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"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen

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INTERVIEW & THEMA<br />

"AUSNAHMSLOS ALLE KINDER UND JUGENDLICHEN HABEN DAS<br />

RECHT AUF CHANCENGLEICHHEIT."<br />

Interview mit Oliver Kern<br />

Du bist neuer Geschäftsführer des Vereins, seit Dezember<br />

gibt es einen neuen Vorstand unter dem Vorsitz von Britta<br />

Altenkamp. Ihr seid angetreten, um den Verein aus der<br />

bedrohlichen Situation zu befreien, die sich existenzgefährdend<br />

im letzten Jahr aufgetan hat. Was ist da zu tun<br />

für den Verein?<br />

Zunächst einmal möchte ich der SJD-Die <strong>Falken</strong>-KV<br />

<strong>Essen</strong> herzlichst zum 100. Geburtstag gratulieren. Ich bin<br />

nun seit dem 1. April 2006 Geschäftsführer beim VKJ.<br />

Allerdings arbeite ich schon seit 1992 beim Verein. Als<br />

Mitarbeiter und Wegbegleiter in wahrlich stürmischen<br />

Zeiten habe ich zwei Kinderhäuser aufgebaut und war<br />

lange Betriebsratsvorsitzender. Die Entscheidung anzutreten,<br />

um den VKJ zu stabilisieren und zukunftssicher zu<br />

machen, ging nur mit starker Unterstützung über die<br />

Politik. Für mich war daher naheliegend, Britta Altenkamp<br />

zu fragen, für die Funktion der VKJ-Vorsitzenden zu kandidieren.<br />

Sie hat nicht gezögert und ist mit 100%<br />

Zustimmung gewählt worden. Mit ihr hat sich ein starkes<br />

Team im Vorstand gebildet und den Kampf aufgenommen,<br />

um unserem Ziel als VKJ - "Ausnahmslos alle Kinder und<br />

Jugendliche haben das Recht auf Chancengleichheit" in<br />

dieser "Großstadt für Kinder" - täglich ein Stückchen<br />

näher zu kommen. Aus meiner Sicht muss der VKJ, neben<br />

neuen Arbeitsfeldern, sich auch wieder mehr politisch einmischen<br />

und agieren. Es geht um die Zukunft unserer<br />

Kinder und Jugendlichen, da ist Handeln und Gestalten<br />

gefragt, nicht zaudern, stillhalten und abwarten.<br />

Du als Arbeiterkind kennst die <strong>Falken</strong> von Pfingstcamps<br />

und Freizeiten. Wie hast Du sie damals wahrgenommen?<br />

Ja, das war schon toll. Ich bin ja das siebte von zehn<br />

Kindern einer Arbeiterfamilie. Mein Vater war Trinker und<br />

nach der erlösenden Scheidung meiner Eltern 1972 war<br />

meine Mutter mit zehn Bälgern alleinerziehend. Der VKJ<br />

und die <strong>Falken</strong> waren für mich die einzige Möglichkeit,<br />

über die eigene Situation der Armut hinweg zu schauen,<br />

Perspektiven zu sehen, gesellschaftliche Teilhabe zu erleben<br />

und Freunde gewinnen. Denn als sogenanntes "asoziales<br />

Blag" war das Leben außerhalb dieser Unterstützung<br />

sehr mühsam und mitunter stigmatisiert. Für mich sind<br />

die <strong>Falken</strong> und der VKJ mein Schlüssel für das Tor in diese<br />

Gesellschaft gewesen. Dafür kann ich nur DANKE sagen.<br />

In den letzten zehn Jahren hat sich das traditionell nahe<br />

Verhältnis von <strong>Falken</strong> und Verein erheblich verschlechtert.<br />

Die gemeinsamen Pfingstcamps wurden aufgegeben und<br />

die satzungsmäßige Verankerung der <strong>Essen</strong>er <strong>Falken</strong> beim<br />

VKJ aufgelöst. Verantwortlich waren<br />

Kommunikationsdefizite, die die damals Verantwortlichen<br />

der <strong>Falken</strong> verursacht hatten. Siehst Du Chancen, in<br />

Zukunft wieder näher aneinanderzurücken und punktuell<br />

gemeinsam zu agieren, weil unser Klientel, benachteiligte<br />

Kinder und Jugendliche, wieder mehr denn jegliche<br />

Interessenvertretung braucht?<br />

Ich denke, Fehler sind da, um gemacht zu werden. Wer<br />

keine macht, bewegt sich nicht. Wichtig ist, dass wir daraus<br />

lernen. Es gibt große Chancen, den gemeinsamen Weg<br />

wieder zu beschreiten. Die Probleme auf dem Feld der<br />

kommunalen Kinder- und Jugendpolitik sind so groß, dass<br />

jeder gefordert ist, sich entsprechend aktiv und konstruktiv<br />

einzubringen. Ich würde mich freuen, diese Felder<br />

gemeinsam mit den <strong>Falken</strong> zu beschreiten, um in dieser<br />

Stadt wieder Politik für die Menschen zu machen. Es wird<br />

Zeit, dass in dieser Stadt nicht der Schwanz mit dem<br />

Hund wedelt, sondern der Hund bellt und die Zähne<br />

zeigt. In diesem Sinne freue ich mich auf viele dieser<br />

Möglichkeiten mit den <strong>Falken</strong> und wünsche für das<br />

Jubiläumsfest bestes Wetter, viele Gäste und tolle<br />

Geschenke.

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