Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...
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4. Signalanalyse<br />
scheinlichkeit eine Zufallsvariable einen bestimmten Wert annimmt. Exakter spricht man<br />
in diesem Zusammenhang von der Verb<strong>und</strong>wahrscheinlichkeit, welche angibt, mit welcher<br />
Wahrscheinlichkeit die Werte gemeinsam auftreten. Kontinuierlich ausgedrückt handelt<br />
es sich beim Zufallsvektor auch um die Musterfunktion x(t) des stochastischen Prozesses.<br />
Möchte man den stochastischen Prozess anders als durch die vollständige Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion<br />
charakterisieren, kann man bestimmte Parameter verwenden, die<br />
man auch als Kennwerte oder so genannte statistische Momente bezeichnet.<br />
Die wichtigsten dieser Kennwerte sind:<br />
• Erwartungswert E(X), auch als Mittelwert µ bezeichnet<br />
• die Varianz σ 2 <strong>und</strong><br />
• die Standardabweichung σ.<br />
Der Erwartungswert bzw. der Mittelwert kennzeichnet die Mitte der Wahrscheinlichkeitsverteilung.<br />
Die Varianz <strong>und</strong> die Standardabweichung sind ein Maß für die Streuung<br />
der Werte um den Erwartungswert.<br />
Sind die Wahrscheinlichkeiten der Werte gleich groß, spricht man von gleich verteilter<br />
Wahrscheinlichkeit. In diesem Fall liegt der Erwartungswert in der Nähe des arithmetischen<br />
Mittelwertes bzw. entspricht bei unendlich vielen Werten dem arithmetischen<br />
Mittelwert.<br />
Als Beispiel kann man das oben bereits angedeutete Zufallsexperiment ” Würfelwurf“<br />
heranziehen. In diesem Experiment treten die 6 möglichen Werte 1, 2, 3, 4, 5, 6 der diskreten<br />
Zufallsvariable X (Augenzahl des Würfels) alle mit der selben Wahrscheinlichkeit<br />
p(xi) = 1/6 auf. Das arithmetische Mittel wäre in diesem Fall:<br />
x =<br />
1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6<br />
6<br />
= 3, 5 , (4.1)<br />
welches bei unendlich vielen Würfen gleich dem Erwartungswert ist. Im Allgemeinen, so<br />
auch bei den betrachteten myoelektrischen <strong>Signale</strong>n, sind die Werte jedoch nicht gleichverteilt<br />
<strong>und</strong> treten mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten auf. Bei der Berechnung<br />
des Erwartungswertes spielt in diesem Fall die Wahrscheinlichkeitsverteilung p(x) eine<br />
entscheidende Rolle. Sie gewichtet den möglichen, diskreten Wert xi eines Zufallsvektors<br />
mit der Wahrscheinlichkeit p(xi) mit der er auftritt. Als Summe aller dieser gewichteten<br />
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