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Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

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4. Signalanalyse<br />

4.6. Zerlegung <strong>myoelektrischer</strong> <strong>Signale</strong> in ihre<br />

Summenaktionspotenziale<br />

Ein interessanter Aspekt der myoelektrischen Signalanalyse ist die Zerlegung des auf<br />

der Hautoberfläche erfassten Signals in seine einzelnen Summenaktionspotenziale. Diese<br />

Zerlegung lässt sich auf das f<strong>und</strong>amentale Problem der Darstellung multivariater Daten<br />

zurückführen. In diesem Zusammenhang nennt man die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

mehrer Zufallsvariablen, in diesem Fall mehrerer <strong>myoelektrischer</strong> <strong>Signale</strong>,<br />

multivariate oder auch mehrdimensionale Verteilung [30].<br />

Um diese Problematik zu erläutern, wird in der Fachliteratur der als Cocktail-Party-<br />

Problem bezeichnete Sachverhalt herangezogen [31]. Man stellt sich einen Raum mit<br />

mehreren gleichzeitig sprechenden Personen, beispielsweise auf einer solchen Party, vor.<br />

Der Mensch ist nun in der Lage, durch konzentriertes Zuhören einem Einzelnen dieser<br />

Gespräche zu folgen <strong>und</strong> gleichzeitig die anderen Gespräche aus seiner Wahrnehmung<br />

auszublenden.<br />

Die für den Menschen vergleichsweise einfache <strong>und</strong> intuitive Extraktion relevanter Daten<br />

(dem Gespräch des Einzelnen) aus einer Mischung vieler Signaldaten (den vielen anderen<br />

Gesprächen) stellt die Technik vor das Problem der Signalquellentrennung. Diese<br />

Trennung der <strong>Signale</strong> ist vergleichbar mit der Zerlegung <strong>myoelektrischer</strong> <strong>Signale</strong> in seine<br />

einzelnen Summenaktionspotenziale. Ein Ansatz zur Lösung der Problematik ist die<br />

Independent Component Analysis (ICA) die der folgende Abschnitt 4.6.1 einführend<br />

erläutert.<br />

4.6.1. Independent Component Analysis<br />

Man stelle sich das Cocktail-Party-Problem vereinfacht mit zwei Sprechern in einem<br />

Raum vor. Sie stellen zwei Signalquellen dar, die jeweils ein zeitlich abhängiges Sprachsignal<br />

s1(t) <strong>und</strong> s2(t) aussenden. Weiterhin erfassen zwei an unterschiedlichen Orten im<br />

Raum positionierte Mikrofone die <strong>Signale</strong> als gewichtete Summensignale x1(t) <strong>und</strong> x2(t).<br />

Die linearen Gleichungen:<br />

x1(t) = a11s1(t) + a12s2(t) , (4.17)<br />

x2(t) = a21s1(t) + a22s2(t) , (4.18)<br />

beschreiben diese Konstellation. Die Koeffizienten a11, a12, a21 <strong>und</strong> a22 hängen von den<br />

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