05.01.2013 Aufrufe

Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

Messung und Analyse myoelektrischer Signale - Communications ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4. Signalanalyse<br />

Die vorangegangenen Kapitel 2 <strong>und</strong> 3 beschreiben die Entstehung sowie die Erfassung<br />

<strong>myoelektrischer</strong> <strong>Signale</strong>. Die Signalanalyse, also der Vorgang nützliche Informationen aus<br />

dem erfassten Signal zu gewinnen, wird in dem nun folgenden Kapitel näher erläutert.<br />

Von nun an kann das Signal als eine Zusammensetzung von den zu Gr<strong>und</strong>e liegenden<br />

physiologischen Vorgängen der Muskelerregung sowie den Eigenschaften des verwendeten<br />

Erfassungssytems verstanden werden.<br />

Einflüsse auf die Signalparameter wie Amplitude <strong>und</strong> Frequenzspektrum haben die Anzahl<br />

der aktiven Muskelfasern, ihre Länge <strong>und</strong> ihr Durchmesser, der Typ der verwendeten<br />

Elektroden, deren Platzierung in Bezug auf die Lage zu den motorischen Endplatten,<br />

die Gewebedicke zwischen den Muskelfasern <strong>und</strong> der Elektrode sowie ihre Lage in Bezug<br />

auf die aktiven Muskelfasern. Gleichbleibende elektrische <strong>und</strong> chemische Eigenschaften<br />

wie Impedanz <strong>und</strong> Stabilität zwischen Hautoberfläche <strong>und</strong> Elektrode spielen ebenfalls<br />

eine entscheidende Rolle bezüglich der Signalparameter.<br />

Betrachtet man ein myoelektrisches Signal, welches zu einem beliebigen Zeitpunkt auf<br />

der Hautoberfläche erfasst wird, besteht es im Wesentlichen aus zwei verschiedenen Klassen<br />

linearer Summationen:<br />

1. Aktionspotenziale individueller Muskelfasern, die durch ein einzelnes Motorneuron<br />

aktiviert wurden.<br />

2. Potenziale aller aktiven motorischen Einheiten, die an der Muskelkontraktion beteiligt<br />

sind <strong>und</strong> von der Elektrode erfasst werden.<br />

Die Aktionspotenziale einer einzelnen motorischen Einheit werden fast simultan aktiviert.<br />

Das resultierende Summenaktionspotenzial, das an der Hautoberfläche zum myoelektrischen<br />

Signal beiträgt, wird folglich hauptsächlich durch die räumliche Verteilung<br />

der motorischen Endplatten, sowie durch die eigentlichen Muskelfasern beeinflusst. Solche<br />

Fasern, die räumlich näher an der Elektrode sind, haben in Folge des schwächeren<br />

Filtereffekts des Gewebes einen wesentlich höheren Signalbeitrag, als weiter entfernte<br />

Fasern.<br />

40

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!