Ausgabe 6/2008 - Deutsche Olympische Gesellschaft
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dem zweiten Weltkrieg wurden die Bedingungen an Altersklassen<br />
angepasst.<br />
Nach der Vorstellung Verantwortlichen des deutschen Sports<br />
und der damaligen Zeit war das Sportabzeichen vorerst nur<br />
für Männer zugänglich. Frauen konnten erst ab 1921 die<br />
Auszeichnung für vielfältige Leistung auf dem Gebiet der<br />
Leibesübung - wie das Abzeichen bis 1934 hieß - ablegen.<br />
Seither unterlag die Ehrennadel einer stetigen Veränderung<br />
und Modernisierung. Mit dem Ordenserlass von 1958 durch<br />
Bundespräsident Theodor Heuss ist das <strong>Deutsche</strong> Sportabzeichen<br />
ein geschütztes Ehrenzeichen. Durch Änderungen und<br />
Schaffung von Zusatzangeboten ging der traditionsreiche<br />
Sportorden mit der Zeit.<br />
Die Normen wurden erstmals 1976 unter sportmedizinischen<br />
Gesichtspunkten überarbeitet und die Altersklassen angepasst.<br />
1984 feierte der <strong>Deutsche</strong> Sportbund das 10millionste<br />
Sportabzeichen,<br />
nicht ohne neue<br />
Anreize zu schaffen,<br />
die Teilnehmerzahlen<br />
weiter<br />
zu steigern. Ab<br />
dem Jahr 2000<br />
wurde die Sportart<br />
Inlineskaten<br />
als Ausdauerdisziplin<br />
der Gruppe<br />
5 aufgenommen.<br />
Vor allem Kindern<br />
und Jugendlichen<br />
sollte die Trendsportart<br />
als<br />
attraktive Alternative<br />
angeboten<br />
werden. So auch<br />
Walking/Nordic<br />
Walking, was auf<br />
Grund der Popularität<br />
und<br />
gelenkschonenden<br />
Ausübung vor<br />
allem Erwachsene<br />
und ältere Menschen<br />
zum Sportabzeichen<br />
bringen<br />
soll. Mit der Aufnahme der Normen für körperbehinderte<br />
Sportler und ab 2001 für Menschen mit geistiger Behinderung<br />
blieb das Sportabzeichen das Aushängeschild des Breitensports.<br />
Auch die beiden Kinder von Steffi Tiepken sind absolute<br />
Sportabzeichenfans. Schließlich waren sie es, die ihre Mutter<br />
zur Teilnahme überredet haben. Für den Jüngsten der beiden<br />
Geschwister steht ebenfalls das Schwimmen noch an. Allerdings<br />
muss der 10-jährige nicht die 200 Meter in Angriff<br />
nehmen, sondern das Ziel in seiner Altersklasse zum Bestehen<br />
der Schwimmprüfung lautet: 50 Meter schwimmen, egal in<br />
welcher Zeit. Seine sechs Jahre ältere Schwester muss bereits<br />
die 200 Meter schwimmen - 7:30 Minuten hat sie dafür Zeit,<br />
um die Prüfung zu bestehen.<br />
Der Kinder- und Jugendsport ist ein zentrales Element des<br />
<strong>Deutsche</strong>n Sportabzeichens. Seit 1969 existiert das Schülersportabzeichen<br />
unter anderem als wichtiger Bestandteil des<br />
Schulsports und wird seit jeher vor allem im Rahmen von<br />
Jugendspielen verliehen. Seit 2007 sind das Schüler- und<br />
Jugendsportabzeichen zum Sportabzeichen "Jugend" zusammengeführt<br />
worden, und der Absolvent erwirbt mit dem<br />
ersten Bestehen das Abzeichen in Bronze, beim zweiten Mal<br />
in Silber und das dritte Mal in Gold und kann bis zum 17.<br />
Lebensjahr mindestens<br />
Gold 10<br />
erhalten. Ab 18<br />
Jahren müssen<br />
die Athleten drei<br />
erfolgreiche<br />
Sportabzeichen-<br />
Prüfungen vorweisen,<br />
um sich<br />
die Nadel in Silber<br />
an das Sporthemd<br />
stecken zu können,<br />
und nach<br />
dem fünften<br />
erfolgreichen<br />
Bestehen gibt es<br />
Gold.<br />
Das Ziel des<br />
Fitnessordens<br />
liegt auf der<br />
Hand. Nur durch<br />
regelmäßiges und<br />
langfristiges<br />
Training kann der<br />
Breitensportler<br />
auf lange Sicht<br />
die Hürden des<br />
Sportabzeichens<br />
überwinden und sein persönliches Gold erreichen. Hinsichtlich<br />
der anhaltenden Diskussion über zunehmenden Bewegungsmangel<br />
der Bevölkerung mit dem globalen Phänomen<br />
Übergewicht ist das Sportabzeichen das Präventionsund<br />
Fitnessprogramm schlechthin. Ein Potenzial, was auch<br />
die Kostenträger des deutschen Gesundheitswesens erkannt<br />
haben. Seit nunmehr 30 Jahren tritt beispielsweise die<br />
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