Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer
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posted : 17.03.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Auf die Ohren.<br />
Am 25. März wird sie erscheinen, die neue als<br />
CD von Radiohead. Drei Wochen vorher konnte<br />
man sie schon runterladen: „The King Of Limbs“.<br />
Also schon mal genügend Zeit die acht Stücke<br />
für 7,00 Euro ausgiebig zu hören und zu testen,<br />
was sie im Kopf und wo auch sonst machen. Mal<br />
bei der Arbeit am Computer, mal im Auto, mal<br />
Fünf Musiker für sieben Euro: Radio-<br />
nur so. Ich muss gestehen, dass ich zuerst einige<br />
head macht ein Angebot im Internet.<br />
© EMI<br />
Probleme hatte einen entsprechenden Zugang<br />
zu finden. Sperrig, düster und nicht gerade frühlingshaft. Die Weltlage ist ja auch<br />
nicht gerade so in Aufbruchsstimmung. Obwohl ein Stück, nämlich „Morning Mr<br />
Magpie“, ein hypnotisches Meister<strong>wer</strong>k, auf: Endlich Frühling: 26-MP3-Sampler<br />
“Chirp Spring 11 g mit Radiohead, Janelle Monae, Deerhoof… kostenlos zu erhalten<br />
ist. (http://chirp.byrdhouse.com/11/spring/)<br />
Aber mit Frühling, Sonne, steigenden Temperaturen, steigender Laune – und damit<br />
einer „neuen Leichtigkeit“ hat „The King Of Limbs“ nichts zu tun. Aber das war ja<br />
noch nie so. Ich hatte den Eindruck, ich musste mir die einzelnen Stücke erst richtig<br />
„erarbeiten“. Aber es lohnt sich immer wieder Neues zu entdecken. Bemerkens<strong>wer</strong>t<br />
fand ich die Tatsache, dass mit der zeitgleichen Veröffentlichung im Internet<br />
(und diesmal geschah das Runterladen nicht auf Spendenbasis, sondern zu einem<br />
Festpreis) der sonst oft übliche komfortable Zeitvorsprung der Musikkritik ausgehebelt<br />
hatte. Die Downloads wurden für alle gleichzeitig freigeschaltet, es gab keine<br />
Vorabbemusterung für die professionellen Musikkritiker. Und trotzdem gab es<br />
fast zeitgleich ausführliche Rezensionen. Gefragt habe ich mich, wie die ehrwürdige<br />
BBC schon am frühen Freitagnachmittag zu einer abschließenden Beurteilung<br />
kommt: „But that’s the beauty of Radiohead – they’ve never, certainly not since the<br />
breakthrough days of Creep, been a band for the people. They’re too idiosyncratic<br />
for that, and even though there are moments aplenty here that suggest the band<br />
hasn’t furthered their vision, subtle differences to a tested formula ensure The King<br />
of Limbs is another great album from Britain’s most consistently brilliant band.“<br />
Wie dem auch sei. Ich brauche einfach länger in der Auseinandersetzung und anschließenden<br />
Beurteilung. Wohlwissend, dass alles Geschmacksache ist. Aber jeder<br />
Durchlauf überzeugt mich mehr. Und ich kann nicht so schön formulieren wie<br />
Mathias Begalke in der HAZ: „The King of Limbs“ ist voller verwegener Ideen und<br />
Schönheit. Radiohead hat nicht nur ihr Geschäftsmodell weiter verfeinert, sondern<br />
auch das Zusammenspiel von klassischen Instrumenten – wozu hier auch die elektrische<br />
Gitarre zählt – und Maschinenmusik. Das Album endet kafkaesk. Die Band<br />
lässt in „Seperator“ das Wasser ab, die Gitarre swingt und grinst. Eigentlich gut für<br />
Thom in seinem Aquarium des Schmerzes und der Sehnsucht. Nicht aber, wenn<br />
man gerade ein Fisch ist.“ Aber recht hat er. Doch, grübeln und weiter reinhören<br />
muss ich weiterhin - die Zeit nehme ich mir.<br />
Tagged Musik<br />
m ä r z 2 0 1 1<br />
posted : 21.03.2011<br />
<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />
Weiter so.<br />
Der „Rolling Stone“ hatte<br />
in seiner Oktoberausgabe<br />
2010 geschrieben, dass sie<br />
in den Hansa Studios in<br />
Berlin ihr 15tes Studioalbum<br />
aufnehmen würden:<br />
R.E.M. Am 8. März war es<br />
soweit, dann erschien das<br />
neue Album „Collapse Into<br />
Now“ der US-Rockband.<br />
Nun gut, Nashville und<br />
New Orleans kamen noch<br />
als Aufnahmeorte hinzu.<br />
Wir wollen nicht so kleinlich<br />
sein. Zumal Mike Stipe,<br />
nachdem er mit seinem Fahrrad zum Interview kam sagte: “Berlin is just a<br />
great place to be right now.“ Hatten doch einst David Bowie „Heroes“ und U2<br />
„Achtung Baby“ in Berlin aufgenommen – aber da war die Stadt noch geteilt.<br />
Von einem „inneren Zusammenbruch“ kann ich beim Hören der Stücke (ohne<br />
Berücksichtigung der Texte) nichts spüren. Aber wahrscheinlich ist es mehr ein<br />
sich auf den Tag einlassen, hineinfallen. Lebe, jetzt. Aufstehen ist besser als liegenbleiben.<br />
Finde ich auch. Zumal heute Frühlingsanfang ist. „Ich habe das Gefühl,<br />
dass wir gut in Form sind. … Ich habe mich selbst ein paar Mal überrascht<br />
und die Band auch. Was sehr erfreulich ist“, erzählte Sänger Michael Stipe über<br />
die Arbeit am Album, das wie beim Vorgängeralbum „Accelerate“ von Garret<br />
„Jacknife“ Lee produziert wurde. An den Aufnahmen waren Peaches, Patti Smith<br />
sowie Pearl Jam-Sänger Eddie Vedder beteiligt. Den Eindruck habe ich auch gewonnen:<br />
R.E.M. war gut in Form.<br />
Über „Oh My Heart“ meinte Michael Stipe: „Es ist eine sehr leise und meditative<br />
Hommage an New Orleans – über New Orleans. Jackknife Lee ist ein großartiger<br />
Produzent, denn er beobachtete uns, wie wir hart darum kämpften, was<br />
einen wirklich ruhigen Song ausmacht. Wir standen bei den Aufnahmen sehr<br />
weit auseinander in dem großen Raum – es war hart, sich allein rein physisch<br />
gegenseitig wahrzunehmen, alles fühlt sich zerstreut an. Er brachte uns sodann<br />
in der Mitte des Raumes zusammen – und plötzlich, erstaunlicherweise, funktionierte<br />
der Song.“<br />
Die zwölf Stücke haben unterschiedliche Tempi, zum Teil sehr eingängige Melodien,<br />
sind unterschiedlich instrumentiert (Mandoline, Akkordeon, Glockenspiel,<br />
Bläser, Piano) und dementsprechend kurzweilig. Immer wieder neu und<br />
bekannt. Walk on. Ein geglücktes Album.<br />
Tagged Musik<br />
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