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"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

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Sprünge vom höchsten Hochbett<br />

nie länger als ein halbes Jahr überlebt.<br />

Doch jetzt hat er etwas gefunden,<br />

ebenso wie für die geniale zusammenklappbare<br />

Feuerleiter aus<br />

Norwegen, die der TÜV erst nicht<br />

abnehmen wollte, aber dann doch<br />

musste. Oder die Rollos der Dachfenster;<br />

selbst 100 Mark Anschaffungspreis<br />

pro Stück waren ihm zu<br />

viel. Mit Stoff aus dem Ausverkauf,<br />

je zwei Dübeln und einer Schnur<br />

bastelte der studierte Betriebswirt<br />

die Rollos selber.<br />

,.Um sich bei einem Zwölf-Stunden-Tag<br />

noch zum Basteln hinzusetzen,<br />

muss man schon verrückt sein",<br />

bekennt der ehemalige Geschäftsführer<br />

der <strong>Falken</strong>, der das Haus erst<br />

gar nicht, dann nicht länger als vier<br />

Jahre leiten wollte, und hier nun in<br />

Rente gehen will, wenn er einen<br />

Nachfolger gefunden hat. Das steht<br />

auf dem nächsten Fünf-Jahres-Plan.<br />

Eine neue Toilettenanlage steht<br />

noch auf der Liste der größeren<br />

Wünsche.<br />

Das Haus gehört seit fünf Jahren<br />

den <strong>Falken</strong>. Das Gelände ist auf 59<br />

Jahre bei der Stadt <strong>Essen</strong> gepachtet,<br />

Diesen Entschluss fällte der Trägerverein,<br />

nachdem Leute in Limousinen<br />

vorgefahren seien und erklärt<br />

hätten, für den Golfplatz wollten sie<br />

hier mit der Stadt alles klarmachen.<br />

Vor 30 Jahren waren es verschiedene<br />

Kräfte bei der Stadt, der SPD<br />

und den <strong>Falken</strong>, die das Gelände mit<br />

dem verlassenen Gemäuer zu einer<br />

Jugendbildungseinrichtung umbauen<br />

wollten. Männer der Tat und der<br />

ersten Stunde: Helmut Hellweg mit<br />

NRW-Zuschüssen, Horst Radtke<br />

von den <strong>Falken</strong>, Werner Kalipke als<br />

Leiter eines Hüttendorfes in Oer-<br />

Erkenschwick, wo ihn die Erfahrung<br />

gelehrt habe: Nicht noch einmal so<br />

etwas, lieber das Gemäuer erhalten<br />

und nutzen. Erst passierte wenig,<br />

dann wurde in Stand gesetzt, der<br />

neue Geschäftsführer der <strong>Falken</strong>, eben<br />

jener damalige Twen Kurfeldt,<br />

kümmerte sich mehr um das Haus,<br />

behielt es als Vorstandsmitglied im<br />

Auge und musste 1986 seine große<br />

Klappe umsetzen: "Ich zeige Euch,<br />

wie man so etwas macht." Es begann<br />

mit 800 Teilnehmertagen, also im<br />

Durchschnitt nur drei proTag, ging<br />

hoch bis 8000 Teilnehmertage, 25<br />

pro Nacht, und das bei einem Saisongeschäft,<br />

bei dem in den Sommerferien<br />

und im Winter wenig<br />

läuft.<br />

Doch diese Zahlen kann Kurfeldt<br />

nicht halten, weil ihm das Personal<br />

fehlt. Seit langem sucht er verzweifelt<br />

einen Zivildienstleistenden und<br />

noch dringender eine Hauswirtschafterin,<br />

die ganz amtlich nach<br />

BAT bezahlt wird. Das kann je nach<br />

Ausbildung und Alter bis zu 4000<br />

netto sein. "Doch es muss auch ab<br />

und zu am Wochenende gearbeitet<br />

werden. Nicht immer, aber manchmal<br />

und eben nicht nur zwischen 8<br />

und 16 Uhr." Sonst aber alles nach<br />

Tarif, freie Tage zum Ausgleich und<br />

alle Sozialleistungen. Wenn ich so<br />

jemanden finde, kann ich wieder<br />

mehr der schon flehenden Gruppen<br />

annehmen." Die Frau finanziere sich<br />

somit ja selbst. So lange ist er auf<br />

die Hilfe von Ehemaligen angewiesen,<br />

die immer wieder einspringen:<br />

"Weil wir ein netter Haufen sind",<br />

sagt der Fünfzigjährige nicht ohne<br />

Stolz.<br />

Es war nicht alles eitel Sonnenschein<br />

in den vergangenen 25 Jahren:<br />

Da war der Brand und der Überfall,<br />

bei dem Peter Kurfeldt<br />

schwer verletzt wurde; auch seelisch.<br />

Früher schlief er im Haus, lebte<br />

selten außerhalb der genau vor<br />

100 Jahren eröffneten Schule. Die<br />

Freundin stellte aber später auch<br />

den nur für Stunden Heimkehrenden<br />

vor eine Entscheidung, die er<br />

für sie, sich und seine Gesundheit<br />

fällte. Es gibt die täglichen Sorgen<br />

und größere. Aber daran will der<br />

Fünfzigjährige nicht denken, nicht<br />

bei einem Vierfach-Jubiläum eines<br />

Hauses, das es ohne ihn so nicht<br />

geben würde. [...] G.B<br />

1996<br />

Brandanschlag mit katastrophalen Folgen:<br />

Gesamtschaden für den Verein: über<br />

500.000 DM<br />

1997<br />

Wiederaufbau der Einrichtung, Versicherungen<br />

übernehmen nur ca. 440.000 DM<br />

vom Schaden; Ausbau des Dachgeschosses<br />

zu Schlafräumen, Erweiterung der Sanitäranlagen,<br />

eine weitere Küche wird eingerichtet.<br />

Nach langen Verhandlungen endlich<br />

Abschluss eines Erbpachtvertrages mit der<br />

Stadt <strong>Essen</strong>, gleichzeitig gelingt es, die aufstehenden<br />

Gebäude käuflich zu erwerben;<br />

Rechtssicherheit und langfristiger Bestandschutz<br />

= Vermögenssicherung sind endlich<br />

gewährleistet.<br />

1999<br />

Erste Planungen für eine Erweiterung. Seminar-<br />

und Aufenthaltsräume sind knapp<br />

2000<br />

Umbau der "Schuppenanlage", Anbau eines<br />

Mehrzweckraumes (Sommerhaus), Ausbau<br />

Zeltplatz mit Terrasse und Bauwagen<br />

2002<br />

Projekt: Kinderbauernhof/Jugendpferdehof<br />

am Geilinghausweg wird angedacht und<br />

scheitert.<br />

2004<br />

Erste Spatenstiche für den Ausbau der<br />

Zeltplätze; Über 20.000 Euro werden für<br />

Erdarbeiten, Kanalisation, Wasser und<br />

Strom, Erneuerung der Treppen, Zäune etc.<br />

ausgegeben.<br />

2005<br />

Ausbau Zeltplatz schreitet voran: Küche<br />

und Sanitäranlagen (6 WC/2 Waschräume,<br />

3 Waschplätze außen; 3 Duschen - 2 innen<br />

und 1 außen) wurden in Eigenregie erstellt.<br />

Demnächst wird die Terrasse überdacht,<br />

eine weitere Außenküche auf der Giebelseite<br />

sowie weitere Sanitäranlagen für den<br />

unteren Zeltplatz in Angriff genommen.<br />

2006<br />

Großer Anbau mit Sanitäranlagen ( 8<br />

WC/4 Waschräume mit 8 Waschplätzen, 2<br />

Waschplätze außen; 5 Duschen - 4 innen<br />

und1 außen) wurden in Eigenregie erstellt<br />

und Pfingsten 2006 von über 140 Personen<br />

in Betrieb genommen. Überdachte "Küchen-Terrasse"<br />

ist erstellt, optische Feinheiten<br />

werden bis zum Sommer 2007 noch<br />

vorzunehmen sein.<br />

<strong>EINMAL</strong> <strong>FALKE</strong> - <strong>IMMER</strong> <strong>FALKE</strong> 95

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