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Verstehe, wer will. neubauer's posterous - Manfred Neubauer

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posted : 06.05.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Ich bin es nicht.<br />

Am 24. Mai wird er 70.<br />

Bob Dylan. Der „RollingStone“<br />

widmet ihm eine<br />

Titelgeschichte. Zu seiner<br />

Jubelfeier erklären uns<br />

Experten und Fans den<br />

Ausnahmemusiker. Jeweils<br />

aus ihrer Sicht. Das<br />

finde ich interessant. Und<br />

das ist auch gut so. Aus<br />

verschiedenen Perspektiven<br />

<strong>wer</strong>den sein Leben<br />

und sein musikalisches<br />

Wirken beleuchtet. Auch<br />

wenn ich mit einigen Geschichtenerzähler<br />

etwas<br />

RARE TRAX VOL. 72<br />

Probleme habe. Wie zum<br />

Beispiel mit Tom Buhrow, der seit seinem 13. Lebensjahr Dylan-Fan ist und nun<br />

als Journalist die „Tagesthemen“ in der ARD moderiert. Ich merke ihm an das<br />

er mit jedem Wort, das er formulierte, gekämpft hat. Um seine Nähe und seine<br />

Beziehung zum Künstler zu beschreiben. Und, um zu zeigen, dass er mit Sprache<br />

umgehen kann. Ich glaube es ihm auch so. Jedoch funktioniert das manchmal<br />

nicht. Denn Musik findet nicht nur im Kopf statt. Vieles an Empfindungen<br />

ist kaum in Worte auszudrücken. Und davon abgesehen ist die Wirkungsweise<br />

häufig verschieden. Und die Erinnerungen daran. „Blowin’ in the Wind“ haben<br />

wir Ende der 60iger in Fußgängerzonen gespielt, um für „terre des hommes –<br />

Hilfe für Kinder in Not“ zu sammeln. Dylan hat jüngst bei seinen Konzerten in<br />

China offensichtlich auf die Präsentation des Stückes verzichtet. Schade, eigentlich.<br />

Trotzdem insgesamt ein sehr interessanter Heftbeitrag, der eine Vielzahl anderer<br />

Facetten (für mich neu) ins Blickfeld rückt, da Hintergrundinformationen,<br />

gerade von Musikerkollegen, erhellend sind. Darüber hinaus ist ein Schmankerl<br />

beigelegt. „It Ain`t Me, Babe“ Rare Traxs Nummer 72 – zehn berückende Dylan-<br />

Coverversionen, die (noch) nicht jeder kennt. Ich bin bei Coverversionen immer<br />

vorsichtig. Wohl wissend, dass ein Künstler bei einem ihm fremden Stück seine<br />

ganz besondere Sichtweise verewigt sehen möchte, ist es in der Regel ein<br />

recht schwieriges Unterfangen an das „Original“ heranzukommen. Doch hier<br />

ist eine gelungene Auswahl getroffen worden. Los geht es mit Wanda Jackson,<br />

die „Thunder On The Mountain“ mit Bläserbesatz druckvoll präsentiert, über<br />

zum Beispiel Vic Chesnutts, dessen Interpretation mich am meisten an Dylan<br />

selbst erinnert. Alle Stücke sind aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Was ich<br />

allerdings nicht verstehe: Außen auf der Hülle steht RARE TRAX VOL. 72 drauf,<br />

M a i 2 0 1 1<br />

posted : 06.05.2011<br />

<strong>Verstehe</strong>, <strong>wer</strong> <strong>will</strong>. <strong>neubauer's</strong> <strong>posterous</strong><br />

Ich bin es nicht.<br />

abgespielt wird im Laufband von iTunes Rare Trax 071 angezeigt. Was ist denn<br />

nun richtig? Wie dem auch sei, die Musik lohnt auf jeden Fall.<br />

BEIGELEGT: RARE TRAX VOL. 72<br />

„01 Der ausgewiesene Dylan-Fan Jack White produzierte „The Party Ain‘t Over“,<br />

das neue Album der Rockabilly-Queen Wanda Jackson. Dort geben die beiden<br />

auch diese furiose Version des „Modern Times“-Stücks „Thunder On The Mountain“<br />

zum Besten.<br />

02 Näher an der Version von Van Morrisons Them als an Dylans Original ist dieses<br />

„It‘s All Over Now, Baby Blue“-Cover von Echo & The Bunnymen aus dem<br />

Jahr 2000.<br />

03 Den Geist von „The Last Waltz“ beschworen Wilco und die Fleet Foxes, als sie<br />

2008 diese atemberaubende Version von „I Shall Be Released“ performten. Bei<br />

uns erstmals auf Tonträger.<br />

04 Rainy Day war Mitte der Achtziger der Name eines All-Star-Projekts, das auf<br />

dem gleichnamigen Album ausschließlich Coverversionen spielte. „I‘ll Keep It<br />

With Mine“ wird natürlich unverkennbar von Bangles-Sängerin Susanna Hoffs<br />

intoniert.<br />

05 Bei einer Session im niederländischen Radio spielten die amerikanischen<br />

Neo-Folker The Low Anthem diese wundervoll reduzierte Version des „Oh<br />

Mercy“-Outtakes „Dignity“.<br />

06 Der Duisburger Songwriter Tom Liwa hat mit seiner Band Flo<strong>wer</strong>pornoes<br />

einst eine ganz eigene deutschsprachige Version des Folk Rock erfunden. Diese<br />

akustische Verion von Dylans Charley-Patton-Adaption „New Pony“ findet sich<br />

auf seinem Soloalbum „Stäfa/CH“.<br />

07 Eine entschleunigte Version von „I Dreamed I Saw St. Augustine“, die man<br />

auch auf dem Reissue von Vic Chesnutts 1993er Album „Drunk“ hören kann.<br />

08 Als Portisheads Geoff Barrow eine Sängerin für sein Projekt Beak suchte,<br />

fand er die Journalistin Anika. Diese Dub-Version von „Masters Of War“ findet<br />

sich auf ihrem gemeinsamen Album, das schlicht „Anika“ heißt.<br />

09 Eklektiker unter sich: Howe Gelb nahm diese epische Fassung des „Shot Of<br />

Love“-Tracks „Every Grain Of Sand“ für das Giant Sand-Album „S<strong>wer</strong>ve“ von<br />

1990 auf.<br />

10 Diese Perle der Interpretationskunst versteckt sich auf der B-Seite der Bonnie<br />

„Prince“ Billy-Single „Lay And Love“. Sein „Going To Acapulco“ taumelt fast so<br />

nostalgietrunken durch die Rillen wie der „Basement Tapes“-Track.“<br />

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