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Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

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2. Physiologische Gr<strong>und</strong>lagen der myoelektrischen <strong>Signale</strong>rzeugung<br />

2.3. Erregbarkeit von Muskelzellen durch das<br />

Aktionspotenzial<br />

Im Normalfall hat die Aktivierung einer motorischen Einheit die Aktivierung aller Muskelfasern<br />

zur Folge, die durch sie erfasst werden. Bei dieser Aktivierung kommen vom<br />

Zellkörper über das Axon weitergeleitete Nervenimpulse an der Synapse an <strong>und</strong> bewirken<br />

die Ausschüttung von Acetylcholin 4 . Dieser Stoff bindet sich an Rezeptoren im<br />

so genannten synaptischen Spalt der Muskelfasermembran. Diese Rezeptoren sind für<br />

Kationen unterschiedlich durchlässig <strong>und</strong> wirken auf diese Weise als ” Ionenkanäle“ für<br />

Natrium-, Calcium- <strong>und</strong> Kaliumionen. Die Anbindung des Acetylcholins bewirkt eine<br />

Änderung dieser Permeabilität. Abbildung 2.3 zeigt den chemischen Aufbau des Neurotransmitters.<br />

Abbildung 2.3.: Chemischer Aufbau von Acetylcholin[16]<br />

Im nicht kontrahierten Zustand ist der intrazelluläre Raum von Muskelfaserzellen negativer<br />

geladen als der extrazelluläre Raum. Eine dünne Lipoproteinmembran 5 trennt <strong>und</strong><br />

isoliert diese Räume voneinander. Aus diesem Gr<strong>und</strong> herrscht zwischen der Oberfläche<br />

der Muskelfasermembran <strong>und</strong> dem intrazellulärem Raum bei entspanntem Muskel ein<br />

als Ruhepotenzial bezeichneter Zustand. Dieses Potenzial entsteht durch ein Ionenungleichgewicht<br />

zwischen intrazellulärem <strong>und</strong> extrazellulärem Raum der Muskelfaserzellen.<br />

Es liegt in diesem Zustand zwischen -80 mV <strong>und</strong> -90 mV. Aktive physiologische Prozesse<br />

halten diesen Zustand ständig aufrecht. Bei einer Dicke der Muskelfasermembran von<br />

5 nm isoliert sie eine Feldstärke von 18 kV pro mm.<br />

Nach Aktivierung der motorischen Einheit <strong>und</strong> Öffnung der ” Ionenkanäle“ durch die<br />

Acetylcholinrezeptoren fließen Natriumionen (Na+) in die Zelle <strong>und</strong> Kaliumionen (K+)<br />

aus der Zelle hinaus. Dies geschieht in einem solchen Ausmaß, dass der intrazelluläre<br />

Raum positiver geladen wird als der extrazelluläre Raum. Das Ruhepotenzial steigt bis<br />

auf +30 mV an, das so genannte Aktionspotenzial entsteht. Die durch die Potenzialumkehr<br />

entstehende Depolarisation der Muskelfaserzelle erzeugt in den an die motorische<br />

Endplatte angrenzenden Muskelfaserzellen einen Aktivierungseffekt, welcher in seinem<br />

Ausmaß der Ausschüttung von Acetylcholin enspricht. Die ” Ionenkanäle“ öffnen sich,<br />

4 ACh, systematischer Name: (2-Acetoxy-ethyl)-trimethylammonium<br />

5 Protein-Lipid-Komplexe, molekulare Eiweiß-Fett-Verbindungen<br />

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