17.01.2013 Aufrufe

"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Interview mit Peter Kurfeldt<br />

"SOLCHE EINRICHTUNGEN SIND BILDUNGSPOLITISCH MITTELFRISTIG<br />

DIE BESTE INVESTITION FÜR UNSERE GESELLSCHAFT …"<br />

Denkt man an das HRH, denkt man<br />

automatisch an Peter Kurfeldt. Das<br />

Haus trägt eindeutig Deine<br />

Handschrift, ohne Peter Kurfeldt<br />

gäbe es diese Einrichtung nicht ohne<br />

den heutigen Glanz und die allseits<br />

anerkannte und beliebte besondere<br />

Atmosphäre. Du hast viel "Herzblut"<br />

dort gelassen und musstest Dich oft<br />

gegen Vorgaben von Kreisverbandoder<br />

Jugendheimbauvorstand behaupten,<br />

um Deine Vorstellungen durchzusetzen.<br />

Du hast es mit beharrlicher<br />

Geduld und kontinuierlicher Überzeugungsarbeit<br />

meist geschafft. Wie<br />

siehst Du das, gibt es Beispiele, wo es<br />

letzthin nicht in Deine Richtung ging.<br />

Ja, klar: die - aus welchen Gründen<br />

auch immer - fehlenden Belegungen<br />

des eigenen Kreisverbandes und:<br />

gerne hätte ich hier mehr Platz -<br />

Fußball, Zelten, Toben, aber leider<br />

sind alle diese angedachten Projekte<br />

gescheitert, z.B. der Pferdehof gegenüber<br />

als Ergänzung zu unserem<br />

Angebot...die angrenzenden Wiesen<br />

pachten oder kaufen... leider sind hier<br />

wirklich alle Züge abgefahren: Die<br />

Nachbarn mögen uns hier nicht<br />

besonders.<br />

Du warst mein Vorgänger als KV-<br />

Geschäftsführer, hast den Job aber<br />

nach nicht allzu langer Zeit aufgegeben,<br />

vor allem weil sich Deine<br />

Vorstellungen der<br />

Kreisverbandsfinanzierung nicht mit<br />

den Vorgaben des Vorstands deckten,<br />

übrigens zu Recht. Peter Kurfeldt war<br />

also nie pflegeleicht für seine<br />

Vorstände, wenn es um wesentliche<br />

Arbeitsziele und Inhalte ging. Das<br />

machte die Zusammenarbeit oft nicht<br />

leicht, aber die Ergebnisse gaben Dir<br />

meist Recht. Als Beispiele fallen mir<br />

spontan die Hausordnung und das<br />

Rauchverbot ein. Ohne konsequente<br />

Umsetzung dieser Regularien wäre<br />

meiner Ansicht die Hütte schon verrottet?<br />

'Hausordnung' und 'Rauchverbot'<br />

gibt's bei uns gar nicht, vielmehr<br />

erklären wir unseren Gästen, dass<br />

Rücksicht, Umsicht und Toleranz<br />

Tugenden sind, die zum<br />

Zusammenleben zwingend erforderlich<br />

sind, und vernünftige Menschen<br />

rauchen eh nicht. Wir verbieten hier<br />

also nicht, denn 'verbieten muss verboten<br />

werden' , wir weisen auf die<br />

notwendigen Grenzen hin, erklären<br />

deren Bedeutung, zeigen Gefahren<br />

auf und verweisen auf die Interessen<br />

der anderen Kinder. Das Konzept ist<br />

einfach und gut, warum sollen unsere<br />

Gäste also damit nicht ordentlich<br />

umgehen? Und es funktioniert!<br />

Was sind für Dich die wesentlichen<br />

Gründe für die Attraktivität und<br />

Beliebtheit des Hauses?<br />

Wir nehmen alle Gäste ernst, wir sind<br />

freundlich, familiär, erklären viel,<br />

bemühen uns wirklich um alle. Gut,<br />

wir haben natürlich auch irgendwie<br />

den Nerv der Kiddys mit unseren<br />

Hochbetten getroffen und die ausgesprochen<br />

gute Küche tut natürlich<br />

ordentlich was dazu bei. Na ja, und<br />

die Lage der Einrichtung ist ja auch<br />

nicht ohne, rund 80 % Prozent unserer<br />

Gäste sind 'Wiederholungstäter'.<br />

Das Haus ist von der Belegung<br />

erfreulich gut ausgelastet. Trotzdem<br />

wird die Finanzierung der<br />

Einrichtung mangels knapper werdender<br />

öffentlicher Zuschüsse immer<br />

schwieriger. Was ist zu tun, um die<br />

erworbenen Qualitätsstandards zu<br />

erhalten?<br />

Kämpfen um jeden Gast, um jede<br />

Gruppe, um jeden Euro. Auf politischer<br />

Ebene deutlich machen, dass<br />

genau solche Einrichtungen wie die<br />

unsere nicht nur finanziell, sondern<br />

gerade auch bildungspolitisch mittelfristig<br />

die beste Investition für unsere<br />

Gesellschaft darstellt und, da wo<br />

möglich, müssen wir natürlich auch<br />

unsere Angebote erweitern und verbessern.<br />

Du gehst in einigen Jahren in Rente.<br />

Was möchtest Du bis dahin noch von<br />

Deinen Visionen für das Haus umsetzen?<br />

Was? Wer wünscht sich das? Aber<br />

ernsthaft: Ja, es gäbe es noch zwei, drei<br />

Projekte: Zum einen muss dringend<br />

der Eingangsbereich erweitert werden,<br />

auf dem unteren Zeltplatz will ich<br />

noch eine 'feste' Küche errichten, die<br />

Heizungsanlage muss unbedingt auf<br />

den neuesten (Solar/Gasbrennwert)Stand<br />

gebracht werden und in<br />

diesem Zusammenhang will ich auch<br />

noch unser 'Brauchwasser' sinnvoll<br />

über Regenwasser und Zisterne nutzbar<br />

machen und langfristig: vielleicht<br />

kann ich den Anstoß geben, dass an<br />

der rückwärtigen Giebelseite des Hauses<br />

ein Anbau wächst.<br />

Jahrgang 1951, Mitglied seit 1976,<br />

Gruppenleiter Stadtbezirk West<br />

1977-1986; KV Geschäftsführer<br />

1978-1980, Projekt- und<br />

Hausleitung Heinrich-Rabbich-<br />

Haus 1986 - 1994, seit 1994<br />

Geschäftsführer des gemeinnützigen<br />

Trägervereins Heinrich-<br />

Rabbich-Haus e.V.<br />

<strong>EINMAL</strong> <strong>FALKE</strong> - <strong>IMMER</strong> <strong>FALKE</strong> 97

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!