Umsetzungskonzept - Übersichtskarte der Klima- und Energie ...
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3.3.8 Potential Windkraft<br />
Windkraftanlagen verwenden die <strong>Energie</strong> aus bewegter Luft, um elektrischen Strom zu erzeugen.<br />
Eine mo<strong>der</strong>ne Windkraftanlage <strong>der</strong> größeren Baureihe hat r<strong>und</strong> zwei bis drei MW (MW= Megawatt)<br />
Leistung <strong>und</strong> eine Turmhöhe von ca. 100 bis 150 m, 80 bis 90m Rotor-Durchmesser. Sie erzeugt<br />
jährlich r<strong>und</strong> 4 bis 6 Millionen Kilowattst<strong>und</strong>en Strom. Das entspricht dem Strombedarf von r<strong>und</strong><br />
1.200 bis 1.800 Haushalten o<strong>der</strong> einer CO2-Reduktion von r<strong>und</strong> 3.500 Tonnen.<br />
Die mittlere jährliche Windgeschwindigkeit in 50 m Höhe beträgt in <strong>der</strong> KEM ASTEG r<strong>und</strong> 5,4-5,6<br />
m/s <strong>und</strong> ist im Vergleich als eher durchschnittlich einzustufen. Dementsprechend wird bisher auch<br />
das Potential für weitere Windkraftnutzung generell im Waldviertel auch als eher gering bewertet.<br />
Nun gibt es jedoch neue Messmethoden, die eine deutlich genauere <strong>und</strong> zugleich flexiblere<br />
Messung von Windgeschwindigkeiten an den unterschiedlichsten Standorten ermöglichen. Erste<br />
Messergebnisse nach Einsatz dieser Methoden bewirken auch in <strong>der</strong> KEM ASTEG eine deutliche<br />
Revidierung <strong>der</strong> bisher angenommenen Windkraftpotentiale nach oben.<br />
Abgesehen davon ist natürlich auch die Berücksichtigung an<strong>der</strong>er Aspekte wesentlich,<br />
insbeson<strong>der</strong>e rechtliche <strong>und</strong> ökologische Rahmenbedingungen (Mindest-Abstandswerte zu<br />
bewohntem Gebiet, …) sowie Fragen <strong>der</strong> Akzeptanz seitens verschiedener Interessensgruppen wie<br />
auch <strong>der</strong> Bevölkerung allgemein.<br />
Die nachfolgende Ermittlung des Windkraftpotentials beruht auf <strong>der</strong> Annäherung von zwei Seiten<br />
(Variante A <strong>und</strong> Variante B) her sowie auf <strong>der</strong> nachfolgenden Gegenüberstellung <strong>und</strong> Abwägung <strong>der</strong><br />
Ergebnisse. Die erste dieser beiden (Var. A) ist die rechnerische Ermittlung nach <strong>der</strong> sehr<br />
vorsichtigen konservativen Methode auf Basis <strong>der</strong> Ergebnisse bisheriger Messmethoden. Die zweite<br />
(Var. B) ist die Betrachtung konkreter potentieller Standorte bzw. Zonen <strong>und</strong> <strong>der</strong> dazu erwartbaren<br />
Windkraftpotentiale auf Basis <strong>der</strong> neuen Messmethoden.<br />
Bei Gegenüberstellung dieser beiden Ermittlungswege erweist sich die zweite (mit den neuen<br />
Messmethoden) als jene mit dem deutlich höheren Potential. Dies zeigt wie<strong>der</strong> einmal, dass speziell<br />
bei Windenergie die Potentialermittlung nach rein statischen Methoden sehr weit neben den<br />
tatsächlichen Gegebenheiten liegen kann.<br />
Insgesamt ist festzuhalten, dass die KEM ASTEG ein hohes Windenergiepotential besitzt, das im<br />
Fall von gleichzeitiger Ausschöpfung regionaler <strong>Energie</strong>sparpotentiale (inkl. weitest gehendem<br />
Umstieg auf Elektromobilität) dazu reichen würde, die ganze Region zu 100 % mit <strong>Energie</strong> (Wärme,<br />
Strom, Mobilität) zu versorgen. Dies ist zwar nur eine Aussage mit theoretischem Wert, da wie<br />
nachstehend angeführt die Wärmeversorgung eher direkt aus Solarwärmeanlagen, als aus<br />
Solarstromanlagen geschehen wird. Jedoch zeigt alleine dieses Ergebnis, wie groß die Potentiale<br />
zur Eigenversorgung mit <strong>Energie</strong> tatsächlich sind.<br />
Variante A: Konventionelle Methode <strong>und</strong> Material<br />
Das Windpotential <strong>der</strong> Region wird mit Hilfe von Literaturangaben <strong>und</strong> Windkarten festgestellt. Eine<br />
Berechnung für die 4 Bezirke des Waldviertels wurde von <strong>der</strong> Firma ÖIR erstellt <strong>und</strong> gibt Auskunft<br />
über die herrschenden Windverhältnisse in <strong>der</strong> Region. Zusätzlich gelten bei <strong>der</strong> Bestimmung des<br />
Potentials die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen des Landes NÖ (NÖ<br />
Raumordnungsgesetz).<br />
Lit: Österreichisches Institut für Raumplanung: <strong>Energie</strong>potentiale in den fünf politischen Bezirken im<br />
Waldviertel , Wien, Oktober 2010<br />
Bei <strong>der</strong> Abschätzung des theoretischen Windpotentials werden üblicherweise alle Luftschichten bis<br />
zu einer Höhe von 200 m berücksichtigt.<br />
<strong>Energie</strong>agentur <strong>der</strong> Regionen T 02842 / 9025 - 40871 81