Ausgabe 6/2008 - Deutsche Olympische Gesellschaft
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Staatsregierung die Bewerbung vorbehaltlos<br />
und mit allen Kräften zu unterstützen wolle.<br />
Seehofer hatte <strong>Olympische</strong> Winterspiele in<br />
Bayern als ein großartiges Zukunftsprojekt<br />
bezeichnet, für das sich die bayerische<br />
Staatsregierung massiv ins Zeug legen<br />
werde. Die bayerische Bewerbung mit den<br />
Austragungsorten München, Garmisch-<br />
Partenkirchen und Schönau am Königssee<br />
biete die besten Vorrausetzungen, um<br />
gerade auch bei den Themen Umweltverträglichkeit<br />
und Nachhaltigkeit international<br />
voll zu punkten, sagte Seehofer. Seehofer<br />
und Bach sprachen sich dafür aus, dass<br />
in den nächsten Wochen und Monaten<br />
verstärkt auch namhafte bayerische und<br />
deutsche Unternehmen für die Unterstützung<br />
der Bewerbung 2018 gewonnen<br />
werden sollen.<br />
DOSB-Büro in Brüssel vertritt<br />
Interessen europäischer NOKs<br />
am EU-Sitz<br />
Hellmund bleibt Büroleiter / Sportrelevante<br />
Entwicklungen in der Europapolitik<br />
Die 49 Europäischen NOKs (EOC) haben<br />
Ende November bei ihrer Generalversammlung<br />
in Istanbul die Aufwertung des Brüsseler<br />
Büros des deutschen Sports zu einem<br />
Büro des europäischen Sports am EU-Sitz<br />
beschlossen. Die künftige Anlaufstelle von<br />
Europas NOKs erhält dafür zukünftig jährlich<br />
durch die EOC und das Internationale<br />
<strong>Olympische</strong> Komitee (IOC) 270.000 Euro, die<br />
für die räumliche Erweiterung und die<br />
personelle Aufstockung dienen. Büroleiter<br />
bleibt der <strong>Deutsche</strong> Folker Hellmund.<br />
Das 1993 eingerichtete Büro des europäischen<br />
Sports hat sich zu einem gefragten<br />
sportpolitischen Ansprechpartner für die EU<br />
entwickelt und beobachtet zugleich deren<br />
sportrelevante Aktivitäten. Es informiert die<br />
autonomen Sportorganisationen und<br />
vertritt deren Interessen. Auch der <strong>Deutsche</strong><br />
Fußball-Bund (DFB) ist an der Institution<br />
beteiligt.<br />
Die Verbindungen zwischen Sport und<br />
Europa sind vielfältig. Europäische Gesetzgebung<br />
und Politik offenbaren ihre Konsequenzen<br />
für den Sport jedoch nur selten<br />
auf den ersten Blick. Auf Initiative der<br />
damaligen Dachorganisationen des deut-<br />
56<br />
schen Sports sowie der Landessportbünde<br />
wurde deshalb 1993 das Brüsseler EU-Büro<br />
eingerichtet.<br />
"Das Büro ist eine Serviceeinrichtung zur<br />
Beobachtung und Auswertung sportrelevanter<br />
Entwicklungen auf europäischer Ebene",<br />
erläutert Büroleiter Folker Hellmund. Bereits<br />
vor dem beschlossenen Ausbau der Einrichtung<br />
zur Zentrale von Europas NOKs zählten<br />
mehrere europäische Sportorganisationen<br />
zu engen Kooperationspartnern des EU-<br />
Büros. Darunter sind die Dachorganisationen<br />
der Sportselbstverwaltung in den<br />
Niederlanden, Frankreich, Österreich, Dänemark,<br />
Finnland, Schweden und dem Vereinigten<br />
Königreich.<br />
EOC verleiht Laurel Award<br />
an Erika Dienstl<br />
Eine gelungene Überraschung mit einer<br />
mehr als gerührten Preisträgerin war die<br />
Verleihung des Laurel Awards der Vereinigung<br />
der Europäischen <strong>Olympische</strong>n<br />
Komitees an Erika Dienstl durch EOC-<br />
Präsident Patrick Hickey. Den Laurel Award<br />
Erika Dienstl, „Erfinderin“ des EU-Büros des deutschen Sports,<br />
langjährige Präsidentin des <strong>Deutsche</strong>n Fechter-Bundes, Grande<br />
Dame des deutschen und olympischen Sports bei der Entgegennahme<br />
des EOC-Laurel-Awards in Istanbul<br />
erhalten Personen oder Organisationen mit<br />
herausragenden Verdiensten für den Sport<br />
in EOC-Mitgliedsländern und die Zusammenarbeit<br />
zwischen europäischen Sportorganisationen.<br />
Die deutsche Delegation mit<br />
DOSB-Präsident Thomas Bach an der Spitze<br />
hatte die Grande Dame des deutschen<br />
Sports unter einem Vorwand nach Istanbul<br />
gebeten. Für die zu beschließende Neu-<br />
Organisation des EU-Büros in Brüssel werde<br />
ihr Rat und ihre gewichtige Stimme benötigt.<br />
Wer der Laudatio des EOC-Präsidenten<br />
Patrick Hickey in Istanbul aufmerksam<br />
lauschte, konnte schnell erkennen, dass<br />
diese Finte nicht allzu fern der Wahrheit<br />
lag, denn den Grundstein für das EU-Büro<br />
hatte einst niemand anderes als Erika<br />
Dienstl gelegt. Am Bosporus machten 49<br />
europäische Nationale <strong>Olympische</strong> Komitees<br />
auf ihrer Generalversammlung den<br />
Weg für eine gesamteuropäische Aufwertung<br />
und Ausrichtung des EU-Büros frei.<br />
Gemeinsam mit dem Internationalen<br />
<strong>Olympische</strong>n Komitee (IOC) beschlossen sie,<br />
einen Teil zur Finanzierung jenes ehemaligen<br />
Büros von DSB und NOK beizutragen,<br />
das heute wie ein erfolgreiches Leuchtturm-Projekt<br />
für die spätere Fusion der<br />
beiden einstigen Dachverbände des deutschen<br />
Sports zum heutigen DOSB erscheint.<br />
Der aktuelle EOC-Beschluss zur Erweiterung<br />
dieser Einrichtung unterstreicht die wachsende<br />
Bedeutung des 1993 gegründeten<br />
Büros, dem sich bereits zehn europäische<br />
Sportbünde und NOKs angeschlossen<br />
hatten. Die Unterstützung von EOC/IOC ist<br />
Grundlage dafür, dass sich das Büro nun<br />
räumlich erweitern<br />
und personell<br />
verstärken kann.<br />
Leiter des Büros<br />
bleibt der <strong>Deutsche</strong><br />
Folker Hellmund.<br />
Inhaltlich steht in<br />
den nächsten<br />
Monaten insbesondere<br />
die Implementierung<br />
des Weißbuchs<br />
zum Sport<br />
auf der Agenda.<br />
Erika Dienstl, die<br />
vor mehr als 15<br />
Jahren die Weichen<br />
zur Gründung<br />
dieser Einrichtung<br />
des deutschen<br />
Sports gestellt<br />
hatte, war in<br />
Istanbul nicht allein<br />
gerührt über den<br />
Laurel Award, sondern auch voller Stolz<br />
über den erfolgreichen Weg des EU-Büros,<br />
das in seinen Anfangsjahren von Christoph<br />
de Kepper, dem heutigen Kabinettschef von<br />
IOC-Präsident Jacques Rogge am IOC-<br />
Headquarter in Lausanne, geleitet worden<br />
war.