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Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

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posted : 13.04.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

I`ll be back soon.<br />

Eigentlich ist wie immer<br />

alles klar. Eine Körperstrafe<br />

ist eine Strafe, die körperlich<br />

erfahrbar ist und meist<br />

in der Form von Schlägen<br />

mit der Hand oder einem<br />

Gegenstand (oft dementsprechend<br />

benannt, z. B.<br />

Auspeitschen, Stockschläge)<br />

verabreicht wird; dies wird<br />

Screenshot von Mixas Homepage.<br />

dann auch als „körperliche<br />

Züchtigung“ oder „Prügelstrafe“ bezeichnet. Auch wenn man sich manchmal<br />

nicht mehr daran erinnern kann und eine dünne inhaltliche Begründung für sein<br />

Verhalten liefern muss.<br />

Bei uns sind Körperstrafen verboten. Das Züchtigungsrecht der Eltern wurde in<br />

Deutschland erst im Jahr 2000 durch eine Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs<br />

(BGB) ersatzlos abgeschafft. Nach der Verschärfung des Paragrafen § 1631<br />

BGB haben Kinder das ausdrückliche „Recht auf gewaltfreie Erziehung“: „Körperliche<br />

Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen<br />

sind unzulässig“.<br />

Der ehemalige Bischof von Augsburg, Walter Mixa, <strong>will</strong> nach Informationen des<br />

„Donaukurier“ seine Auszeit beenden. Mit einer eigenen Homepage und in sozialen<br />

Netz<strong>wer</strong>ken wie Facebook wolle der 69-Jährige vor allem junge Menschen ansprechen<br />

und für den Glauben gewinnen, sagte er in einem Interview. Er könne wie<br />

ein „Wanderbischof im Mittelalter“ wirken - nur mit modernen Kommunikationsmitteln.<br />

Die Leute sollten „das angebliche Monster Mixa“ kennenlernen.<br />

Mixa war vor rund einem Jahr, im Frühjahr 2010, als Augsburger Bischof zurückgetreten.<br />

Ihm war vorgeworfen worden, in seiner Zeit als Stadtpfarrer von Schrobenhausen<br />

Heimkinder geschlagen und Geld zweckentfremdet zu haben. Daraufhin zog er sich<br />

auf Empfehlung von Papst Benedikt XVI. aus der Öffentlichkeit zurück; dieser hatte<br />

ihm eine Zeit „des Schweigens, der Sammlung und des Gebets“ empfohlen.<br />

Im Interview bestritt Mixa die Prügelvorwürfe. „Prügelstrafen sind nicht vorgekommen.<br />

Allerdings war es ein Fehler, dass ich nicht gleich auch mögliche Ohrfeigen<br />

eingeräumt habe. Aber das war keine Lüge, sondern eine Sache der Erinnerung.<br />

Das liegt ja Jahrzehnte zurück. Ich bleibe dabei: Eine Ohrfeige ist keine<br />

Prügelstrafe.“ Mixa betonte, dass er „sch<strong>wer</strong>en Herzens“ selbst auf das Bischofsamt<br />

der Diözese Augsburg verzichtet habe, aber: „Ein Bischof bleibt Bischof.“<br />

Aber, vor der zweiten Chance hat der liebe Gott die Einsicht gesetzt.<br />

Mit dpa<br />

Tagged Lifestyle<br />

A p r i l 2 0 1 1<br />

posted : 17.04.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Wenn der Vater mit<br />

dem Sohne.<br />

Man konnte ihn nicht übersehen. Mit seinen roten Haaren.<br />

Er war zwar der kleinste von den drei Personen, die<br />

aus dem LKW stiegen, hatte allerdings auch wie die<br />

beiden anderen Männer das grüne T-Shirt der Firma an<br />

und die dazugehörige Arbeitshose. Er gehörte an diesen<br />

Tag zu dem Team der Monteure, die bei uns die neuen<br />

Fenster einsetzen würden. Er war der Sohn einer der beiden<br />

Hand<strong>wer</strong>ker. Sein Vater stellte ihn uns vor. Er wirkte<br />

zunächst etwas unsicher, zurückhaltend, machte aber<br />

einen aufgeschlossenen Eindruck. Er begleitete seinen<br />

Vater am heutigen „Zukunftstag“ bei der Arbeit, um ihm<br />

über die Schulter zu schauen. Ich merkte sehr schnell,<br />

dass er gut vorbereitet war. Vermutlich nicht nur durch<br />

die Schule, sondern auch durch seinen Vater bzw. dessen<br />

Kollegen. Sein Vater hatte den LKW chauffiert, vorne an der Windschutzscheibe war von<br />

mir das Schild „Holland“ wahrgenommen worden. Die Sprachfarbe des Vaters bestätigte<br />

meine Beobachtung.<br />

Zunächst war er damit beschäftigt die entsprechenden Anweisungen seines Vaters umzusetzen,<br />

half die notwendigen Werkzeuge in die obere Etage zu tragen und hörte, welche<br />

Aufgaben heute zu erledigen waren. Er notierte sich fleißig in seinem Arbeitsbogen<br />

die Anzahl der Mitarbeiter der Firma (so um die 150), machte sich Notizen zum Ge<strong>wer</strong>k<br />

und stellte, während sein Vater schon die ersten vorbereitenden Aufgaben erledigte,<br />

zielgerichtete Nachfragen. Ab und zu verschwand er im Laufe des Tages auf dem LKW,<br />

der vor unserem Küchenfenster parkte und füllte weiter seinen Arbeitsbogen aus. Zur<br />

eigenen Kontrolle las er sich seinen Text laut vor, so dass ich ihn in der Küche quasi live<br />

mitverfolgen konnte. Zur Dokumentation wurden auch Fotos von dem Fensterwechsel<br />

mit der Digitalkamera gemacht.<br />

Die Aufteilung war klar: Er war seinem Vater als Unterstützung zugeteilt, während der<br />

Arbeitskollege in seinen Tätigkeiten auf sich alleine gestellt war. Dieser wiederum war<br />

die „Ruhe in Person“, pfiff immer eines freundliches Lied und kannte sich mit Kindern<br />

aus, wie wir später beim Kaffee erfuhren: er hat acht Kinder und polnische Wurzeln. Im<br />

weiteren Verlauf des Tages wurde die Arbeits- bzw. Sohn-Vaterbeziehung intensiver und<br />

der Sohn gewann zeitweise die „Oberhand“, wenn sich bei Erledigungen, die er auf dem<br />

LKW ausführen sollte, herausstellte, dass der Vater mit seinen Hinweisen „daneben“ lag<br />

und der Sohn herausfand, wo z.B. die gewünschte Reinigungsflüssigkeit zu finden war.<br />

In einigen Phasen der Arbeit spornte der Sohn den Vater zu entsprechenden schnelleren<br />

Arbeitsschritten an, so dass dieser mutmaßte der Sohn wolle ihn „zum fliegenden Holländer“<br />

machen. Diese Einschätzung hat sich im weiteren Verlauf des Tages bestätigt.<br />

Hintergrund:<br />

Niedersachsen hatte 2006 als erstes Bundesland den „Zukunftstag für Mädchen und<br />

Jungen“ verpflichtend für die Kinder aller Schulformen von Klasse 5 bis 10 eingeführt.<br />

Der Zukunftstag hat in Niedersachsen den bundesweiten Aktionstag „Girls‘ Day“ abgelöst.<br />

Am Zukunftstag <strong>wer</strong>den getrennte Angebote für Mädchen und Jungen vorgehalten, die<br />

es ihnen ermöglichen sollen, Einblicke in verschiedene Berufe zu erhalten, die geeignet<br />

sind, das immer noch stark geschlechtsspezifisch geprägte Spektrum möglicher Berufe<br />

zu erweitern. Ziel ist, dadurch die Zukunftsperspektiven für Kinder und Jugendliche zu<br />

verbessern. Mädchen und Jungen sollen dazu angeregt <strong>wer</strong>den, die traditionell unterschiedlichen<br />

Berufswelterfahrungen zu überprüfen und mit ihrer Lebenslaufplanung zu<br />

verbinden.<br />

Tagged Engagement Lifestyle<br />

A p r i l 2 0 1 1

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