"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen
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INTERVIEW & THEMA<br />
die insbesondere lokal brisante Themen aufgriffen. Alleingelassen?<br />
Schwer zu sagen, ist bei Pädagogen häufig der<br />
Weg schon das Ziel, gab es ab April 1992 für mich nur<br />
noch ein Ziel - jede Woche ein fertiges Produkt bei Radio<br />
<strong>Essen</strong> abzuliefern, da ansonsten der Status als Radiowerkstatt<br />
in <strong>Essen</strong> gefährdet war.<br />
SJ-Freizeiten ohne Blacky waren fast nie möglich. Was hat<br />
Dich daran immer wieder begeistert?<br />
Während meines Studiums habe ich mich sehr intensiv mit<br />
der Pädagogik Makarenkos, einem russischen Pädagogen,<br />
beschäftigt. Ich fand es äußerst interessant, wie veränderte<br />
gesellschaftliche Bedingungen hier aus kriminellen Jugendlichen<br />
den "neuen sozialistischen Menschen" erziehen<br />
konnten. Auch unsere Zeltlager sollen für Kinder und Jugendliche<br />
Gegenwelterfahrung ermöglichen. Der Alltag im<br />
Zeltlager, wenn seine Struktur stimmt - mit Zeltgesprächen,<br />
Vollversammlungen, öffentlichen Diskussionen, inhaltlichen<br />
Neigungsgruppen - ist bereits hoch politisch<br />
und erzieht automatisch. Früher hatten wir viele über 20-<br />
Jährige in unseren Freizeiten, die jetzt immer mehr die<br />
preiswerten Konsumangebote der Tourismusindustrie nutzen.<br />
Das erforderte von uns zuletzt neue Konzepte, die<br />
sich an jüngeren Jugendlichen orientieren. Zur Frage: Was<br />
mich an Zeltlagern immer begeistert hat, ist, dass du die<br />
Menschen so kennenlernst, wie sie sind, im Zeltlager kann<br />
sich niemand verstellen. Hier erleben die Kids die <strong>Falken</strong><br />
in allen Facetten. Nur die "reine Lehre" hilft uns nicht<br />
weiter, wir müssen auch gucken, ob unsere <strong>Falken</strong>ziele die<br />
Menschen erreichen!<br />
"Böse" oder besorgte Stimmen waren von Zeit zu Zeit zu<br />
hören, "der Blacky wird wohl nie seinen Keller - gemeint<br />
ist das <strong>Falken</strong>studio - verlassen, weil der viel zu sehr das<br />
Spielen mit den Knöppen" liebt. Verwunderlicher war es<br />
für viele, dass Du als eingefleischter OT-Dino jetzt den<br />
Wechsel zum KV-Geschäftsführer vollzogen hast?<br />
Naja, dass das <strong>Falken</strong>-Studio schon sehr umfangreiche<br />
Arbeit ist, brauche ich nicht zu erwähnen, die meisten<br />
wissen das, und unqualifiziertes Lästern, ohne mich direkt<br />
anzusprechen, ist keine <strong>Falken</strong>tugend. Das Studio jetzt zu<br />
verlassen, schmerzte doch. Als mich jedoch Mathias<br />
Lindemann fragte, ob ich die Position des Geschäftsführers<br />
im Kreisverband übernehmen wollte, dachte ich zunächst,<br />
diesen Job sollte vielleicht jemand Jüngeres übernehmen.<br />
Aber zahlreiche Gespräche ließen meinen Entschluss<br />
reifen, den Wechsel zu machen. Außerdem denke<br />
ich, dass ich als "letzter Dino" der alten Hauptamtlichen<br />
dem jungen Vorstand mit meiner Erfahrung den Rücken<br />
stärken kann, um das Schiff "Kreisverband" wieder auf<br />
bewährten Kurs zu bringen. Dazu gehört Spaß an dieser<br />
Arbeit, der langsam kommt, aber auch Geduld und<br />
Unterstützung.<br />
Biografisches:<br />
Jahrgang 1956, Mitglied seit 1977,<br />
als Praktikant des Vereins zu den<br />
<strong>Falken</strong> gestoßen, Gruppenleiter im<br />
Stadtbezirk bis Süd 1984, später im<br />
KV-Vorstand als SJ-Ring-Leiter<br />
und stellvertr. Vorsitzender bis 1984, hauptamtlicher<br />
Dipl. Pädagoge in der OT Holsterhausen1984-2007,<br />
seit April 2007 KV-Geschäftsführer