Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...
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Elektrodenkonfiguration<br />
3. <strong>Signale</strong>rfassung<br />
Die <strong>Signale</strong>rfassung beschränkt sich nicht zwangsweise auf einen Teil der Elektrode. Oft<br />
ist es sinnvoll, das eigentlich zu analysierende Messsignal aus einer Kombination von<br />
mehreren Elektrodenteilen zu erfassen. Das in Abschnitt 2.3.2 vorgstellte vereinfachte<br />
Modell benutzt beispielsweise zwei Elektroden im Vergleich mit dem in Abschnitt 2.3.1<br />
vorgestellten Modell, welches eine Elektrode verwendet. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann also zwischen<br />
monopolaren, bipolaren <strong>und</strong> multipolaren Elektrodenkonfigurationen unterschieden<br />
werden. Die folgenden Abschnitte erläutern diese Konfigurationen.<br />
Monoplare Konfiguration<br />
Die monoplare Elektrodenkonfiguration, wie sie bereits in Abschnitt 2.3.1 zur Veranschaulichung<br />
des Punktquellenmodells des Aktionspotenzials beschrieben wurde, findet<br />
in praktischen EMG-Anwendungen selten Verwendung. Ihr Vorteil liegt in der weniger<br />
komplexen Vorverstäkerkonfiguration, welche sie für eine große Anzahl von Ableitstellen<br />
prädestiniert. Der größte Nachteil dieser Anordnung liegt darin, dass auftretende<br />
Störeinflüsse nicht ausreichend unterdrückt werden können. Der resultierende Signal-<br />
Rausch-Anstand ist folglich geringer.<br />
Bipolare Konfiguration<br />
Die bipolare Elektrodenanordnung, wie sie in Abschnitt 2.3.2 erstmals innerhalb dieser<br />
Arbeit beschrieben wurde, ist die am häufigsten verwendete Elektrodenkonfiguration<br />
zur Erfassung <strong>myoelektrischer</strong> <strong>Signale</strong> auf der Hautoberfläche. Sie wandelt, wie in Abschnitt<br />
2.3.2 beschrieben, den monopolaren Verlauf des Aktionspotenziales in ein biploares<br />
Signal um. Eine nachgeschaltete differentielle Verstärkung mit hoher Gleichtaktunterdrückung<br />
ermöglicht eine wirkungsvolle Unterdrückung von auftretenden Störeinflüssen.<br />
Der resultierende Signal-Rausch-Abstand ist im Vergleich zur monopolaren Elektrode<br />
folglich höher. Die SENIAM -Gruppe bezieht sich mit ihren Empfehlungen ausschließlich<br />
auf bipolare Elektrodenkonfigurationen.<br />
Zwei elektrisch leitende Elektrodenteile werden längs der Muskelfaserrichtung angeordnet<br />
[27]. Zusätzlich zum oben erwähnten Tiefpass-Filtereffekt des menschlichen Gewebes<br />
bringt diese Elektrodenanordnung einen weiteren Filtereffekt mit sich. Bezüglich dem<br />
elektrischen Modell in Abschnitt 2.3.2 kann man sich den Dipol als bewegende Signalquelle<br />
s(t) vorstellen. Es stellt sich schließlich das an den Elektroden detektierte Signal<br />
sd(t) als<br />
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