"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen
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WIRKEN<br />
"WIR BRAUCHEN BESSERE LEHRER UND EIN EINHEITLICHES,<br />
GUT FINANZIERTES BILDUNGSSYSTEM, DAS NICHT VOR<br />
POLITISCHEN FRAGEN REIßAUS NIMMT."<br />
Interview mit Stefan Münch<br />
Ich möchte Dich stellvertretend für alle jungen<br />
Vorsitzenden nach 1995 interviewen. Ihr habt das<br />
Kreisverbandsruder und das Erbe einer bewegten, stolzen<br />
Vergangenheit übernommen. Viele erfahrene<br />
MitarbeiterInnen sind damals ausgeschieden, die<br />
Ehrenamtliche Funktionen:<br />
Jahrgang 1979, Mitglied seit 1996,<br />
Gruppenmitglied in Holsterhausen 1996-1998,<br />
Gruppenleiter 1998-2002, Freizeithelfer und -Leiter,<br />
Vorstandsmitglied für den SJ-Ring und 1. Vorsitzender,<br />
aktuell 2. Vorsitzender des JHB und HRH<br />
Berufliches:<br />
Abitur 1998, Ausbildung zum Informatikkaufmann bis<br />
2002; Selbständigkeit, Lehramtsstudium Englisch, Sport,<br />
Deutsch, Mathematik und Studium Umwelttechnik und<br />
Ressourcenmanagement bis heute<br />
Gesellschaft und die Rahmenbedingungen hatten sich<br />
nachteilig für die Jugendverbandsarbeit geändert. Wo lagen<br />
die Hauptprobleme für Eure Vorstandsarbeit?<br />
Wir haben viele Aufgaben gleichzeitig lösen müssen. Es<br />
gab immer weniger langfristig aktive und zuverlässige<br />
Mitglieder. Das mündete unmittelbar in dem Problem,<br />
Nachwuchsfunktionäre zu finden. Viel Arbeit lastete auf<br />
wenigen Schultern. Zudem kappte uns die Politik in<br />
Kommune und Land immer weiter die Zuschüsse, die<br />
Anforderungen an die politische Außenvertretung und<br />
Rechtfertigung stieg jedoch stets. Gleichzeitig trugen veränderte<br />
Interessen unserer Klientel dazu bei, dass wir mit<br />
unseren Angeboten immer weniger Kinder und<br />
Jugendliche erreichen konnten.<br />
Euch ist es gelungen, trotz der beschriebenen<br />
Schwierigkeiten, einige politische Akzente zu setzen und<br />
tolle Aktionen hinzulegen. welche würdest Du da hervorheben?<br />
Hier ist ganz klar die Volksinitiative an erster Stelle zu<br />
nennen und, neben all den anderen Veranstaltungen, wie<br />
Zeltlager, Gruppen und Über-Mittag-Betreuung, noch das<br />
Info-Mobil als ein einzigartiges und hervorragend angenommenes<br />
Angebot in unserer Stadt.<br />
Für mich und andere <strong>Falken</strong> warst Du einer der<br />
Hoffnungsträger für die Zukunft des Verbandes. Was hat<br />
Dich zum Aufhören bewogen. War es nur die ständige<br />
Überlastung und die Konzentration auf das Studium?<br />
Nein, es war vielmehr die Belastung und<br />
Perspektivlosigkeit, die aus ständigen, scheinbar unlösbaren<br />
Konflikten mit der Geschäftsführung und dem Rest<br />
des Vorstandes resultierte. Ich hatte einfach eine ganz<br />
andere "Linie" als viele meiner GenossInnen damals.<br />
Nicht nur die <strong>Essen</strong>er <strong>Falken</strong> haben ihre "Krise", Ähnliches<br />
sieht man im Bundesverband, bei den anderen<br />
Jugendverbänden, Parteien, Gewerkschaften. Was muss<br />
aus Deiner Sicht als junger Mensch passieren, um diesem<br />
Trend der Entpolitisierung Einhalt zu gebieten?<br />
Wir brauchen bessere Lehrer und ein einheitliches, gut<br />
finanziertes Bildungssystem, das nicht vor politischen<br />
Fragen Reißaus nimmt.