Ausgabe 6/2008 - Deutsche Olympische Gesellschaft
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S Die Sportförderung bleibt<br />
portpolitik ist die<br />
aktive Gestaltung<br />
und Regelung des<br />
freien Sports nach den<br />
Prinzipien der Zukunftssicherung.<br />
Zudem verlangt<br />
Sportpolitik die subsidiäre<br />
Unterstützung der öffentlichen<br />
Hand auf dem<br />
Gebiet des Leistungssports,<br />
des Sports für alle<br />
und der vielfältigen<br />
sozialen, pädagogischen<br />
und alltagskulturellen<br />
Aufgaben; dabei steht das<br />
Wohl des Einzelnen und<br />
der Gemeinschaft im<br />
Vordergrund. Große<br />
Veränderungsströme<br />
politischer Steuerung<br />
betreffen auch den organisierten<br />
Sport. Die Sportpolitik des Bundes sitzt mitten im<br />
Fadenkreuz derjenigen Politiker, die nunmehr wieder einmal<br />
an den freiwilligen <strong>Ausgabe</strong>n des Bundes den radikalen<br />
Rotstift ansetzen wollen - das Spannen des Schutzschildes<br />
für Kreditinstitute im Zuge der weltweisen Krise, aber auch<br />
die Konjunkturflaute in der Vorphase des Bundestagswahlkampfes<br />
2009 verlangen Reaktionen, welchen Ausmaßes<br />
auch immer. Da sich die Verankerung des Sports als Staatsziel<br />
im Grundgesetz bisher nicht durchsetzen ließ - Verfassungspuristen<br />
verteidigen das sogenannte Schlankheitsgebot mit<br />
allen Klauen -, wurden Anfang Dezember <strong>2008</strong> die Fragezeichen<br />
um die Zukunftssicherung des Biotops Sport immer<br />
größer. Klar gesagt: Die Sportförderung des Bundes liegt zwar<br />
durchaus im Sinne gesamtgesellschaftlicher Interessen;<br />
allerdings wird ein ehrgeiziger Steuerungsstaat immer weiter<br />
an Grenzen stoßen. Daneben zeichnet sich der Rückzug des<br />
20<br />
ein bedeutender Faktor<br />
gesamtgesellschaftlicher<br />
Zukunftssicherung<br />
Von Holger Schück<br />
Staates und die Verlagerung von Funktionen in die Bürgergesellschaft<br />
immer deutlicher ab. Schon bald dürfte auf der<br />
politischen Tagesordnung die Vorgabe stehen, dass in der<br />
politischen Kerngestaltung ein eng begrenzter Bereich unbedingter<br />
Staatlichkeit geschaffen werden muss, während alle<br />
anderen Felder zu individualisieren sind.<br />
Von einer solchen Zäsur wäre dann wohl auch die Sportförderung<br />
des Bundes betroffen, in welchem Volumen auch<br />
immer. Deshalb ist das Plädoyer des Vorsitzenden des Bundestags-Sportausschusses,<br />
Dr. Peter Danckert, der auch von den<br />
Bundestagsfraktionen von SPD und FDP und selbstredend<br />
auch vom DOSB unterstützt wird, nach wie vor aktuell: Der<br />
Sport müsse als Staatszielbestimmung in die Verfassung<br />
geschrieben werden. Mit einer Grundgesetzänderung, etwa<br />
mit der Formulierung: "Der Staat schützt und fördert den<br />
Sport", käme ein geschriebener Förderungs-<br />
Imperativ auf. Dieser bildet keine einklagbare<br />
Anspruchsgrundlage, er könnte aber neben<br />
allen rechtlichen Besserstellungen, etwa im<br />
Konfliktfeld mit dem Umweltschutz bei Verwaltungsgerichtsprozessen,<br />
ein Sportfördergesetz<br />
des Bundes nach sich ziehen und somit die<br />
Förderung absichern, die heute wegen klarer<br />
Grundgesetzvorgaben immer wieder ein Spielball<br />
von Interessen ist. Und es gäbe endlich eine<br />
weitere staatliche Vorgabe: Wenn wir schon<br />
den Sport schützen, dann muss die Seuche<br />
Doping mit allen, aber auch wirklich allen<br />
Anstrengungen ausgemerzt werden.<br />
Eines ist in den Adventstagen deutlich geworden,<br />
wie der SPD-Politiker Danckert es