"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen
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ZEITREISE<br />
“... eine Mitgliedschaft bei den <strong>Falken</strong> wäre mit dem römisch-katholischen Glauben nicht zu<br />
vereinbaren. Andererseits gab es Geistliche, die gerne<br />
mit <strong>Falken</strong> zusammenarbeiteten.”<br />
Die Gefahren, die damals in den Aktivitäten der <strong>Falken</strong><br />
gesehen wurden, zeigen sich z.B. darin, dass ein Kaplan<br />
aus Karnap im Religionsunterricht seinen Schülern "erklärte",<br />
dass eine Mitgliedschaft bei den <strong>Falken</strong> mit dem römisch-katholischen<br />
Glauben nicht zu vereinbaren wäre.<br />
Andererseits gab es bis in die 70er Jahre hinein Geistliche,<br />
die gerne mit <strong>Falken</strong> zusammenarbeiteten, etwa als Helfer<br />
in Freizeiten oder gar als Mitstreiter in sozialen Brennpunkten.<br />
Bei all den politischen Positionierungen, die der Verband<br />
in dieser Zeit vornahm, darf die alltägliche Gruppen-<br />
und Freizeitarbeit niemals vergessen werden. Der KV <strong>Essen</strong><br />
war zu dieser Zeit auf Bezirksebene eine lange Zeit<br />
ungeschlagen in Fußballspielen (7:5 und 3:2 gegen den KV<br />
Düsseldorf) und regelmäßig wurden KV-Tischtennismeisterschaften<br />
(als Beispiel) durchgeführt.<br />
Alle Zeltlager des KV in dieser Schrift aufzuführen,<br />
würde den Umfang und Auftrag dieser Schrift sprengen.<br />
Als exemplarisches Beispiel sei hier das Zeltlager Nieblum<br />
auf Föhr genannt. Vom 16. August bis 5. September 1967<br />
fand dieses Camp "Unsere Welt" statt. Eine Zeltgemeinschaft<br />
bestand aus neun Kindern, zehn Zelte bildeten ein<br />
Dorf, zu dem ein ernannter Bürgermeister (wir sagen<br />
heute Dorfleiter dazu) zählte. Ein Helferdorf wurde darüber<br />
hinaus gegründet. Das Kinderparlament wurde von<br />
1965-1980<br />
den Kindern selbst gewählt. "Groschenhefte" oder<br />
"Schundromane" sollten nicht mit ins Gepäck. Es gab<br />
einen "Tag der Selbstverwaltung", an dem der erwählte<br />
Parlamentspräsident (ein Kind) zum Lagerleiter wurde, die<br />
Zeltsprecher zu Zelthelfern und die jeweiligen Dorfsprecher<br />
zu Dorfleitern. Dieses Demokratiemodell wurde<br />
jedoch im Laufe der 70er Jahre immer umstrittener, insbesondere<br />
der Tag der Selbstverwaltung, weil er sich teilweise<br />
als Farce erwies und mit der eigentlichen Idee der<br />
Selbstverwaltung nichts mehr zu tun hatte, so dass im<br />
Laufe einer neu aufbrechenden politisch-pädagogischen<br />
Debatte dieser Zeitära nach neuen Demokratiemodellen<br />
gesucht wurde.<br />
Ende der 60er Jahre begannen <strong>Falken</strong> auch intensiv, sich<br />
um das Klientel der Obdachlosen und Aussiedler zu kümmern,<br />
sowohl bei der Organisierung von Kinder- und<br />
Jugendgruppen, als auch in speziell dafür ausgerichteten<br />
Zeltlagern oder in der Gremienarbeit. Diese Arbeit war<br />
letztendlich so erfolgreich und extensiv, dass der Verband<br />
Anfang 1970 den "Verein für Kinder- und Jugendarbeit in<br />
sozialen Brennpunkten e.V." gründete, um auch in Zukunft<br />
seinen selbstgestellten Aufgaben gerecht werden zu<br />
können. Dessen erster Vorsitzender wurde der <strong>Falken</strong>vorsitzende<br />
Horst Radtke.<br />
Zwischen den <strong>Falken</strong> auf der einen und der APO und