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"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

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Auf dem Weg zu festen Gruppen:<br />

Aktivitäten sozialdemokratischer Organisationen für<br />

Kinder<br />

Anders als in der Jugendarbeit konnte sich auf Grund<br />

des Reichsvereinsgesetzes während es Kaiserreichs eine<br />

spezielle sozialistische Organisation für Kinder nicht entwickeln.<br />

Selbst den Arbeiter-Turnvereinen war es untersagt,<br />

Kinderabteilungen aufzubauen. Allerdings entstanden<br />

im sozialdemokratischen Spektrum bereits vor dem<br />

Ersten Weltkrieg Kinderschutzkommissionen, die sich um<br />

die Einhaltung der mühsam erkämpften Kinderschutzbestimmungen<br />

bemühten und Missbrauch in der gewerblichen<br />

Kinderarbeit entgegenzuwirken trachteten. Sie können<br />

als eine der Wurzeln für spätere Wohlfahrtstätigkeit<br />

und Jugendpflegearbeit der Sozialdemokratie angesehen<br />

werden. Darüber hinaus veranstalteten Sozialdemokraten<br />

an vielen Orten im Sommer Ferien- und Familienausflüge<br />

und zu Weihnachten Kinderbescherungen für Kinder von<br />

Gewerkschafts- und Parteimitgliedern.<br />

In <strong>Essen</strong> wurden diese Aktivitäten für Kinder auch<br />

nach der Revolution von 1918 weitergeführt und sogar<br />

intensiviert. So findet sich in der <strong>Essen</strong>er Arbeiterzeitung<br />

vom 7. Juni 1919 folgende Anzeige:<br />

"Ferienausflug für Kinder der Parteigenossen und<br />

Gewerkschafter am Mittwoch, 11. Juni. Sammelplatz für<br />

<strong>Essen</strong> Stadt: Burgplatz, morgens 8 1/2 Uhr; <strong>Essen</strong>-West:<br />

Ecke Hobeisen- und Berzeliusstr. 8 Uhr; <strong>Essen</strong>-<br />

Rüttenscheid: Rüttenscheider Marktplatz 8 1/2 Uhr.<br />

Gemeinsamer Treffpunkt 9 Uhr am Elisabethkrankenhaus.<br />

Parteigenossen, Gewerkschafter! Lasst eure Kinder an diesem<br />

Ausflug teilnehmen."<br />

Träger dieser in den Sommermonaten regelmäßig einmal<br />

wöchentlich durchgeführten Spiel- und Ferienausflüge<br />

war anfangs eine Ferienspielkommission der SPD und ab<br />

1923 die Arbeiterwohlfahrt. [...] Es handelte sich bei diesen<br />

Veranstaltungen um eher punktuelle Betreuungsmaßnahmen,<br />

hinter denen noch kein spezifisch erzieherisches<br />

Konzept stand. Allerdings waren diese Kinderausflüge von<br />

Beginn an bewusst ein Angebot für Arbeiterkinder außerhalb<br />

kirchlicher oder nationaler Einflüsse.<br />

Die bereits traditionsreiche Form der Kinder- und<br />

Ferienausflüge geriet leider bald in die Parteiquerelen zwi-<br />

schen SPD und USPD. Bei einer Veranstaltung der USPD<br />

vom August 1919 kritisierte eine Teilnehmerin die gemeinsame<br />

Durchführung der Ferienausflüge. Sie forderte, eigenständige<br />

Ausflüge für Kinder von US zu veranstalten.<br />

Hier wurden bereits die Anfänge für zwei unterschiedliche<br />

Kinderorganisationen gelegt. Zwar entwickelte die

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