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Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

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3. <strong>Signale</strong>rfassung<br />

kann daher als eine Art Umsetzer verstanden werden, welcher den Ionenstrom in einen<br />

Elektrodenstrom umwandelt. Eine wichtige Aufgabe, die das Material daher zu erfüllen<br />

hat, ist über die Dauer der <strong>Messung</strong> einen konstanten elektrischen Kontakt <strong>und</strong> eine<br />

konstante Eingangsimpedanz zur Verfügung zu stellen. Diese konstante Eingangsimpedanz<br />

ist Gr<strong>und</strong>vorausetzung für eine wirkungsvolle Unterdrückung von Gleichtaktstörungen<br />

durch die nachfolgende differenzielle Verstärkung, wie in Abschnitt 3.2.2 erläutert<br />

wird.<br />

Stabile chemische Eigenschaften, z.B. Oxidationseigenschaften, sind ebenfalls wichtig,<br />

um mögliche Störungen durch variierende Kontaktspannungen zu vermeiden. Materialen,<br />

die unanfällig gegenüber Oxidation sind, finden daher bevorzugt Anwendung. Edelmetalle<br />

wie Gold (Au) <strong>und</strong> Silber (Ag), aber auch rostfreier Edelstahl sind möglich.<br />

Eine Kombination dieser Stoffe mit einer elektrolytischen Schicht zwischen dem Material<br />

<strong>und</strong> der Haut kann ebenfalls verwendet werden. Diese Schicht kann entweder direkt<br />

auf das Elektrodenmaterial aufgebracht sein oder durch entsprechende Gels oder Pasten<br />

vor der Anwendung auf die Haut aufgetragen werden. Solche elektrolytischen Schichten<br />

reduzieren <strong>und</strong> stabilisieren im Wesentlichen die Übergangsimpedanz zwischen Haut<br />

<strong>und</strong> Elektrode. SENIAM empfiehlt kombinierte Elektroden aus Silber <strong>und</strong> Silberchlorid,<br />

zusammen verwendet mit einer zusätzlichen elektrolytischen Paste.<br />

Zusammengefasst können folglich zwei Arten von Elektroden bezüglich ihres Materials<br />

unterschieden werden:<br />

• ” trockene“ Elektroden mit direktem Hautkontakt<br />

• ” schwimmende“ Elektroden mit elektrolytischem Medium zwischen der Haut <strong>und</strong><br />

dem metallischen Elektrodenteil<br />

Ungefähr 80% der in der Literatur beschriebenen Aplikationen benutzen eine ” schwimmende“<br />

Elektrodenkonfiguration. Von den 20% verwendeten ” trockenenen“ Elektroden<br />

werden zu 9 % Silber <strong>und</strong> zu 6 % rostfreier Edelstahl verwendet [27]. Trockene Elektroden<br />

bieten sich bei Multielektrodensystemen (Bipolare-, Tripolare- oder Arraykonfigurationen)<br />

besonders an, da hier die punktgenaue Verwendung elektrolytischer Pasten oder<br />

Gels schwer realisierbar ist. Multielektrodensysteme aus Arrays von Elektroden erlauben<br />

beispielsweise die räumlich zweidimensionale Kartographierung der Summenaktionspotenziale.<br />

Ebenso ist die <strong>Analyse</strong> von Ausbreitungsrichtung <strong>und</strong> Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

mit solchen Elektrodenarrays möglich.<br />

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