"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

“Unsere Erfahrungen im
Medienbereich machen uns zu
kompetenten Partnern.”
KINDER- UND
JUGENDMEDIENARBEIT
Lesen, Schreiben, Rechnen, aber auch das gekonnte Sehen
und Hören sind für das menschliche Miteinander
nahezu unverzichtbar. Je nach Geschlecht und sozialer
Herkunft werden diese Kulturtechniken jedoch unterschiedlich
genutzt und entscheiden damit über die
Nutzungsmöglichkeiten und Teilhabe an Kommunikationsformen
in unserer Gesellschaft - eine Herausforderung
für unsere Kinder- und Jugendmedienarbeit.
Schon in den späten 60er und frühen 70er Jahren gab
es hier Zeitungsprojekte, probten Bands im Haus und
gab es ein Fotolabor. Wurde dies anfänglich rein ehrenamtlich
organisiert, kamen mit der Jugendzentrumsbewegung
auch hauptamtliche Mitarbeiter hinzu, da in dieser
Arbeit ein öffentliches Interesse gesehen wurde.
Als die Wirtschaft Ende der 70er Jahre die Kaufkraft
der Jugendlichen entdeckte, bekam die öffentliche Kinder-
und Jugendarbeit kommerzielle Konkurrenz. Politisch
war damals Anti-AKW, Hausbesetzung, Friedensbewegung
und Jugendarbeitslosigkeit auf der Tagesordnung.
Flugblätter, die eigene Zeitung, Plakate und Aufkleber
waren damals neben Protestaktionen und Demonstrationen
beliebte Kommunikationsformen. Die
Falken engagierten sich im Verbund mit anderen Organisationen
für überbetriebliche Ausbildungsplätze. Innerverbandlich
entstand eine Arbeitslosenselbsthilfegruppe
aus Schulabgängern und StudentInnen - die SAS
(Sozialistische ArbeiterInnen Selbsthilfe). Neben Fahrrad-
und Lederwerkstatt gab es auch mediale Produkte in
Form von Siebdruck und dem Bau von Lautsprecherboxen.
Es dauerte auch nicht lange und es gründete sich
im Umfeld der SAS eine Theater- und Musikgruppe, die
später in Zusammenarbeit mit Duisburger Falken und
Gewerkschaftern das Rocktheater "Cocash" entstehen
ließ - Thema: der Zusammenbruch der Kohl- und Stahlindustrie
im Revier.
Ende der 80er Jahre wurde die Medienlandschaft auch
in NRW um private Anbieter erweitert. Die SPD-NRW
schaffte ein bundesweit einzigartiges Modell. Eine öffentliche
Veranstaltergemeinschaft und eine private Be-triebsgesellschaft
bildeten hierzu das "Zwei-Säulen-Modell"
und in den privaten Lokalrundfunk wurde der "Bürgerfunk"
als offener Kanal zeitlich integriert. Im Falkenzentrum
Süd entstand eine von der Landesanstalt für
Rundfunk anerkannte Radiowerkstatt. Seit Sendebeginn
des Lokalsenders Essen im April 1992 wird hier wöchentlich
eine ca. einstündige Radiosendung produziert. Dabei
versteht sich die Radiowerkstatt als Sprachrohr von
Kindern und Jugendlichen und arbeitet mit wöchentlich
wechselnden, meist jugendlichen Gruppen. Die Teilhabe
an einem Massenmedium, die Möglichkeit, Kindern und
Jugendlichen eine Kommunikationsplattform anbieten zu
können, mit der sie lokal ca. 10.000 Menschen erreichen,
stellte hohe technische und redaktionelle Anforderungen,
die die Hörerschaft auch an das eigene Programm binden
sollten. Dies war eine große Herausforderung und führte
auch zu Veränderungen bei den BesucherInnen im
Falkenzentrum.
Einsparungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit
in den 90er Jahren erforderten eine Spezialisierung und
Veränderungen der Zielgruppen. Für das Falkenzentrum
entschieden wir uns Ende der 90er Jahre für den Schwerpunkt
Medien- und Kulturarbeit und sind seit Anfang
2000 eine themenzentrierte Einrichtung in diesem Bereich,
ohne unseren Stadtteilbezug aufgeben zu wollen.
Daher kooperieren wir auch mit der Gesamtschule Holsterhausen,
der Theodor-Fliedner-Sonderschule und anderen
Schulen in unserem Umfeld. Unsere Erfahrungen im
Medienbereich machen uns zu kompetenten Partnern. So
gehören Computer- und Internetnutzung zu unseren
Lern- und Nutzungsangeboten, werden digitale Bilder
und Videos bearbeitet und Präsentationen erstellt und
seit neuestem kann man unser Radio auch podcasten. Die
Essener Falken könnt Ihr auch im Internet unter
www.falken-essen.de erreichen.
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