03.01.2013 Aufrufe

Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Für jüngere Geschwister<br />

besteht die Geschwisterbeziehung<br />

von Geburt an.<br />

posted : 08.01.2011 posted : 10.01.2011<br />

Schwester Doris<br />

Eine Schwester zu haben ist schön. Eine ältere Schwester zu haben ist allerdings noch schöner.<br />

Sie konnte in der Kindheit immer mal wieder ein „Puffer“ sein und vermitteln bei Erziehungsfragen<br />

der Eltern gegenüber dem jüngsten Kind. Oder auch schon mal etwas durchsetzen,<br />

so dass dann dieser neu gewonnene Standard gleichsam für mich nicht mehr erkämpft<br />

<strong>wer</strong>den musste. Es war ein Geschenk und es machte mir es dann auch manchmal leichter.<br />

Umgekehrt hatte die große Schwester Verantwortung zu tragen, musste auch auf mich acht<br />

geben, auf mich aufpassen und war manchmal der verlängerte Arm des Erziehungsauftrags<br />

der Eltern. Allerdings nicht immer frei<strong>will</strong>ig.<br />

So sah sie auf dem Bild aus als ich geboren wurde. Ein „plietsches Mägdelein“ wie auf der Einladungskarte<br />

zu ihrem 70. Geburtstag formuliert wurde. Meine Erinnerung reicht natürlich<br />

nicht so weit zurück. Sie ist 9 1/2 Jahre älter als ich. Insofern kann ich die Anfangszeit Ihres Lebens<br />

nicht wirklich beurteilen. Als ein „blondes Wunder“ wird sie auf der Karte beschrieben,<br />

von der man nicht dachte, dass sie es „bis 70 schon gebracht hat.“<br />

Natürlich gibt es weiterhin Ungereimtheiten zwischen ihr und mir. Zum Beispiel: Wie konnte<br />

es passieren, dass der jüngste Bruder im Kinderwagen in der Nähe von Leeste einen Abhang<br />

unbeaufsichtigt herunter rollen konnte - obwohl die ältere Schwester für die Unversehrtheit<br />

des jüngsten Kindes der Familie Sorge tragen sollte? Glücklichweise ist ja nichts passiert.<br />

Aber es gab „Mecker“ als die Mutter von dem Vorfall Kenntnis erhielt – hat man mir<br />

später erzählt. Oder: Warum durfte ich als Grundschüler in der Regel nicht mit den älteren<br />

Geschwistern und deren Freunde in den Wald, um dort zu spielen? Die damals gegebene<br />

Begründung, ich wäre zu klein und könnte deshalb nicht so schnell auf einen Baum klettern,<br />

wenn die Wildschweine kommen, fand ich schon zu der Zeit hundsgemein. Erst später habe<br />

ich erfahren, dass in dem Wald bei Syke zu dem Zeitpunkt gar keine Wildschweine lebten.<br />

Es ist an der Zeit diese und andere wichtige Fragen zu klären. Heute bei der Geburtstagsfeier<br />

oder bei kommenden Gelegenheiten. Nur, ich passe jetzt bei Erklärungen und Erläuterungen<br />

genauer auf und lasse mich nicht (mehr) mit fadenscheinigen Begründungen abspeisen!<br />

Hintergrund:<br />

In Geschwisterbeziehungen spielen sowohl symmetrische als auch asymmetrische Gesichtspunkte<br />

eine Rolle. Die symmetrischen Aspekte bestehen im vertrauensvollen Umgang der<br />

Geschwister untereinander, im gemeinsamen Aufwachsen, im kooperativen Spiel und im Bewältigen<br />

gemeinsamer Probleme. Strukturell bilden Kinder normalerweise gegenüber ihren<br />

Eltern eine Einheit (Rollensymmetrie), die sich beispielsweise in der Geschwistersolidarität<br />

ausdrücken kann. Die asymmetrischen Aspekte sind vor allem mit der Geschwisterposition<br />

(älteres oder jüngeres Geschwister) sowie mit den Altersabständen und den damit einher<br />

gehenden Entwicklungsunterschieden zwischen den älteren und den jüngeren Geschwistern<br />

verbunden.<br />

Die Asymmetrie von Geschwisterbeziehungen nimmt im Laufe der Entwicklung ab. Ursache<br />

dafür sind die im Laufe der Zeit immer weniger ins Gewicht fallenden Entwicklungsunterschiede<br />

zwischen älteren und jüngeren Geschwistern.<br />

Tagged Psyche<br />

J a n u a r 2 0 1 1<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

„Hast Du Jesus schon gefunden?“<br />

Dies ist der erste Teil einer der vielen Sprüche, die im Film „Forrest Gump“ vor 17 Jahren<br />

entstanden sind und bis heute in vielen Variationen weiterleben. Manchmal braucht man<br />

einen Anstoß, um sich daran zu erinnern. Der Kriegsveteran aus dem Vietnamkrieg Lieutenant<br />

Dan Taylor, der beide Beine verloren hatte, stellt die Frage und Forrest Gump antwortet:<br />

„Ich wusste gar nicht, dass ich nach ihm suchen sollte.“ Auch bei der Erfindung des<br />

Joggens, des Spruchs „Shit happens!“ sowie des Smileys steht der unbedarfte Forrest Pate.<br />

Manchmal ist es gut ein Buch, das man schon einmal gelesen hat, nach einem zeitlichen<br />

Abstand erneut zur Hand nimmt, bekannte Orte, mit denen bestimmte Erinnerungen verbunden<br />

sind, wieder aufsucht oder sich einen Film ein zweites Mal anschaut. Es soll ja auch<br />

Leute geben, die sehen einen bestimmten Film noch wesentlich öfter.<br />

Es war für mich einerseits ein Stück „Geschichtsauffrischung“ in meinem Kopf, gepaart<br />

mit der Musik (Die CD mit der Klasse-Filmmusik habe ich damals von meinen Kindern geschenkt<br />

bekommen) der damaligen Zeit und andererseits der Versuch an meine persönliche<br />

Biographie anzudocken und Parallelen sowie Anknüpfungspunkte für mein eigenes<br />

„Kopf Kino“ zu realisieren. Und die Zeit dafür war gut investiert. Forrest Gump ist eine USamerikanische<br />

Literaturverfilmung des gleichnamigen Romans von Winston Groom unter<br />

der Regie von Robert Zemeckis aus dem Jahr 1994. Forrest Gump, gespielt von Tom Hanks,<br />

sitzt auf einer Bank an einer Bushaltestelle und erzählt einigen dort nacheinander zufällig<br />

wartenden Personen in mehreren Episoden sein ganzes Leben. Kurz vor seiner Einschulung<br />

wird bei Forrest Gump ein Intelligenzquotient von nur 75 festgestellt. Er muss wegen eines<br />

Wirbelsäulenleidens Beinschienen tragen. Seine Mutter, die sich vom Spott ihrer Umwelt<br />

nicht beeindrucken lässt, ist entschlossen, Forrest eine gute Ausbildung zu ermöglichen.<br />

Im Laufe seines Lebens begegnet Gump vielen weiteren berühmten Persönlichkeiten, darunter<br />

John F. Kennedy, Elvis, John Lennon, Lyndon B. Johnson und Richard Nixon. Er bringt<br />

naiv die Watergate-Affäre ins Rollen und taucht häufig da auf, wo Geschichte geschrieben<br />

wird: bei den Rassenunruhen in Tuscaloosa, im Vietnamkrieg, auf den großen Bürgerrechtsdemonstrationen.<br />

Er wird Shrimp-Fischer und baut zusammen mit Dan Taylor, dem<br />

er neben anderen Soldaten in Vietnam das Leben rettete, das Shrimp-Imperium „Bubba<br />

Gump Shrimp Company“ auf. Taylor investiert mit dem Profit in Aktien vom damals noch<br />

jungen Computerunternehmen Apple, wodurch Gump schließlich Millionär wird. Hätte ich<br />

damals als der Ausgabe<strong>wer</strong>t der Aktie bei etwas mehr als zwanzig Dollar lag doch auch<br />

zugegriffen...<br />

Und die geschichtlichen Ereignisse haben auch mein Leben beeinflusst. Wie war doch das<br />

Lebensmotto von Mrs. Gump? „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie,<br />

was man kriegt.“<br />

Tagged Film<br />

J a n u a r 2 0 1 1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!