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"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

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anderbrechen der Arbeiterbewegung. Die Ablösung des<br />

Kaiserreichs war - das sollte sich bald in den heftigen Auseinandersetzungen<br />

zwischen den linken Parteien zeigen -<br />

nicht wirklich von einer einheitlichen, starken Arbeiterbewegung<br />

erkämpft worden.<br />

Bei der Gründung der ersten sozialdemokratischen<br />

Kindergruppen stand vor allem der Wunsch im Vordergrund,<br />

für die Kinder der Parteimitglieder und der freien<br />

Gewerkschafter in den Gruppenstunden, auf Wanderungen<br />

und Fahrten einige schöne Stunden in einer betreuten<br />

Gemeinschaft zu organisieren. Im Laufe der zwanziger<br />

Jahre wurden zunehmend sozialistische Erziehungsvorstellungen<br />

und -ziele handlungsleitend. Der Wunsch nach<br />

aktiver Teilhabe am Aufbau der noch jungen Republik,<br />

bald aber auch der Kampf um deren Erhalt bedurften einer<br />

bewussten Erziehung derjenigen, die sie verantwortlich<br />

tragen und ausgestalten sollten. Diese Zielvorstellungen<br />

kamen in den Gruppenaktivitäten, in den Helferschulungen,<br />

im äußeren Auftreten, im Liedgut und in den Publikationen<br />

immer klarer zum Ausdruck.<br />

Als die Kinderfreundebewegung nach der Machtübernahme<br />

durch die Nazis 1933 verboten wurde, war in <strong>Essen</strong><br />

aus den noch bescheidenen Anfängen der Nachkriegszeit<br />

eine Organisation erwachsen, die in 13 Stadtteilgruppen<br />

regelmäßig etwa 6oo Kinder zusammenführte. Neben den<br />

Gruppentreffen gehörten zahlreiche Wanderungen und<br />

Fahrten, die Teilnahme an den überregionalen Kinderrepubliken<br />

in den Sommerferien sowie der Aufbau eines von<br />

den Kindern geführten <strong>Falken</strong>parlamentes zu den vielfältigen<br />

Aktivitäten. Die Mitglieder der<br />

Kinderfreundegruppen, die <strong>Falken</strong>, trugen ab Mitte 1928<br />

bei ihren Veranstaltungen einen einheitlichen blauen<br />

Kittel, der auch als Kluft oder Tracht bezeichnet wurde.<br />

Insbesondere durch ihr einheitliches Auftreten bei Veranstaltungen<br />

und Demonstrationen sowie durch ihre örtlichen<br />

Probezeltlager und die Teilnahme an den Kinderrepubliken<br />

waren sie Anfang der 193oer Jahre zu einer im<br />

<strong>Essen</strong>er Maßstab zwar kleinen, aber durchaus beachteten<br />

Kinderorganisation geworden. Getragen wurde die Arbeit<br />

in den Kinderfreundegruppen von Helferinnen und<br />

Helfern, die zumeist der Arbeiterwohlfahrt oder der<br />

Sozialistischen Arbeiterjugend angehörten. Die Gruppentreffen<br />

fanden überwiegend in den Räumen der so genannten<br />

"Freien Schulen" statt. Wanderungen und Fahrten<br />

führten häufig zu den in der Nähe entstandenen Naturfreundehäusern.<br />

Die Kinderfreunde waren fest im Netzwerk<br />

sozialdemokratischer Organisationen verankert.<br />

Bis es zur Gründung einer einheitlichen Kinderorganisation<br />

der Sozialdemokratie kam, musste ein langer, oftmals<br />

schwieriger Weg zurückgelegt werden. Es galt nicht<br />

nur die organisatorischen und personellen Voraussetzungen<br />

zu schaffen, sondern die späteren Gründer mussten<br />

selbst erst Bedeutung und Sinn einer solchen Organisation<br />

erkennen.<br />

<strong>EINMAL</strong> <strong>FALKE</strong> - <strong>IMMER</strong> <strong>FALKE</strong> 17

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