"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

"WENN ICH NICHT BEI DEN FALKEN GELANDET WÄRE, HÄTTE SICH MEIN
LEBEN SICHERLICH VÖLLIG ANDERS ENTWICKELT."
Interview mit Dietmar Dieckmann
Viele Jahre haben wir gemeinsam Seite an Seite für den
Kreisverband gerackert und gekämpft. Ich glaube wir kennen
uns einander recht gut. Würden Dich die Attribute
fleißig-diszipliniert, emotional-menschlich, kämpferischzielorientiert,
vielseitig, talentiert und beliebt gut charakterisieren?
Wenn ja, würdest Du meiner Vorstellung vom
"idealen Falken" recht nahe kommen.
Ich weiß nicht, ob ich den idealen Falken verkörpere. Mit
solchen Einschätzungen sollte man vorsichtig sein.
Außerdem gilt: Eigenlob stinkt. Deshalb kommentiere ich
Deine Einschätzung besser nicht. Zumal es sicherlich einige
bei den Falken gibt, die neben meinen Stärken auch
meine Schwächen wahrgenommen haben.
Als Arbeiterkind hast Du Deine beruflichen Ziele bis jetzt
konsequent weiter verfolgt, trotz vieler Erschwernisse.
Wie hat Dir die Sozialisation bei den Falken dabei geholfen?
Wenn ich nicht bei den Falken gelandet wäre, hätte sich
mein Leben sicherlich völlig anders entwickelt. Wer weiß,
vielleicht wäre ich heute immer noch Verkäufer und ein
unpolitischer Mensch. Ich habe den Falken viel zu verdanken.
Alles wovon ich heute profitiere, habe ich dort
gelernt. Sei es durch die vielen Funktionen, die ich übernommen
habe, durch die konsequente Bildungsarbeit oder
durch die Kontakte zu den vielen Genossinnen und
Genossen, die echt was drauf hatten. Im Kern habe ich bei
den Falken das gelernt, was Herbert Wehner einmal in
dem kurzen Satz ausgedrückt hat: "Organisation ist
Politik." Es gilt nämlich nicht nur die politischen Zusammenhänge
zu verstehen, sondern es geht gerade darum,
Prozesse zu organisieren, um Politik gestalten zu können.
Letztendlich habe ich den Falken noch etwas sehr Schönes
zu verdanken, dort habe ich meine Frau kennengelernt.
Für den KV warst Du ein Glücksfall, immer da, wenn es
irgendwo brannte, vom Kloputzen über Zeltaufbau. Du
warst Hintergrund-Redakteur und engagiert taktierender
Gremienvertreter. Was hat Dir eigentlich am meisten Spaß
gemacht?
Kloputzen definitiv nicht. Im Kern hatte ich an allem
Spaß. Obwohl zur Ehrlichkeit dazugehört, dass ich auch
Aufgaben übernommen habe, die mir keinen Spaß
gemacht haben, die aber erledigt werden mussten. Am
allermeisten Spaß hatte ich während der Falken-Partys, die
wir im Falkenheim Nord, in den Zeltlagern oder in vielen
Discotheken in Essen und Umgebung organisiert haben.
Das ist lange her, bleibt aber unvergessen.
Bei der Wahl zum 1. Vorsitzenden hast Du Dich bis 1993
vornehm zurückgehalten und Dich mit dem Stellvertreter-
Job begnügt. Ich weiß von Dir, dass Du besonders mit der
Ära Stefan Guthoff einige Probleme hattest. Was hättest
Du inhaltlich anders gemacht als Stefan?
Stefan Guthoff hat als KV-Vorsitzender in Essen eine hervorragende
Arbeit geleistet. Er hatte ein unglaubliches
Ehrenamtliche Funktionen:
Jahrgang 1961, Mitglied seit 1979, SJ-Gruppenleiter, im
Vorstand Stellvertr.Vorsitzender, danach 1. Vorsitzender
1993-1994, jahrelang AKJ- und
Jugendhilfeausschussvertreter und KV-Revisor, Mitglied
im Bezirksvorstand, 1993 - 1995 Mitglied Kommission
Erarbeitung der Grundsatzerklärung, 1997 - 1999
Mitglied Bundesvorstand
Mitgliedschaften:
Gewerkschaftsmitglied seit 1979, Mitglied der AWO seit
1996, Mitglied der SPD seit 1987, von 2000 im UB-
Vorstand der Gelsenkirchener SPD , seit 2005 1.
Vorsitzender, seit 2006 Sprecher SPD-Regio Ruhr-West,
seit 2006 einer der vier Koordinatoren der Ruhr-SPD
Berufliches:
Ausbildung zum Verkäufer, Zivildienst beim KV, 2.
Bildungsweg und Sowi-Studium zum Dipl.-
Sozialwissenschaftler, von 1990 - 1991 Angestellt bei
SJD - Die Falken Bez. NR, 1991-2002 Wissenschaftl.
Mitarbeiter des MdL Hans Frey, von 2002 - 2004
Referent bei der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für
Kommunalpolitik , seit 2004 Referent SPD-
Landtagsfraktion für Schule und Weiterbildung
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