Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...
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2. Physiologische Gr<strong>und</strong>lagen der myoelektrischen <strong>Signale</strong>rzeugung<br />
2.3.2. Vereinfachtes elektrisches Modell der Weiterleitung des<br />
Aktionspotenzials<br />
Das im vorhergehenden Abschnitt betrachtete Punktquellenmodell kann zur Veranschaulichung<br />
noch weiter vereinfacht werden. Aus elektrischer Sicht kann die Weiterleitung<br />
des Aktionspotenzials auf der Muskelfaser als Depolarisationswelle verstanden werden.<br />
Der monopolare elektrische Impuls formt einen elektrischen Dipol, der sich, wie oben<br />
beschrieben, auf der Muskelfaser entlang ausbreitet. Nutzt man bipolare, differenzielle<br />
Elektrodenanordnungen, lässt sich eine Potenzialdifferenz zwischen den Elektroden<br />
feststellen. Der sich auf der Muskelfaser fortbewegende Dipol verursacht diese zeitlich<br />
variierende Differenz in Abhängigkeit von seinem Abstand zu den Elektroden sowie deren<br />
räumlicher Distanz untereinander.<br />
Abbildung 2.8.: Elektrisches Model für das Aktionspotenzial<br />
Abbildung 2.8 verdeutlicht diesen Sachverhalt stark vereinfacht. Der Dipol entsteht zum<br />
Zeitpunkt t1 an einer motorischen Endplatte <strong>und</strong> verursacht an keiner der entfernten<br />
Elektroden eine messbare Potenzialdifferenz. Gelangt er zum Zeitpunkt t2 am dichtesten<br />
an die erste der Elektroden, so ist die Differenz der messbaren Potenziale am<br />
größten. Befindet er sich genau in der Mitte, zeigt die Potenzialdifferenzkurve in der<br />
Grafik einen Nulldurchgang zum Zeitpunkt t3 an. Räumlich am wenigsten entfernt zur<br />
zweiten Elektrode ist die Differenz zum Zeitpunkt t4 folglich am negativ-größten, wie in<br />
der Abbildung erkenntlich. Auf diese Weise entsteht aus dem monopolaren elektrischen<br />
Impuls ein bipolares Signal.<br />
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