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Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

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4. Signalanalyse<br />

Wenn sich genügend viele Summenaktionspotenziale zu einem myoelektrischen Signal<br />

überlagern, kann dieses näherungsweise durch einen gaußschen stochastischen Prozess<br />

mit dem Mittelwert Null beschrieben werden [13]. Solche stochastischen <strong>Signale</strong> können<br />

entweder stätionär oder nichtstationär sein <strong>und</strong> werden durch statistische Eigenschaften<br />

charakterisiert.<br />

In der Praxis treten bei auf der Hautoberfläche erfassten myoelektrischen <strong>Signale</strong>n Frequenzen<br />

von 0 Hz bis 500 Hz auf. Der Hauptteil der Energie ist im Bereich von 50 Hz<br />

bis 150 Hz verteilt. Die Bandbreite des Signals wird durch verschiedene Filtereffekte beeinflusst.<br />

Wie in Kapitel 2 beschrieben, sind Muskelfasern <strong>und</strong> Fettschichten unter der<br />

Haut anisotrop <strong>und</strong> wirken als Tiefpassfilter. Bei größer werdender Distanz zwischen<br />

Muskelfasern <strong>und</strong> Elektrode steigt der Filtereffekt an.<br />

In der Fachliteratur werden die verschiedensten Parameter zur Charakterisierung von<br />

myoelektrischen <strong>Signale</strong>n herangezogen. Man unterteilt sie typischerweise in zwei Hauptgruppen:<br />

die Amplitudenparamter <strong>und</strong> die Frequenzparameter. Einige dieser Parameter<br />

können auf der Hardwarebene vor der Analog/Digital-Wandlung extrahiert werden, andere<br />

wiederum lassen sich besser nach dieser Wandlung mit den Mitteln der digitalen Signalverarbeitung<br />

gewinnen. Die digitale Verarbeitung bietet außerdem den Vorteil, dass<br />

sie nicht nur zur Echtzeitverarbeitung zur Verfügung steht, sondern auch auf bereits<br />

erfasste <strong>und</strong> digitalisierte Daten zur Nachverarbeitung herangezogen <strong>und</strong> angewandt<br />

werden kann.<br />

4.1. Stochastische Prozesse<br />

Das myoelektrische Signal kann, wie oben beschrieben als zufälliges Signal in Abhängigkeit<br />

der Zeit aufgefasst werden. Solche zeitabhängigen, zufälligen Prozesse werden auch<br />

als stochastische Prozesse bezeichnet. Mathematisch gesehen handelt es sich dabei um<br />

eine Erweiterung einer Zufallsvariable (z. B. das Ergebnis eines Würfelwurfs), um den<br />

Parameter der Zeit. Bezeichnet man den stochastischen Prozess nun mit X(t) handelt es<br />

sich bei myoelektrischen <strong>Signale</strong>n sowohl bei X als auch bei dem zugehörigen Zeitparameter<br />

t um kontinuierliche Größen. Dies trifft wenigstens in den Schritten der Verarbeitung<br />

zu, die vor der Digitalisierung des Signals stattfinden. In den darauffolgenden Schritten<br />

handelt es sich sowohl um wertdiskrete, als auch um zeitdiskrete Größen.<br />

Betrachtet man eine Zeitreihe des stochastischen Prozesses X(ti) mit i als positiver<br />

Ganzzahl (1 . . . n) , erhält man einen Zufallsvektor aus n Werten �xi = X(ti). Die Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

dieses Vektors wird durch die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion<br />

p(xi) = p(x1, x2, x3, . . . xn) beschrieben. Sie gibt Auskunft darüber, mit welcher Wahr-<br />

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