"EINMAL FALKE - IMMER FALKE" - Falken Essen
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INTERVIEW & THEMA<br />
und der Funktionäre immer viel zu gering. Es ist uns nicht<br />
ausreichend gelungen, unsere Angebote in Gruppen oder<br />
unseren Häusern den sich ändernden Bedürfnissen von<br />
Jugendlichen anzupassen. Den Blücherturm und den<br />
Schulpavillon in Katernberg nicht halten zu können, habe<br />
ich als bittere Niederlage empfunden. Die Debatte um<br />
eine Kooperation von Schule und Jugendarbeit kam nicht<br />
richtig in Gang. Wenn es später mit der Jugendarbeit weiter<br />
zurück ging, was ich nicht beurteilen kann, dann lag<br />
das sicherlich nicht an meinem Weggang. Es war der Trend<br />
der Zeit. Jugendarbeit war rückläufig und es war auch die<br />
Zeit vorbei, als es hieß "jung sein heißt links sein".<br />
Du bist nach dem Wechsel nach Bonn für den Bundesverband<br />
tätig geworden. Wie wurde der KV <strong>Essen</strong> vom Bundesvorstand<br />
gesehen und bewertet?<br />
Der KV <strong>Essen</strong> hatte beim BuVo immer einen guten Ruf.<br />
Nicht umsonst wurden einige größere Veranstaltungen in<br />
<strong>Essen</strong> durchgeführt. Kritisch gesehen wurde immer der<br />
Status des KV als eingetragener Verein.<br />
Seit vielen Jahren arbeitest Du nun schon beim Parteivorstand<br />
der SPD in Berlin als Referent. Wie erreicht Dich Dein<br />
Kommunale Jugendpolitik, die hier vorrangig dargestellt<br />
wird, vollzog sich nach dem Krieg ausschließlich in den<br />
dafür eingerichteten Gremien. Die Verbandsvertreter trafen<br />
sich zunächst im Stadtjugendring, der später vom Ar-<br />
alter Jugendverband dort noch, ist er für Dich als politische<br />
Kraft im Jugendbereich noch relevant und vernehmbar?<br />
Eine kleine Funktion im Verband habe ich noch. Ich bin<br />
für den Bundesvorstand noch Revisor und Mitglied im<br />
Kurt-Löwenstein-Haus, der zweiten Bundesbildungsstätte<br />
der <strong>Falken</strong> in Brandenburg. Als ich noch beim <strong>Falken</strong>-<br />
Bundesvorstand gearbeitet habe, gab es mal ein Treffen<br />
des damaligen SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel mit<br />
den Vorsitzenden und Geschäftsführern der befreundeten<br />
Organisationen. Ich habe damals zusammen mit dem<br />
<strong>Falken</strong>-Vorsitzenden Roland Klapprodt daran teilgenommen.<br />
Solche Treffen hat es dann nicht wieder gegeben.<br />
Erst vor einem halben Jahr hat sich der Vorgang wiederholt.<br />
Kurt Beck und Hubertus Heil haben mit den Vorsitzenden<br />
und Geschäftsführern von AWO, ASB, Naturfreunden<br />
und <strong>Falken</strong> gesprochen. Ich bin froh, dass auch<br />
an diesem Treffen Roland Klapprodt und ich teilnehmen<br />
konnten, diesmal auf Seiten der SPD. Wir wollen solche<br />
Treffen nun regelmäßig machen. Es hat sich auf beiden<br />
Seiten die Erkenntnis durchgesetzt, dass die SPD ihr<br />
gesellschaftliches Umfeld genauso braucht, wie diese<br />
Gruppen die Partei brauchen. Ich kann nur empfehlen, so<br />
etwas auch auf örtlicher Ebene zu machen.<br />
JUGENDPOLITIK - DER KAMPF UM GELD UND INHALTE<br />
beitskreis Jugend der <strong>Essen</strong>er Jugendverbände abgelöst<br />
wurde. Hier wurden die jugendpolitischen Inhalte diskutiert<br />
und das Vorgehen oder Abstimmungsverhalten im<br />
Jugendwohlfahrtsausschuss, dem späteren Jugendhilfeausschuss,<br />
abgesprochen. Der Fachausschuss diente als vorbereitendes<br />
Gremium für die Ratsentscheidungen und war<br />
mit Fraktionsvertretern der Parteien, Vertretern der Jugend-<br />
und Wohlfahrtsverbände und Vertretern der Verwaltung<br />
besetzt. Letztere besaßen aber kein Stimmrecht. Für<br />
die <strong>Falken</strong> wurde die Vertretung immer ehrenamtlich,<br />
meist durch den Vorsitzenden, gewährleistet. In den vielen<br />
Jahren dominierten Finanzentscheidungen und Verteilungskämpfe<br />
die Sitzungen zu Lasten der Inhalte.<br />
Unsere Vertreter, besonders Werner Kalipke, Horst<br />
Radtke, Wolfgang Lettow, Stefan Guthoff und Dietmar<br />
Dieckmann, schafften es, sich als Vertreter der "kleinen"<br />
<strong>Falken</strong> gegen die großen kirchlichen Verbände zu behaupten<br />
und die finanzielle Ausstattung der <strong>Falken</strong>aktivitäten<br />
zu sichern, meist zu vermehren. Das war aber nur durch<br />
die gute Kooperation und Unterstützung der SPD als<br />
Mehrheitsfraktion möglich. Als gute Argumentationshilfe<br />
beim Kampf um das Geld wurde auch gerne die von allen<br />
akzeptierte Qualität der <strong>Falken</strong>aktivitäten genutzt. Die<br />
<strong>Falken</strong> taten sich besonders bei der Mitarbeit zur Entwicklung<br />
des Stadtjugendplans und des darauf folgenden