07.01.2013 Aufrufe

Ausgabe 6/2008 - Deutsche Olympische Gesellschaft

Ausgabe 6/2008 - Deutsche Olympische Gesellschaft

Ausgabe 6/2008 - Deutsche Olympische Gesellschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Traumpaar<br />

Das neue deutsche Traumpaar im Eiskunstlauf,<br />

Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, feierte<br />

am 19. März <strong>2008</strong> in Göteborg mit dem<br />

Gewinn des ersten Weltmeistertitels seinen<br />

bislang größten sportlichen Triumph. Es hätte<br />

sich damit keinen besseren Zeitpunkt aussuchen<br />

können, da erstmals ein solcher Erfolg vor<br />

genau 100 Jahren bereits einem anderen<br />

deutschen Paar - die Rede ist von Anna Hübler<br />

und Heinrich Burger - geglückt war. In der<br />

Folgezeit setzten die Paare Maxi Herber/Ernst<br />

Baier (1936), Ria Baran/Paul Falk (1952), Marika<br />

Kilius/Hans-Jürgen Bäumler (1964) und Mandy<br />

Wötzel/Ingo Steuer (1997) diese erfolgreiche<br />

Tradition fort.<br />

Im Jahre 2004 starteten Aljona Savchenko/Robin<br />

Szolkowy als neu formiertes Paar unter<br />

ihrem Trainer Ingo Steuer erstmalig bei <strong>Deutsche</strong>n<br />

Meisterschaften und gewannen prompt<br />

den Titel. Nach einem Leistungseinbruch bei<br />

den <strong>Olympische</strong>n Spielen 2006, maßgeblich<br />

verursacht durch öffentlich erhobene Stasi-<br />

Vorwürfe gegenüber ihrem Trainer, folgten<br />

2007 und <strong>2008</strong> der Europameistertitel und im<br />

März <strong>2008</strong> der ersehnte Weltmeistertitel.<br />

Dank der tatkräftigen Unterstützung von Trainer<br />

Ingo Steuer können sich die Besucherinnen und<br />

Besucher des <strong>Deutsche</strong>n Sport & Olympia<br />

Museums nun über einige attraktive Objekt-<br />

Neuzugänge freuen. Ingo Steuer bereicherte<br />

den Fundus mit seinem Original-Kürkostüm, mit<br />

dem er bei den <strong>Olympische</strong>n Spielen Nagano<br />

1998 die Bronzemedaille gewann sowie mit<br />

seinee Strickjacke, die er bei den <strong>Olympische</strong>n<br />

Spielen Turin 2006 trug. Robin Szolkowy<br />

steuerte sein Original-Kürkostüm von den<br />

<strong>Olympische</strong>n Spielen Turin 2006 bei, Aljona<br />

Savchenko schenkte dem Museum ihre Schlittschuhe,<br />

in denen sie ihren ersten Europameistertitel<br />

2007 gewann.<br />

80<br />

Aljona<br />

Savchenko<br />

und Robin<br />

Szolkowy<br />

mit Ihrem<br />

Trainer Ingo<br />

Steuer<br />

beim<br />

Training<br />

auf dem<br />

Eis.<br />

Sammlungsgeschichten<br />

Frau mit Pfiff<br />

Es wird offenkundig zur Selbstverständlichkeit,<br />

dass die Frauen im 21. Jahrhundert auch in<br />

den Bereichen des Lebens, die derzeit noch von<br />

Männern dominiert werden, nach und nach<br />

Handzeichen und<br />

Pfiff von Schiedsrichterin<br />

Bibiana<br />

Steinhaus am<br />

21.09.2007 im<br />

Hermann-Löns-<br />

Stadion in Paderborn.<br />

Als erste Frau<br />

leitet die 28-jährige<br />

Polizei-Beamtin ein<br />

Fußball-Zweitligaspiel.<br />

vollkommen gleichberechtigt agieren. Als<br />

augenfälliges Beispiel im Sport können die<br />

Geschehnisse am 21. September 2007 gewertet<br />

werden. Am Abend des besagten Tages standen<br />

sich in Paderborn die Herren-Mannschaften<br />

des SC Paderborn und der TSG 1899<br />

Hoffenheim gegenüber, um ihr Zweitligaspiel<br />

auszutragen. Geleitet wurde die Partie jedoch<br />

nicht - wie sonst üblich - von einem Mann,<br />

sondern erstmals im deutschen Profi-Fußball<br />

von einer Frau - der Schiedsrichterin Bibiana<br />

Steinhaus. Wie Akteure und Zuschauer nach<br />

Spielschluss dabei eingestanden, hat sie ihre<br />

Aufgabe souverän gelöst.<br />

Bibiana Steinhaus, Jahrgang 1979, spielte<br />

selbst aktiv Fußball für den SV Bad Lauterberg,<br />

bevor sie 1995 Schiedsrichterin wurde. Seit<br />

1999 leitete sie als offizielle DFB-Schiedsrichterin<br />

eine Vielzahl von Begegnungen der<br />

Frauen-Bundesliga, gleichzeitig aber auch<br />

Spiele in der Herren-Ober- und Regionalliga.<br />

2005 wurde sie zur FIFA-Schiedsrichterin<br />

ernannt und seitdem regelmäßig bei Länderspielen<br />

und in UEFA Women`s Cup-Spielen<br />

eingesetzt.<br />

Ihre überzeugenden Leistungen, die mit der<br />

Wahl zur DFB-Schiedsrichterin des Jahres<br />

2007 und <strong>2008</strong> belohnt wurden, veranlassten<br />

den DFB, die beruflich als Polizistin in Hannover<br />

tätige Bibiana Steinhaus ab der Saison<br />

2007/8 auch in der 2. Bundesliga der Männer<br />

einzusetzen.<br />

Auf Anfrage erklärte sich Bibiana Steinhaus<br />

spontan bereit, ihr komplettes Schiedsrichter-<br />

Outfit, das sie am 21. September 2007 in<br />

Paderborn trug, dem <strong>Deutsche</strong>n Sport &<br />

Olympia Museum zu schenken, um somit den<br />

Besucherinnen und Besuchern des Museums<br />

eine dauerhafte Erinnerung an diesen sporthistorisch<br />

bedeutsamen Tag zu ermöglichen.<br />

Go with the flow<br />

Die Teilnahme an <strong>Olympische</strong>n Spielen stellt<br />

für jeden Athleten ein besonderes Ereignis dar.<br />

Steht am Ende des Wettkampfes auch noch<br />

der Gewinn einer Medaille und erst recht,<br />

wenn es sich um die Goldmedaille handelt,<br />

dann geht für die Meisten ein Lebenstraum in<br />

Erfüllung. Ein solches, gleich mehrfaches Glück<br />

ist dem Nordischen Kombinierer Georg Hettich<br />

bei den <strong>Olympische</strong>n Winterspielen in Turin<br />

2006 zuteil geworden. Im Einzelwettbewerb<br />

würde er zunächst Olympiasieger, gewann<br />

anschließend mit der Mannschaft die Silbermedaille<br />

und erkämpfte sich abschließend im<br />

Sprint die Bronzemedaille. Befragt nach seinem<br />

Erfolgsrezept antwortete der aus Schonach im<br />

Schwarzwald stammende Sportler gerne mit<br />

dem Ausspruch "Go with the flow".<br />

Mit seinem Triumph setzte Georg Hettich die<br />

erfolgreiche Tradition deutscher Olympiasiege<br />

in der Nordischen Kombination bei <strong>Olympische</strong>n<br />

Spielen fort, die 1960 mit Georg Thoma<br />

begonnen und 1968 mit Franz Keller sowie in<br />

den Jahren 1972, 1976 und 1980 mit Ulrich<br />

Wehling ihren Fortgang genommen hatte.<br />

Seine in Turin benutzten Sprungski und seinen<br />

Diese Ski und den Anzug übergab Georg Hettich<br />

dem <strong>Deutsche</strong>n Sport & Olympia Museum.<br />

Skianzug stellte Georg Hettich nun dem<br />

<strong>Deutsche</strong>n Sport & Olympia Museum zur<br />

Verfügung. Im Begleittext zu diesen Objekten<br />

wird der Besucher sicherlich Hettichs Ausspruch<br />

lesen können, denn er nach dem<br />

Gewinn zu den Reportern sagte: "Ich dachte<br />

Olympiasieger gibt es nur im Fernsehen, und<br />

jetzt bin ich selber einer."

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!