"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen
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über dessen Wirken zu informieren.<br />
Ein anderes Ziel gingen die <strong>Falken</strong> 1967 mit dem Einstieg<br />
der <strong>Falken</strong>arbeit in sozialen Brennpunkten an. Ziel<br />
war es, die Situation von obdachlosen Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen zu verbessern und die sozialen<br />
Brennpunkte abzuschaffen. 1970 wurde zusammen mit<br />
Vertretern der AWO der "Verein für Kinder- und Jugendarbeit<br />
in sozialen Brennpunkten" gegründet, Horst Radtke<br />
wurde Erster Vorsitzender, Ernst Broszik der Geschäftsführer.<br />
In 13 von 20 Siedlungen waren damals Mitarbeiter-<br />
Innen der <strong>Falken</strong> und der AWO tätig. Entsprechend demokratischer<br />
Mitbestimmungsmodelle der <strong>Falken</strong> wurden<br />
in den Brennpunkten Interessengemeinschaften der Bewohner<br />
installiert, die für die Regelung vieler Angelegenheiten<br />
der Siedlung verantwortlich waren. Die gemeinsame<br />
Arbeit führte auch zu quantitativem Wachstum der<br />
<strong>Falken</strong>aktivitäten. Viele der Brennpunktkinder fuhren in<br />
die Sommerzeltlager, die Angebote mussten infolge des<br />
Zulaufs verdoppelt werden, neue HelferInnen wurden<br />
benötigt, die wiederum aus den damals oft abfällig "Mau-<br />
Maus" genannten sozialen Brennpunkten rekrutiert werden<br />
konnten.<br />
Weitere Akzente setzten die <strong>Falken</strong> mit ihrer Öffnung<br />
hin zu Randgruppen wie Rockern und Aussiedlern, schufen<br />
im Prager Frühling Kontakte zur damaligen CSSR und<br />
weiteren Ostblockstaaten, planten die Modell-Feriencamps<br />
"Camp 68" im Emil-Frick-Heim und "Camp 70" in<br />
Oer-Erkenschwick.<br />
Traditionelle Spielformen des "Tag des Kindes" fanden<br />
Ergänzung durch innovative Ideen der neuen Spiel- und<br />
Abenteuerpädagogik, die Forderung nach kindgemäßer<br />
Umgestaltung der städtischen Spielplätze wurde erstmals<br />
in <strong>Essen</strong> jugendpolitisch formuliert. Die <strong>Falken</strong> besaßen<br />
das erste "Bubbleplast" in <strong>Essen</strong>, in einem Gespräch mit<br />
dem damaligen Messechef Günther Claassen wurden die<br />
Idee der Spielemesse geboren und die Grundlagen für die<br />
späteren Ferienspielaktionen in den Messehallen geschaffen.<br />
Trotz dieser Schwerpunkte in sozialen Arbeitsfeldern<br />
waren die <strong>Essen</strong>er <strong>Falken</strong> an vorderster Stelle, wenn es<br />
politisch brannte. Der Kreisverband übernahm oft die<br />
Organisation der Proteste und Aktionen. Die Tabelle am<br />
Schluss des Kapitels liefert einen Überblick der vielen<br />
politische Höhepunkte.<br />
Um diesen Zuwachs an Aktivitäten bewältigen zu können,<br />
mussten zwangsläufig die Büro- und Personalkapazitäten<br />
erhöht werden. So war es Strategie, mit den öffentlich<br />
beachteten Aktivitäten und der dadurch erlangten<br />
jugendpolitischen Akzeptanz neue Fördertöpfe zu öffnen.<br />
An der Entwicklung des Stadtjugendplans als kommunalem<br />
Förderinstrumentarium arbeiteten die <strong>Falken</strong> entscheidend<br />
mit. Bald gab es einen zusätzlichen Bildungsreferenten<br />
und Pädagogen für die Offene Tür in Holsterhausen<br />
und die Armstraße, die Zuschüsse für die Aktivitäten<br />
vervielfachten sich. Ende der 70er Jahre arbeiteten<br />
im Kreisverband acht Hauptamtliche und drei Zivildienstleistende,<br />
es gab über 20 Gruppen. Über 500 <strong>Essen</strong>er<br />
Kinder und Jugendliche nahmen an den Ferienfreizeiten<br />
teil.<br />
Für die <strong>Essen</strong>er <strong>Falken</strong> legte diese Ära die Grundlagen<br />
für die weitere positive Entwicklung des Kreisverbandes.<br />
Erheblichen Anteil daran hatten die Leistungen und<br />
Führungsqualitäten von Horst Radtke und Wolfgang<br />
Lettow als Vorsitzende. Ihre langjährigen Amtszeiten<br />
sorgten für Kontinuität nach innen und außen und dienten<br />
den vielen neuen ehrenamtlichen und hauptamtlichen<br />
Funktionären als verlässliche Orientierung.<br />
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