05.01.2013 Aufrufe

Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4. Signalanalyse<br />

4.3.3. Integriertes myoelektrisches Signal<br />

Das integrierte myoelektrische Signal wird mit Hilfe eines vordefinierten Zeitfensters τ<br />

berechnet. Dabei handelt es sich prinzipiell um eine Abwandlung der schon beschriebenen<br />

gemittelten Gleichrichtung, bei der lediglich die Division durch das Zeifenster τ entfällt.<br />

Da dabei die gleichgerichteten Signalwerte alle positiv sind <strong>und</strong> die Normalisierung auf<br />

das verwendete Zeitfenster τ entfällt, steigt dieser integrierte Wert mit größer werdendem<br />

Zeitfenster ebenfalls an.<br />

Das integrierte Signal wird seit langem in der Beurteilung von myoelektrischen <strong>Signale</strong>n<br />

angewandt. Schon vor der Zeit der digitalen Signalverarbeitung konnte es auf analogem<br />

Weg gewonnen werden. In einem ersten Schritt wird es dazu gleichgerichtet <strong>und</strong> in einem<br />

zweiten Schritt mit Hilfe eines analogen Tiefpassfilters einer Integration unterzogen. Oft<br />

wird dieses Verfahren auch Linear Envelope (LE)-Verfahren genannt, da auf diese Weise<br />

der Verarbeitung die Linear Einhüllende des Signals gewonnen wird.<br />

Die Interpretation des myoelektrischen Signals mit Hilfe dieses Verfahrens zeigt eine<br />

Korrelation zwischen der linear Einhüllenden des Signals <strong>und</strong> der mechanischen Spannung<br />

des Muskels [27]. Es wird daher oftmals in solchen Studien benutzt, in denen<br />

myoelektrische <strong>Signale</strong> in Bezug auf mechanische Eigenschaften, wie beispielsweise die<br />

Kraftentwicklung, untersucht werden. Allerdings muss angemerkt werden, dass der so<br />

berechnete Wert keinen Bezug zur Leistung bzw. Energie des Signals aufweist. Ein Signalparameter,<br />

der dieses tut, wird im folgenden Abschnitt 4.3.4 erläutert.<br />

4.3.4. Quadratischer Mittelwert<br />

Der quadratische Mittelwert, auch Effektivwert genannt, gibt die Leistung des Signals,<br />

genauer gesagt dessen Wurzel wieder. Im Vergleich zu den bereits beschriebenen Methoden<br />

gibt er die meiste Information des betrachteten myoelektrischen Signals preis, da<br />

er eine klar definierte physikalische Bedeutung hat. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird er bei den<br />

meisten Anwendungen in Bezug auf myoelektrische <strong>Signale</strong> empfohlen <strong>und</strong> auch verwendet<br />

[13]. Der quadratische Mittelwert entspricht der Fläche zwischen dem quadrierten<br />

Signal <strong>und</strong> der Zeitachse, berechnet in einem vordefinierten Zeitintervall τ, dividiert<br />

durch selbiges <strong>und</strong> radiziert.<br />

Liegt ein myoelektrisches Signal in Form von digitalisierten Samples vor, kann der quadratische<br />

Mittelwert 3 folgendermaßen berechnet werden:<br />

3 engl. root mean square RMS<br />

48

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!