneren Zusammenhalt stärken“, erklärte Marko Marin das Treffen mit dem externen<br />

Motivations-Coach, das am vergangenen Donnerstag in einem Bremer Hotel stattfand<br />

und in gewissen Printmedien detailliert geschildert wurde.<br />

Auf dem Platz haben sie heute Abend gegen Hannover 96 spielerisch, läuferisch und<br />

kämpferisch mehr getan als vielleicht im Vorfeld prognostiziert wurde. Und viel dazu<br />

beigetragen, dass „die Scheiße am Schuh“ wegfliegen konnte. Bei niedrigen Temperaturen,<br />

aber auf einem gepflegten Rasen.<br />

Tagged Fußball<br />

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<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Resultate zweier StipendiatInnen.<br />

Casa Sectio Aurea, 2009 C-Print aus der Fotoserie „Villa Vaudeville“ 70x50cm Foto: Samuel Henne<br />

Courtesy: Samuel Henne, Tom Schön, Per Olaf Schmidt, Dennis Bettels, Sebastian <strong>Neubauer</strong><br />

Der Kunstverein Hannover zeigt vom 26. Februar bis 3. April 2011 in einer Doppelausstellung:<br />

„Özlem Sulak – Reform, Revolution, Putsch“ und „Sebastian <strong>Neubauer</strong> – Scheine weiter,<br />

liebste Phantasie!“, Werke der beiden PreisträgerInnen des „Preis des Kunstvereins – Atelierstipendium<br />

Villa Minimo“ 2008. Der Sch<strong>wer</strong>punkt der repräsentativen Werkübersicht<br />

liegt auf Arbeiten, die während ihres zweijährigen Aufenthalts im Atelierhaus des Kunstvereins<br />

Hannover entstanden sind. Die Arbeitsweise beider Künstler ist, wenn zum Teil auch<br />

unter Einbezug gleicher Medien, sehr unterschiedlich. Während Özlem Sulak vornehmlich<br />

mit dem Medium Video arbeitet, bewegt sich Sebastian <strong>Neubauer</strong> in seiner künstlerischen<br />

Arbeit zwischen Filmproduktion, Installation und performativer Inszenierung.<br />

Sebastian <strong>Neubauer</strong> nähert sich in seinen Performances, Filmen, Fotos und Aktionen einer<br />

allgegenwärtigen Medienwelt. Im Zentrum seiner komplexen Arbeitsweise steht die Auseinandersetzung<br />

mit Text und Sprache und deren Verhältnis zu Bild und Musik. Text, Bild und<br />

Musik erscheinen hierbei als unterschiedliche Ebenen, die sich untereinander eher kommentieren,<br />

als dass sie eine Einheit bilden. Das Zitieren von Fremdmaterial nutzt Sebastian<br />

<strong>Neubauer</strong> als ästhetische Strategie und spinnt ein Geflecht aus Referenzen an die Fernseh-,<br />

Film- und Unterhaltungswelt.<br />

Die in seinen Arbeiten immer wieder auftretenden kostümierten Tiergestalten nutzt <strong>Neubauer</strong><br />

als Werkzeug zur kritisch nachahmenden Verspottung. Die Installation The Metaphysical<br />

Possibility of Joy in the Mind of Someone Unhappy (2011) in Form eines über 3 m langen<br />

Stofftier-Haifischs ist eindeutig als eine Persiflage auf Damien Hirsts „The Physical Impossibility<br />

of Death in the Mind of Someone Living“ (1991) zu verorten. Als zu einer Ikone der<br />

zeitgenössischen Kunstgeschichte avanciert, verfolgt der naturbelassene in Formaldehyd<br />

konservierte Haifisch Aspekte des Schreckens und des Todes. <strong>Neubauer</strong>s Version des Hais im<br />

Kunstpelz beabsichtigt eine entgegengesetzte Wirkung der Verniedlichung.<br />

In der Performance- und Videoserie „Endlich sind wir alle ein leeres Orchester“ (2007-2011)<br />

<strong>wer</strong>den innerhalb von fünf gezeigten Arbeiten kurze Filmausschnitte bestehender Spielfilme<br />

und Fernsehformate zu eigen<strong>will</strong>igen Karaoke- Versionen verfremdet. Die Untertitel<br />

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