"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen
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mit der SPD ins gemeinsame Bett zu legen". Wieder war es<br />
die Beteiligung am Ostermarsch, der die Fronten verhärtete.<br />
Diesmal blieb es nicht beim mahnenden Fingerzeig. Peter<br />
Reuschenbach strich als "Strafe" den Organisationskostenzuschuss<br />
von 5000 DM, der bis heute noch nicht wieder<br />
gezahlt wurde. Bezeichnend war auch 1983 der Büroumzug<br />
in das <strong>Falken</strong>heim Kray, der offiziell mit finanzieller<br />
Argumentation erklärt wurde, das Angebot, mit SPD,<br />
AWO und Verein in das Gebäude am Pferdemarkt einzuziehen,<br />
wurde nicht angenommen.<br />
In den 90er Jahren belasteten die beginnenden Personalquerelen<br />
innerhalb der <strong>Essen</strong>er SPD, aber auch die<br />
schwindende Präsenz der <strong>Falken</strong>vorsitzenden in den SPD-<br />
Gremien gegen Ende des Jahrzehnts die Kooperation.<br />
Aufgefangen werden konnte diese negative Entwicklung<br />
durch ein gut funktionierendes Bündnis zwischen den Sozialpolitikern<br />
der Partei und den <strong>Falken</strong>vertretern im AKJ<br />
und JHA. Hier gelang es mit passender Rollenverteilung,<br />
kommunal viele jugendpolitische Erfolge zu verbuchen,<br />
Bündnisse gegen die permanente "Kürzungswelle"zu<br />
schmieden und mit der vertraglichen Absicherung der<br />
Förderung der Jugendarbeit Planungssicherheit und das<br />
Überleben zu ermöglichen. Geeignete Netzwerke übertrugen<br />
diesen Kampf für die Interessen von Kindern und Jugendlichen<br />
erfolgreich auf die Landesebene. Erwähnenswert<br />
wäre noch der Auftritt des KV beim eigens einberufenen<br />
Jugendsonderparteitag 1996 in Köln, auf dem die<br />
<strong>Essen</strong>er einen Sonder-"Hintergrund" mit dem Titel "SPD<br />
Quo vadis? Wo gehs'e?" mit ihren kinder- und jugendpolitischen<br />
Forderungen vorlegten. Die gewünschten Beschlüsse<br />
oder politischen Konsequenzen blieben weitestgehend<br />
unerfüllt, der Parteitag wurde schon während des<br />
Verlaufs als "Alibiveranstaltung" deklariert.<br />
Die letzten Jahre gestalteten sich ähnlich schwierig. Die<br />
<strong>Essen</strong>er SPD und auch die <strong>Falken</strong> hatten viel mit sich<br />
selbst zu tun, eigene "Krisen" waren zu bewältigen. Bundespolitisch<br />
geriet die SPD immer mehr ins Abseits.<br />
Diesmal waren es nicht die Grünen, sondern die<br />
PDS/Linke, die sich als Alternative anbot. Die offizielle<br />
Argumentation der Parteispitze, der Linkspartei "Populismus<br />
fern von realistischen Grundlagen" entgegen zu<br />
halten, reichte nicht aus, ihre Fehler in der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik<br />
waren für die <strong>Falken</strong> zu gravierend, um<br />
sich mit der Sozialdemokratie vorerst auszusöhnen.<br />
Trotz mancher Differenzen im Wechsel der Jahrzehnte<br />
scheint die "Chemie" zwischen Partei und Jugendverband<br />
gestimmt zu haben. Personelle Verflechtung, getragen von<br />
GenossInnen wie Walter Neusel, Werner Kalipke, Herbert<br />
Bertling, Bertha Möller-Dostali, Helga Iwer, Gerd Deumlich,<br />
Anette Jäger, Peter Reuschenbach, Gitta Kastner,<br />
Heinz Buchholz, Friedhelm Balke, Horst Radtke, Erni<br />
Broszik, Britta Altenkamp, Dietmar Dieckmann, Christa<br />
Becker-Lettow, Detlev Samland, Wolfgang Lettow an der<br />
Spitze und vielen anderen an der Basis sind dafür ein Indiz.<br />
Ihre Namen und ihre Leistung dürfen zu diesem Thema<br />
nicht fehlen. Sie stehen sowohl für <strong>Falken</strong>-, als auch<br />
für Parteiengagement und gemeinsames Ringen zur Erreichung<br />
unserer politischen Ziele, die nachhaltig die soziale<br />
Infrastruktur <strong>Essen</strong>s verändert und geprägt haben.<br />
In den geführten Interviews kristallisiert sich eine wünschenswerte<br />
Perspektive heraus, die Britta Altenkamp so<br />
formuliert: "Die <strong>Essen</strong>er SPD müsste sich einfach nur<br />
mehr für die <strong>Falken</strong> interessieren." Kurt Beck und Hubertus<br />
Heil haben es für die Bundespartei schon getan, die<br />
Landesvorsitzende Hannelore Kraft setzt mit ihrem Besuch<br />
ein deutliches Signal. An den <strong>Falken</strong> liegt es jetzt,<br />
diese "Botschaften" aufzunehmen. Denn für unser gemeinsames<br />
Ziel, eine soziale Gesellschaft ohne Kinderarmut,<br />
Jugendarbeitslosigkeit und Bildungsmisere, lohnt solidarisches<br />
Handeln. Dafür braucht man einander, vielleicht<br />
nicht mehr im Sinne von Familie, sondern als gut funktionierendes<br />
Team.<br />
<strong>EINMAL</strong> <strong>FALKE</strong> - <strong>IMMER</strong> <strong>FALKE</strong> 79