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Umsetzungskonzept - Übersichtskarte der Klima- und Energie ...

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Praktisch in je<strong>der</strong> Familie wird darauf hingearbeitet, dass <strong>der</strong> Nachwuchs ehest möglich mit<br />

motorisierten Fahrzeugen ausgestattet wird. Dabei steht zunehmend ein niedriger<br />

Treibstoffverbrauch ganz oben auf <strong>der</strong> Kriterienliste für Modellentscheidungen, was auch allgemein<br />

am größer werdenden Anteil sparsamer Autos auf den Straßen <strong>der</strong> KEM ASTEG zu erkennen ist.<br />

Solcherart Fahrzeuge sind zudem bei einem in <strong>der</strong> Kleinregion ansässigen Händler zu erstehen, <strong>der</strong><br />

auch bei <strong>der</strong> Wartung für kurze Anfahrwege sorgt.<br />

Die Schiene als vorhandene Wegsamkeit für energetisch hocheffizienten Güter- <strong>und</strong><br />

Personentransport verliert paradoxer Weise mehr <strong>und</strong> mehr an Nutzung. Werden Gleise<br />

nach <strong>der</strong> Stilllegung noch dazu gleich abgebaut, wird damit eine faktisch bestehende<br />

Stärke in eine eklatante Schwäche umgewandelt. Hier sollten auf Ebene des Landes <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> Bahnbetreiber noch einmal umfassende Überlegungen – auch auf mittelfristige Sicht -<br />

angestellt werden...<br />

Eine Stärke in <strong>der</strong> KEM ASTEG sind sicher die zahlreichen Heizungsanlagen auf Biomasse-Basis<br />

(vorw. Hackschnitzel), mit denen ganz überwiegend Landwirte in den Katastralgemeinden ihren<br />

Wärmebedarf decken. Das Holz stammt aus eigenen Waldflächen, die nachhaltig bewirtschaftet<br />

werden. Stückholz- <strong>und</strong> Pelletskessel sind ebenfalls schon weiter verbreitet als an<strong>der</strong>swo, zudem<br />

wird Fernwärme mit Biomasse produziert, wodurch nun insgesamt bereits ca. 48% des<br />

Wohnraumheizbedarfs in <strong>der</strong> Kleinregion aus dem nachwachsenden <strong>Energie</strong>träger Holz gedeckt<br />

wird. Da Schwarzenau <strong>und</strong> Göpfritz seit Anfang <strong>der</strong> ’90er-Jahre ans Erdgasnetz angeschlossen<br />

sind <strong>und</strong> viele Haushalte bzw. Infrastrukturobjekte kostenintensiv auf diesen – unter den fossilen<br />

Brennstoffen relativ besten, da mit höchstem Wasserstoffanteil <strong>und</strong> wenigsten Säurebildnern<br />

behafteten – <strong>Energie</strong>träger umgestellt wurden, resultiert momentan ein ASTEG weiter Anteil von<br />

15 % Erdgasheizkesseln; von den Hausbesitzern erneut eine Umstellung auf z.B. Holzpelletskessel<br />

zu erwarten, dürfte auf einigen Unmut stoßen. Eine Chance für die Modellregion könnte aber darin<br />

liegen, ins vorhandene Gasleitungsnetz gereinigtes Biogas aus eigener Produktion einzuspeisen,<br />

womit die bestehenden Heizanlagen klimaneutral befeuert werden könnten. Für die ebenfalls ca.<br />

15% Ölheizungsbetreiber sollten starke Anreize geschaffen werden, auf klimaneutrale Systeme<br />

umzusteigen. Neubauten werden ohnehin ausschließlich klimaneutral <strong>und</strong> hocheffizient geplant <strong>und</strong><br />

errichtet. Eine bedeutende Rolle kommt dem Fertighaushersteller Hartl-Haus in Echsenbach zu, <strong>der</strong><br />

mit einigen Musterhäusern unterschiedlicher Bauweise zeigen konnte, dass kostengünstige<br />

Passivhäuser mit kontrollierter Wohnraumlüftung im Oberen Waldviertel durchaus gut funktionieren<br />

können, wobei nur gelegentlich minimal zugeheizt werden muss. Zukünftige Neubauprojekte sollten<br />

daher gleich im Passivhausstandard geplant werden, wobei <strong>der</strong> ansässige Hersteller für wenig<br />

Transportaufwand sorgen kann.<br />

Langfristig aufgezeichnete <strong>Klima</strong>daten bestätigen, dass es in <strong>der</strong> Region relativ kühl ist, es dennoch<br />

überdurchschnittlich viele Sonnenscheinst<strong>und</strong>en gibt. Hell <strong>und</strong> kühl - dies sind ideale<br />

Voraussetzungen für den Betrieb von Photovoltaik-Anlagen zur Stromerzeugung, worin eine<br />

weitere Stärke <strong>der</strong> KEM ASTEG liegt. Steigende Ansuchen um kommunale PV-För<strong>der</strong>ung für<br />

private Anlagen in allen vier Gemeinden weisen darauf hin, dass diese Chance bereits allgemein<br />

erkannt wurde. Beson<strong>der</strong>s in Kombination mit Elektromobilität kann PV viel zum Erreichen <strong>der</strong><br />

<strong>Energie</strong>autarkie in <strong>der</strong> KEM ASTEG beitragen. Eine erste PV-Beteiligungsanlage wurde letztes Jahr<br />

in Merkenbrechts (Gde. Göpfritz/W.) in Betrieb genommen.<br />

Für thermische Solaranlagen sind die Bedingungen nicht ganz so gut, dennoch bestehen bereits<br />

zahlreiche Anlagen bei Privathaushalten <strong>und</strong> Betrieben, welche vorwiegend zur Vorwärmung von<br />

Brauch- <strong>und</strong> Trinkwasser eingesetzt werden. Der Einsatz wird also auch in Zukunft dort vorbehalten<br />

bleiben, wo nur geringe Wasserquantitäten erwärmt werden müssen, sprich bei Einfamilienhäusern<br />

<strong>und</strong> kleineren Betrieben, die nicht viel warmes Wasser benötigen.<br />

Betriebe bzw. Einrichtungen mit hohem Warmwasserbedarf wie Frisiersalons, Wirtshäuser,<br />

Kasernen, Kantinen o<strong>der</strong> Krankenanstalten eignen sich hingegen bestens zum Einsatz von<br />

Wärmerückgewinnungsanlagen, wie sie von einem Waldviertler Hersteller erf<strong>und</strong>en wurden <strong>und</strong><br />

günstig angeboten werden. Mit geringem Aufwand kann so <strong>der</strong> Bedarf an <strong>Energie</strong> für die<br />

Frischwassererhitzung deutlich minimiert werden. ASTEG weit sind einige solche Objekte<br />

vorhanden, so dass <strong>der</strong> Effekt nicht unerheblich wäre.<br />

Die Nutzung von Windenergie zur Stromproduktion nimmt im gesamten Waldviertel ständig zu.<br />

Dass in <strong>der</strong> KEM ASTEG bisher praktisch keine Anlagen installiert sind, ist auf die suboptimale<br />

<strong>Energie</strong>agentur <strong>der</strong> Regionen T 02842 / 9025 - 40871 20

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